Freitag, Oktober 31, 2025

Haustiere sind gut für die Psyche und das Wohlbefinden der Menschen

Haustiere sind gut für die Psyche und das Wohlbefinden vor allem jener Menschen, die die Tierhaltung als wichtige, soziale Lebensaufgabe begreifen.

Viele Millionen Haustiere leben in unseren Breiten. Jeder Zweite wohnt in einem Haushalt mit mindestens einem Haustier. Dabei führen die Katzen und die Hunde die Statistik der beliebtesten Tiere an. Unter dem Strich üben Haustiere starken Einfluss auf unser alltägliches Wohlbefinden aus und sind gut für die Psyche der Menschen.

 

Deutsche Online-Befragung von 631 Haustierbesitzerinnen und Haustierbesitzern

Deutsche Wissenschaftlerinnen stellten unlängst Tierbesitzern die Frage, ob die Haustiere der Psyche der Menschen im Haushalt gut tun. Ob sie ihre Halter glücklicher und zufriedener machen. Wobei man das nicht so einfach beantworten kann. Wichtig dabei ist, unter welchen Bedingungen bestimmte Haustiere gut für Psyche und Wohlbefinden sind. In der Online-Studie befragten sie insgesamt 631 Personen, die Hunde, Katzen oder Pferde halten.

Der Fragebogen bestand einerseits aus Fragen zur Messung zweier Aspekte des subjektiven Wohlbefindens. Zur positiven Stimmung und zur Lebenszufriedenheit.

Andererseits wurden Fragen zum Haustier und zu den erlebten Vorteilen und Nachteilen des Haustierhaltens gestellt. Beispielsweise ob die Befragten aufgrund ihres Haustiers verstärkt sportlichen Aktivitäten nachgehen. Oder wie belastend die Kosten des Haustierhaltens sind.

 

Soziale Rolle der Haustiere entscheidend für die Wirkung auf Wohlebefinden und Psyche der Menschen

Die Analysen zeigten, dass das Wohlbefinden der Tierbesitzer besonders dann ansteigt, wenn sie die Tierhaltung als wichtige Aufgabe im Leben begreifen. Die Haustiere spielen auch eine soziale Rolle, wenn die Tierhalter durch sie Autonomie empfinden. Problematisch ist hingegen, wenn man die Tierhaltung als große finanzielle Belastung empfindet.

Ein interessantes Ergebnis zeigte sich weiter im Zusammenhang mit der persönlichen Bindung an das Tier. Diese hatte nämlich im Zusammenspiel mit allen anderen gemessenen Variablen einen negativen Effekt auf das subjektive Wohlbefinden. Dabei versuchten die Autorinnen, eine mögliche Erklärung dafür zu finden. Beispielsweise könnte die starke Bindung an das Tier negativ sein, wenn dadurch Bindungen an andere Menschen weniger stark sind oder gar nicht vorhanden. Wer also wegen seines Haustiers keine Zeit mehr für soziale Kontakte hat, ist tendenziell umso unzufriedener.

Freude und Belastung: Hunde, Katzen oder Pferde

Die Forscherinnen schauten sich auch an, ob Hunde, Katzen oder Pferde im Durchschnitt zufriedener machen. Solche Unterschiede zwischen den Haustieren gab es aber nicht. Allerdings zeigten sich für jedes Haustier ganz spezifische Kosten- und Nutzenfaktoren.

Pferde zum Beispiel tragen mehr zur Sinnstiftung bei ihren Besitzerinnen bei als Hunde oder Katzen. Außerdem fördern die Pferde stärker das Autonomiegefühl. Allerdings sind sie auch eine starke Belastung im Zusammenhang mit finanziellen sowie zeitlichen Aspekten.

Katzen hingegen sind die Haustiere, die ihren Besitzern die geringste Unterstützung geben. Aber sie sind auch diejenigen, die sich am wenigsten belastend auf die Beziehung zwischen Partnern auswirken.

In mancher Hinsicht sind Haustiere durchaus mit Kindern vergleichbar. Denn sie können Freude machen und das Gefühl vermitteln, dass man gebraucht und geliebt wird. Gleichzeitig kann der Umgang mit ihnen auch manchmal anstrengend sein und eine finanzielle Belastung darstellen. Häufig halten sich die positiven und negativen Einflüsse die Waage. Deshalb ist es wichtig, sich vor der Entscheidung für ein Haustier die verschiedenen Faktoren zu bewerten und abzuschätzen.


Literatur:

Maike Luhmann, Anna Kalitzki. How animals contribute to subjective well-being: A comprehensive model of protective and risk factors. Journal. The Journal of Positive Psychology. Volume 13, 2018.


Quelle:

www.dgps.de

Latest Articles

Folgt uns auf Facebook!

Fokus Kinder

Behandlung mittels Psychotherapie bei jungen Menschen mit Depression

Psychotherapie wie die kognitive Verhaltenstherapie sollte die erste Behandlung bei jungen Menschen mit Depression sein. Und erst später Medikamente. Laut einer rezenten australischen Studie sollte...
- Advertisement -

Related Articles

Depressionen bei Kindern und im Jugendalter erkennen

Traurigkeit ist häufig ein Anzeichen für Depressionen bei Kindern: Bis zu 2,5 Prozent der Kinder und bis zu 8,3 Prozent im Jugendalter leiden daran,...

Fieber bei Kindern muss man erst senken, wenn das Kind dadurch leidet

Wenn die Temperatur stark steigt, dann hilft das oft gegen Krankheitserreger. Wobei man Fieber bei Kindern nicht senken muss, solange das Kind nicht darunter...

Enuresis – beim Einnässen von Kindern an alles denken

Prinzipiell muss man zwischen der klassischen Enuresis und der nicht organischen und organischen Harninkontinenz unterscheiden. Beim Einnässen von Kindern muss man zwischen erstens der klassischen Enuresis,...