Donnerstag, März 28, 2024

Gräserpollenallergie – wenn die Gräser blühen

Nun steht der Beginn der Gräserpollensaison unmittelbar bevor. Die Gräserpollenallergie ist die am häufigsten auftretende Pollenallergie.

Die nächste große Blühphase der Pollensaison steht laut Pollenwarndienst der MedUni Wien unmittelbar bevor, erste Süßgräser blühen bereits in Österreich. Die dadurch verursachte Gräserpollenallergie ist die häufigste Pollenallergie –  rund 400 Millionen Menschen leiden in irgendeiner Form unter einer Gräserpollenallergie mit allergischer Rhinitis. Es treten die üblichen Symptomen wie Schnupfen, Husten und schweren Atemproblemen auf.

 

Gräserpollenallergie-Patienten nicht von allen blühenden Gräsern betroffen

Die Gräserpollensaison ist deswegen so besonders, weil sie aus der Blüte vieler verschiedener Gräserarten besteht, von denen nicht jede/r Gräserpollenallergie-Patient betroffen sein muss. Daher ist die Pollensaison auch so lange, in Österreich meist von Anfang Mai bis Anfang August. Aktuell blühen auf den Wiesen das Ruchgras und das Wiesen-Fuchsschwanzgras. Beide Arten sorgen für keine kontinuierliche, weit verbreitete Pollenbelastung. Die Blühbereitschaft der ersten Gräser von hoher Relevanz für GräserpollenallergikerInnen steht aber kurz bevor: Das Wiesenrispengras und das Knäuelgras werden demnächst – im Laufe der nächsten Woche – zu blühen beginnen. Schon jetzt können einzelne Exemplare des Wiesenrispengrases an begünstigten Standorten blühen.

Erste Belastungen sind bei sehr sensiblen AllergikerInnen schon abzusehen, warnt Katharina Bastl, gemeinsam mit allen ExpertInnen des Pollenwarndiensts der MedUni Wien. Gräserpollen machen richtig krank Gräserpollen gehören zu den häufigsten Auslösern von allergischen Symptomen vom Heuschnupfen bis hin zum Asthma, einer chronischen und potenziell gefährlichen Erkrankung. Zudem sind die sichtbaren Symptome nur „die Spitze des Eisberges“, denn in Wahrheit reagiert der gesamte Körper, sogar mit Blutbildveränderungen. Das erklärt die starke Müdigkeit und Leistungsschwäche der Betroffenen, sagt Erika Jensen-Jarolim vom Institut für Pathophysiologie und Allergieforschung der MedUni Wien. AllergikerInnen, die sich mit Sport fit halten wollen, erleben gerade während der körperlichen Betätigung eine Verstärkung ihrer Symptome, die auch einen Asthmaanfall auslösen können. „Gräserpollen machen die Betroffenen krank und Umweltfaktoren verschärfen auch noch die Allergenität des Pollens.“ „Übrigens können auch unsere Haustiere, besonders Hunde und Pferde, an Gräserpollenallergien leiden“, ergänzt die Allergologin, die auch am interuniversitären Messerli-Forschungsinstitut affiliiert ist. Hilfe vom Facharzt – auch jetzt noch! Allergische Symptome können gemildert oder gar verhindert werden.

„Pollen“-App des Pollenwarndienstes der MedUni Wien

Die rechtzeitige Diagnose beim allergologisch geschulten Facharzt kann helfen, bereits gewappnet in die anstehende Gräserpollensaison zu gehen. Der Österreichische Pollenwarndienst der MedUni Wien bietet dazu einen Allergierisikofragebogen, das Pollentagebuch und die „Pollen“-App an, um der Pollenallergie auf die Spur zu kommen und die Betroffenen im Alltag zu begleiten. Gräserpollenallergie-Patienten sollten bei vorliegender Diagnose die symptomatische Therapie vorrätig haben (Antihistaminika in Tablettenform oder als Lösung für Kinder, Asthmaspray).

Jensen-Jarolim: „Es könnte auch jetzt noch eine Allergen-Immuntherapie gegen Gräserpollen angedacht werden, da man heute dazu übergegangen ist, auch knapp vor bis über die Saison zu impfen. Ein optimaler Erfolg stellt sich jedoch erst nach einiger Zeit ein. Prinzipiell besser ist es, die Immuntherapie im Herbst zu planen, dann wird die Pollensaison des darauffolgenden Jahres mit 90-prozentiger Wahrscheinlichkeit wesentlich leichter fallen.“ Spontane Hilfestellung gibt es durch die „Pollenflugzeiten“ in der „Pollen“-App des Pollenwarndienstes der MedUni Wien. Haare waschen, Pollengitter und –filter – die Tipps der ExpertInnen Die Tipps der ExpertInnen: Lüften des Schlafzimmers von der „anderen“ Wohnungsseite, gründliche Kopfwäsche vor dem Schlafengehen sowie Pollengitter an den Fenstern und ein Pollenfilter im Auto und Luftreiniger im Wohnraum können die Expositions-Last reduzieren. Gut bewähren sich auch Pollenfilter, die in der Nase sitzen, sie müssen jedoch konsequent getragen werden. „Eine ‚Flucht‘ vor den Gräserpollen ist praktisch unmöglich, daher sollte man gut vorbereitet in die Saison gehen“, raten die ExpertInnen vom Pollenwarndienst.

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