Ein altbekanntes und bewährtes Hausmittel gegen Husten ist Schwarzer-Rettich-Hustensaft, bei dem der Zucker am Hustenrezeptor im Rachen verbleibt und so sehr gut wirkt.
Verschiedene Hausmittel gegen Husten wie Sirups, Hustensäfte, Gurgellösungen, Lutschtabletten, Honig und Hustenbonbons vermindern die Reizbarkeit der Hustenfühler. Sie alle enthalten als gemeinsamen Bestandteil Zuckersirup und wirken durch „Einhüllung“ der im Rachen befindlichen Hustenrezeptoren. Solange der Zucker an diesen Hustenrezeptor verbleibt – etwa 20 bis 30 Minuten – wirken diese Hausmittel gegen Husten. Schwarzer-Rettich-Hustensaft ist ein altbekanntes und bewährtes Hausmittel gegen Husten. Unter dem Strich ist die Behandlung von Husten eines der wichtigen Einsatzgebiete von Heilpflanzen und anderen Heilmitteln aus der Natur. Die sanfte Behandlung von verschiedenen Erkältungssymptomen eignet sich vor allem auch für Kinder sehr gut.
Schwarzer-Rettich Hustensaft – ein bewährtes Hausmittel gegen Husten
Der Schwarzer-Radi-Hustensaft wird auch als Rettich-Hustensaft bezeichnet (Schwarze Winter-Rettich oder Schwarzer Rettich wird auch als Schwarzer Radi bezeichnet, englisch winter-radish) und kommt nicht nur in Mitteleuropa sondern auch im angelsächsischen Raum – letztendlich auch vielen anderen Gebieten weltweit – zum Einsatz.
So soll der ägyptische Priester Imhotep, der auch Arzt und Baumeister tätig war, beim Bau der Stufenpyramiden von Sakkara seinen Arbeitern Knoblauch, Zwiebel und Schwarzen Rettich (Raphanus sativus subsp. niger var. niger) präventiv für ihre Gesundheit empfohlen haben. Das geschah vor etwa 4600 Jahren. In unseren Breiten ist die Anwendung dieser Lebensmittel als Heilmittel für die Gesundheit ebenfalls seit vielen Jahrhunderten bekannt und beliebt.
Die Scharfstoffe von Schwarzer Rettich werden Glucosinolate genannt und erst dann durch Enzyme aktiviert, wenn Schwarzer Rettich geschnitten und ausgehöhlt wird. Diese sekundären Pflanzenstoffe Glucosinolate – oder Senfölglycoside genannt – sind schwefel- und stickstoffhaltige chemische Verbindungen, die aus Aminosäuren gebildet werden.
Die Dämpfe setzen sich mit einem stechenden Geruch in der Nase fest und regen sofort das Immunsystem an. Für den Einsatz als Hausmittel gegen Husten wird der Rübe des Schwarzen Rettichs mit Zucker der Saft entzogen. Der gewonnene Sirup hat deutliche antioxidative Wirkung.
Wie Schwarzer-Rettich-Hustensaft zubereitet wird
Zuerst höhlt man den frischen Schwarzer Rettich kegelförmig aus. Dann füllt man ihn mit Zucker (Kandiszucker, brauner Zucker) und/oder Honig. Die gefüllte Rübe setzt man dann auf einen Teller und lässt das ganze mehrere Stunden lang ziehen. Nach und nach entsteht ein süß-scharfer Sirup. Der kann dann langsam in ein Gefäß darunter hinein tropfen (siehe Bild). Dazu bohrt man ein feines Loch in die Unterseite des Schwarzen Rettichs.
Anwendung
Der frisch zubereitete Schwarzer-Rettich-Hustensaft sollte bei verschleimten Husten mehrmals täglich angewendet werden (5 bis 10 Teelöffel pro Tag), wobei der Sirup auch für Kinder sehr gut geeignet ist.
Schwarzer Rettich Hustensaft – das Rezept zum Selbermachen.
Für das beschriebene Rezept zum Selbermachen von Schwarzer-Rettich-Hustensaft füllt man eine kegelförmig ausgeschnittenen Mulde im Rettich mit braunem Zucker und/oder Honig auf. Dann setzt man die Schwarzer-Rettich-Rübe auf ein Gefäß, gibt den Deckel drauf und lässt das ganze ziehen. Nach ein paar Stunden kommen bereits die ersten Löffel Hustensaft durch das gestochene Loch im Boden des Schwarzen Rettichs – ein leckeres Hausmittel gegen Husten. © TwilightArtPictures / shutterstock.com
Auf ausreichende Menge achten
Um dieses herrliche Hausmittel gegen Husten in einer vernünftigen Menge zu erhalten, sollte man gleich mehrere Schwarzer-Rettich-Rüben am Markt oder in einem Bioladen kaufen. Beispielsweise erhält man nach der beschriebenen Bearbeitung von einer großen Schwarzer-Rettich-Rüber etwa 100ml Hustensaft, was gerade einmal für 2 bis 3 Tage pro Person reicht.
Allerdings sollte man eine Rübe mehrmals verwenden. Das heisst den Rettich aufs neue innen Anschneiden und mit Zucker oder Honig füllen beziehungsweise beim Rettich erneut in der ausgeschnittenen Mulde etwas Fruchtfleisch abschneiden, so dass eine neue Schicht erscheint. Auch ein vermutlich verklebtes Loch sollte man erneut anstechen.
Jedenfalls sind 2 bis 3 Tage eine relativ geringe Anwendungszeit für einen Hustensaft. Wenngleich man in diesem Zeitraum häufig bereits eine gute Wirkung erzielen kann.
Schwarzer-Rettich-Hustensaft lässt sich übrigens sehr gut im Glas im Kühlschrank gekühlt aufbewahren. Somit kann man ihn sehr gut auf Vorrat herstellen.
Das schmackhafte Hausmittel gegen Husten hat allerdings einen hohen Zuckergehalt. Dass müssen Anwender unbedingt beachten und gegebenenfalls mit dem Arzt erörtern.
So können sie die Wirkung der Hausmittel gegen Husten unterstützen
Es kann sein, dass eine Behinderung der Nasenatmung den Husten ausgelöst oder verstärkt. Dann hilft es, wenn man über einer Wanne oder einem Topf mit heißem Wasser inhaliert. Hierzu haben sich geeignete Zusätze wie Pfefferminze, Teebaum, Kamille, aber auch schlichtes Kochsalz als Zugabe bewährt. Das kann die Nasenschleimhaut abschwellen und die Atmung durch die Nase erleichtern. Bei Säuglingen eignen sich Spülungen mit isotonischer Kochsalzlösung.
1 bis 2 Liter Flüssigkeit sollten Patienten mit Husten schon täglich trinken. Denn damit kann man die Verflüssigung des Schleims in den Atemwegen unterstützen und fördern. Dazu eignen sich warme Getränke (wie eine leckere heisse Zitrone), da sie den Schleim zusätzlich lockern.
Das Einreiben mit Salben auf der Brust erzeugt Wärme, was wiederum Durchblutung und damit die Schleimlösung unterstützt. Allerorts bekannt ist, dass Dampfbäder und Inhalationen die Atemwege befeuchten und so den Abtransport des Schleims fördern.
Warme Fußbäder vor dem Schlafengehen und ausreichend Schafen wirken natürlich immer unterstützend beim Einsatz von Hausmittel gegen Husten.
Literatur:
Manivannan A, Kim JH, Kim DS, Lee ES, Lee HE. Deciphering the Nutraceutical Potential of Raphanus sativus-A Comprehensive Overview. Nutrients. 2019;11(2):402. Published 2019 Feb 14. doi:10.3390/nu11020402