Freitag, März 29, 2024

Gesunde Ernährung unterstützt die kognitive Leistungsfähigkeit

Eine gesunde Ernährung hilft, bei Herz-Kreislauf- und Schlaganfall-Patienten das Risiko für kognitive Leistungsfähigkeit zu verringern.

Vor kurzem konnten Forscher in der Auswertung von zwei sehr großen Studien feststellen, dass eine gesunde Ernährung die kognitive Leistungsfähigkeit unterstützen kann. Diese Ergebnisse mit dem Fokus auf Patienten mit einem hohen Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Schlaganfällen deuten darauf hin, dass eine gesunde Ernährung tatsächlich das Risiko für kognitive Einschränkungen, den Abbau der kognitiven Leistungsfähigkeit im Alter sowie die Entwicklung von Demenzerkrankungen verringern kann.

 

Gesunde Ernährung für eine gute kognitive Leistungsfähigkeit empfohlen

Durch die Auswertung dieser umfangreichen Studien mit fast 30.000 Teilnehmern konnten kanadische Forscher nachweisen, dass eine gesunde Ernährung vermutlich dazu beitragen kann, die kognitive Leistungsfähigkeit zu erhalten. Diese Erkenntnis eröffnet neue Möglichkeiten, um fundierte wissenschaftliche Empfehlungen zu entwickeln, die das Demenzrisiko bei gefährdeten Patienten reduzieren und präventive Maßnahmen für gesunde Menschen unterstützen.

 

Welche Nährstoffe sind die richtigen?

Aktuell wird weltweit intensiv erforscht, welche spezifischen Nährstoffe für diesen positiven Effekt verantwortlich sind. Gleichzeitig untersucht man auch, ob weitere Faktoren wie eine verringerte Kalorienaufnahme eine positive Wirkung auf das Gehirn haben können. Diese Forschungsaktivitäten zielen darauf ab, das Verständnis für die Zusammenhänge zwischen Ernährung und kognitiver Gesundheit weiter zu vertiefen und konkrete Empfehlungen ableiten zu können.

 

Gesunde Ernährung mit viel Obst, Gemüse, Nüssen oder Eiweiß aus Soja sowie mehr Fisch als Fleisch

Das Forscherteam um Andrew Smyth von der McMaster University in Hamilton, Kanada, hat die Daten zweier großer Untersuchungen zu blutdrucksenkenden Medikamenten erneut analysiert. Dabei stellte sich heraus, dass Studienteilnehmer, die sich gesund ernährten, ein um 24 Prozent geringeres Risiko für geistigen Abbau hatten im Vergleich zu denen, die eine besonders ungesunde Ernährung hatten.

Als gesunde Ernährung wurde vor allem eine Diät mit viel Obst, Gemüse, Nüssen und Eiweiß aus Soja definiert. Es wurde empfohlen, mehr Fisch als Fleisch zu konsumieren und auf den Verzehr von frittiertem Essen oder Alkohol zu verzichten.

Die Studienergebnisse legen nahe, dass eine gesunde Ernährung nicht nur das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, sondern auch das Risiko für kognitive Störungen senken kann. Die Forscher haben sich insbesondere auf Aufmerksamkeits- und Kontrollfunktionen sowie Gedächtnisstörungen konzentriert. Der deutliche Unterschied von 24 Prozent zwischen dem besten und dem schlechtesten Fünftel der Teilnehmer war bemerkenswert.

Allerdings haben einige Kommentatoren darauf hingewiesen, dass die errechnete Risikoreduktion nicht allein auf eine gesunde Ernährung zurückzuführen sein könnte, sondern auch eine Folge der verminderten Kalorienzufuhr sein könnte.

 

Gesunde Ernährung steigert die kognitive Leistungsfähigkeit

Unter dem Strich litten die Probanden an Herzerkrankungen oder hatten ein hohes Diabetesrisiko. Die geistige Leistung der Teilnehmer aus 40 Ländern, die alle mindestens 55 Jahre alt waren, wurde anhand des Mini-Mental-Status-Test (MMST) bewertet, einem standardisierten Test zur Diagnose von Demenz und Alzheimer.

Der Mini-Mental-Status-Test wird ausschließlich in Form eines Interviews durchgeführt und überprüft anhand festgelegter Aufgabenbereiche zentrale kognitive Funktionen wie zeitliche und räumliche Orientierung, Merkfähigkeit, Aufmerksamkeit, Sprachverständnis, Lesen, Schreiben, Zeichnen und Rechnen.

Im Rahmen der Analyse führten die Wissenschaftler den Mini-Mental-Status-Test zu Beginn der Studie und nach fünf Jahren erneut durch. Während dieses Zeitraums zeigte etwa jeder sechste Studienteilnehmer eine Verschlechterung seiner kognitiven Leistungsfähigkeit. Die Forscher verglichen diese Informationen dann mit den Ergebnissen einer Befragung zu den Essgewohnheiten der Studienteilnehmer.


Literatur:

Smyth A, et al: Healthy eating and reduced risk of cognitive decline: A cohort from 40 countries. Neurology. 2015 Jun 2;84(22):2258-65

Witte AV, et al: Caloric restriction improves memory in elderly humans. Proc Natl Acad Sci U S A. 2009 Jan 27;106(4):1255-60

Witte AV, Kerti L, Margulies DS, Flöel A. Effects of resveratrol on memory performance, hippocampal functional connectivity, and glucose metabolism in healthy older adults. J Neurosci. 2014;34(23):7862-70.

Witte AV, Kerti L, Hermannstädter HM, Fiebach JB, Schreiber SJ, Schuchardt JP, Hahn A, Flöel A. Long-chain omega-3 fatty acids improve brain function and structure in older adults. Cereb Cortex. 2014;24(11):3059-68.

 

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