Freitag, April 26, 2024

Eine für das Herz gesunde Ernährung enthält von Natur aus wenig LDL-Cholesterin

Eine gesunde Ernährung, die für das Herz gut ist, enthält wenig LDL-Cholesterin und kann das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen verringern.

Die Senkung des Cholesterinspiegels durch eine für das Herz gesunde Ernährung ist nach wie vor gültiger guter Rat. Dabei werden gesättigte Fette durch mehrfach ungesättigte Fette ersetzt, um das LDL-Cholesterin, dass die Arterien verstopft, niedrig zu halten.

Im Grunde genommen ist eine gesunde Ernährung, die auf Herz und Kreislauf positiv wirkt, von Natur aus immer cholesterinarm. Aktuelle Forschungsergebnisse stützen eine bestimmte numerische Grenze für Cholesterin aus Lebensmitteln nicht, wie ein heute in der führenden FachzeitschriftCirculation der Association veröffentlichter Scientific Advisory (Advisory) der American Heart Association belegt.



 

Zu viel Cholesterin im Blut fördert Erkrankungen von Herz und Kreislauf

Ein Großteil des Cholesterins im Blut wird in der Leber hergestellt und zum Aufbau von Zellen verwendet. Lebensmittel wie Vollmilchprodukte und fetthaltige Stücke von rotem und verarbeitetem Fleisch enthalten jedoch relativ viel Cholesterin. Außerdem enthalten sie normalerweise auch viel gesättigtes Fett, was zu einer Anreicherung von Cholesterin im Blut führen kann.

Eine zu große Menge an LDL-Cholesterin im Blut fördert die Bildung von dicken, harten Ablagerungen im Inneren der Arterien. Dieser Prozess liegt wiederum den meisten Herzkrankheiten und Schlaganfällen zugrunde.

Wissenschaftliche Studien zur Rolle von Cholesterin in der Nahrung haben keinen schlüssigen Zusammenhang zwischen Cholesterin in der Nahrung und höherem LDL-Cholesterin in den gegenwärtig konsumierten Mengen gefunden. Beispielsweise weisen Beobachtungsstudien in mehreren Ländern darauf hin, dass ein signifikanter Zusammenhang zwischen Cholesterin in der Nahrung und dem Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen (CVD) besteht.

Allerdings zielen Beobachtungsstudien darauf ab, Ursache und Wirkung zu beweisen. Sie identifizieren Trends. Dazu befragen sie häufig die Studienteilnehmer zu ihrer Ernährung unter Zuhilfenahme von Fragebögen.

Solche Studienergebnisse aus Beobachtungsstudien könnten durch Faktoren wie die Schwierigkeit beeinflusst werden, die spezifische Wirkung von Cholesterin im Verhältnis zu gesättigtem Fett herauszufiltern. Denn die meisten Lebensmittel, die reich an gesättigten Fetten sind, sind von Natur aus auch reich an Cholesterin.



 

Metaanalyse zu Herz gesunde Ernährung

Eine neue Metaanalyse ergab einen Zusammenhang zwischen Cholesterin in der Ernährung und höheren Spiegeln an LDL-Cholesterin. Letzteres verstopft bekanntlich die Arterien. Durch die Metaanalyse konnten die Forscher genau verstehen, was die Studienteilnehmer essen. Allerdings war die Anzahl der Probanden gering, was die Ergebnisse einschränkte.

Dennoch konnten die Forscher Empfehlungen aussprechen. Eine nährstoffreiche Ernährung, die Obst, Gemüse, Vollkornprodukte, fettarme oder fettfreie Milchprodukte, mageres Fleisch, Geflügel, Fisch oder pflanzliches Eiweiß, Nüsse und Samen bevorzugt, macht Sinn.

Gesättigte Fette sind hauptsächlich in tierischen Produkten wie Fleisch und Vollmilchprodukte sowie tropische Öle enthalten. Diese sollte man aber durch mehrfach ungesättigte Fette wie Mais, Raps oder Sojaöle ersetzen. Zudem sollte man Lebensmittel mit hohem Zucker- und Natriumgehalt (Salz) begrenzt konsumieren.

 

Ein Ei am Tag

Allerdings war der Verzehr von Eiern in den untersuchten Studien im Allgemeinen nicht signifikant mit dem Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen assoziiert. Es ist daher vernünftig, ein ganzes Ei täglich als Teil einer für das Herz gesunde Ernährung zu essen.

Jedenfalls besteht weiterhin die Empfehlung des American College of Cardiology / American Heart Association (2019) zur Primärprävention von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, dass man die Aufnahme von Cholesterin über die Ernährung für die allgemeine Herzgesundheit gering hält.




Literatur:

Carson et al. Dietary Cholesterol and Cardiovascular Risk: A Science Advisory From the American Heart Association. Circulation. Originally published16 Dec 2019;
https://doi.org/10.1161/CIR.0000000000000743


Quelle: American Heart Association

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