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Home MEDIZIN Medizinische Fachgebiete Dermatologie und Ästhetische Medizin

Geschlechtskrankheiten treten weltweit immer häufiger auf

Chefredakteur Dr. Reinhold Lautner by Chefredakteur Dr. Reinhold Lautner
18. Dezember 2021
in Infektiologie, Public Health
Kondom © chaipanya / shutterstock.com

Kondom © chaipanya / shutterstock.com

Fast 350 Millionen Menschen erkranken jährlich neu an Geschlechtskrankheiten, vor allem Frauen und Männer zwischen 15 und 49 Jahren haben ein hohes Risiko.

Während die Übersexualisierung der Gesellschaft im Alltag fortschreitet, nimmt gleichzeitig auch die Tabuisierung der Geschlechtskrankheiten zu. Immer häufiger auftretende Antibiotikaresistenzen stellen dabei ein riesiges Problem dar, den die bakteriell ausgelösten Krankheiten müssen vordergründig antibiotisch behandelt werden.

Die Diagnose und Behandlung sexuell übertragbarer Infektionen ist zudem ein wesentlicher Bestandteil einer evidenzbasierten Versorgung in der Notaufnahme. Um die öffentliche Gesundheit zu erhalten und zu verbessern, ist es wichtig zu verstehen, wie man die richtige Diagnose stellt. Dementsprechend kann dann eine wirksame Behandlung erfolgen. Das Gesundheitssystem sollte zudem auch in der Lage sein, Überlebende sexueller Übergriffe zu betreuen. Die Prophylaxe bleibt jedenfalls ein Schlüsselelement zur Prävention sexuell übertragbarer Infektionen bei allen Patienten, die als Personen mit hohem Risiko für Geschlechtskrankheiten gelten.

 

Die häufigsten sexuell übertragenen Geschlechtskrankheiten

Geschlechtskrankheiten – auch als sexuell übertragbare Erkrankungen oder Infektionen – STD (sexually transmitted diseases) und STI (sexually transmitted infections) bezeichnet – sind jene Erkrankungen, die vor allem durch sexuelle Kontakte übertragen werden können. Dazu werden auch Finger- und Zungenkontakte sowie die Übertragung durch verschiedene Sexspielzeuge gerechnet. Als Erreger werden meist Bakterien, Viren, Pilze, Protozoen und Arthropoden identifiziert. Zu den häufigsten bakteriellen Geschlechtskrankheiten gehören Chlamydien, Syphilis und Gonorrhoe. Zu den viralen Geschlechtskrankheiten gehören neben HIV auch Humane Papillomaviren (HPV), Herpes genitalis und Hepatitis B und C. Die häufigste parasitäre STI wird durch Trichomonas vaginalis verursacht. Aber auch Filzläuse und Krätze können sexuell übertragen werden.

Die Inzidenzen für Syphilis und Gonorrhoe haben sich in den letzten zehn Jahren verfünffacht und steigen weiterhin jährlich an, wobei Männer häufiger betroffen sind als Frauen. Diese infektiösen Geschlechtskrankheiten werden bis zu 90% von Menschen mit Hochrisikokontakten für sexuell übertragbare Infektionen erworben:

  • häufiger Partnerwechsel,
  • keine Benutzung von Kondomen,
  • Risiko durch Sexualpraktiken, bei denen es auch zu kleineren, nicht bemerkbaren Verletzungen kommt.

Infektionen mit Chlamydien, humanen Papillomaviren (HPV) und Herpes simplex Infektionen treten bei jungen Menschen, die erste sexuelle Erfahrungen gewinnen und sich dabei mit diesen Erregern infizieren, gehäuft auf.

Patienten mit Geschlechtskrankheiten haben ein deutlich erhöhtes Risiko, sich mit HIV zu infizieren. HIV wird etwa dreifach mehr übertragen, wenn im Bereich der Genitalschleimhäute entzündliche Veränderungen vorliegen, die eine wichtige Ein- und Austrittspforte für HIV bilden. Umgekehrt tragen auch HIV-Infizierte ein erhöhtes Risiko, sich mit anderen sexuell übertragbaren Krankheiten anzustecken.

 

Syphilis

Die Syphilis hat sich unter Männern, die Sex mit Männern haben, in den letzten zehn Jahren verfünffacht. Vor allem in Nordamerika und Europa. Die Übertragung des Syphilis-Erregers erfolgt in aller Regel nur von feuchter Schleimhaut auf feuchte Schleimhaut (genital, anal, oral), eine Übertragung findet fast ausschließlich bei sexuellen Kontakten statt. Unbehandelt kann sie über mehrere Jahrzehnte und in vier klinischen Stadien bis zum Lebensende verlaufen, ist aber auch spontan heilbar. Penicillin ist bis heute die Therapie der Wahl, Resistenzen wurden bisher nicht beobachtet. Eine gleichzeitige Erkrankung an einer HIV-Infektion und einer Syphilis führt zu erheblichen gegenseitigen Beeinflussung: Die Syphilis erleichtert die HIV-Übertragung und verschlechtert den Krankheitsverlauf, die HIV-bedingte Immundefizienz beeinflusst die Klinik der Syphilis, die Ergebnisse der Nachweismethoden und die Therapie.

 

Gonorrhoe

Die Gonorrhoe stellt nach Schätzungen der WHO die dritthäufigste sexuell übertragene Infektion der Welt dar. In Deutschland sind ebenfalls am häufigsten MSM betroffen. Die Infektion der Harnröhre des Mannes verursacht meist akute Symptome, die in der Regel zu frühzeitiger Behandlung führen. Infektionen des Rektums oder des Rachenraums sind jedoch meist ohne Symptome. Außerdem kann man sie daher vielfach auch nicht erkennen.

Auch bei Frauen verläuft die Gonorrhoe häufig asymptomatisch, was das Risiko aufsteigender Infektionen erhöht. Die Gonorrhoe ist neben der Infektionen mit Chlamydien eine wesentliche Ursache chronischer Entzündungen des kleinen Beckens mit der Folge der Sterilität. Therapeutisch scheint eine Kombinationstherapie mit 2 Antibiotika das Mittel der ersten Wahl für die Behandlung zu sein.

 

HPV-Infektionen und Tumorerkrankungen

HPV-Infektionen sind die häufigsten Geschlechtskrankheiten. Derzeit sind mehr als 150 HPV-Typen komplett klassifiziert worden, kontinuierlich werden neue HPV-Typen entdeckt. Von klinischer Relevanz sind bisher etwa 40 HPV-Typen, die überwiegend im Anogenitalbereich vorkommen. Sexuelle Kontakte mit nur wenigen unterschiedlichen sexuellen Partnern sind bei der Durchseuchung in Europa ausreichend, um eine hohe Prävalenz zu erreichen.

Immer öfter angewandte Sexualpraktiken wie Oral- und Analverkehr führen zu einem starken Anstieg von Infektionen im Hals- und Rachenraum. Beispielsweise betreibt heutzutage fast jedes dritte heterosexuelles Paar Analsex, was im vorigen Jahrhundert noch von den meisten Menschen als abnormal bezeichnet wurde.

Hochrisiko-HPV sind jedenfalls für die Entstehung von anogenitalen Karzinomen verantwortlich. Hierzu sind mehr als 99% aller Zervixkarzinome sowie mehr als 90% aller Analkarzinome HPV-positiv. Weiter kann bei bis zu 70% aller Karzinome des Penis, der Vulva und der Vagina HPV nachgewiesen werden. Bis zu 30% der Karzinome im Hals- und Nackenbereich (insbesondere Tonsillenkarzinome) verursacht HPV. Durch die hohe Relevanz der HPV-Infektionen empfehlen Experten mit Nachdruck eine Impfung gegen Humane Papillomviren.

 

Chlamydien und ungewollte Kinderlosigkeit

In unseren Breiten finden sich übrigens jährlich hunderttausende genitale Infektionen mit Chlamydia Trachomatis. Wobei diese zu den häufigsten bakteriellen, sexuell übertragbaren Erreger gehören. Außerdem vermutet man einer sehr hohe Dunkelziffer. im Grunde genommen sind vor allem junge Frauen bis 25 Jahre betroffen. Hierzu besteht oftmals auch die Verbindung mit HPV.

Jedenfalls sind Chlamydien die kleinsten gramnegative Erreger. Unter dem Strich können sie sich wie Viren ausschließlich in Zellen vermehren. Jedenfalls verursachen sie vor allem im Gebärmutterhals sowie in der Harnröhre Entzündungen. Manchmal bleiben diese (trotz des kostenlosen, jährlichen Angebots für ein Screening bis zum 25. Lebensjahr) unerkannt und chronisch. Zudem kann durch den Verschluss der Eileiter eine Sterilität ausgehen.

 

Geschlechtskrankheiten und Antibiotikaresistenzen

Unter dem Strich stellen Antibiotikaresistenzen bei Geschlechtskrankheiten die Behandler vor große Probleme. Vor allem bei der Gonorrhoe entwickeln sich beispielsweise seit einiger Zeit gefährliche Antibiotikaresistenzen. Infolgedessen konnte man in Japan komplett immune Gonokokken entdecken. Problematisch ist in diesem Zusammenhang der Antibiotikaverbrauch in der Tiermast. In den Niederlanden kommen beispielsweise für die Tiermast fünfmal mehr Antibiotika zum Einsatz als für die medizinische Versorgung der Bevölkerung. Die steigende Entwicklung von Antibiotikaresistenzen ist hierzu die logische Konsequenz.


Literatur:

Voyiatzaki C, Venetikou MS, Papageorgiou E, Anthouli-Anagnostopoulou F, Simitzis P, Chaniotis DI, Adamopoulou M. Awareness, Knowledge and Risky Behaviors of Sexually Transmitted Diseases among Young People in Greece. Int J Environ Res Public Health. 2021 Sep 23;18(19):10022. doi: 10.3390/ijerph181910022. PMID: 34639324; PMCID: PMC8508576.

McCormack D, Koons K. Sexually Transmitted Infections. Emerg Med Clin North Am. 2019 Nov;37(4):725-738. doi: 10.1016/j.emc.2019.07.009. Epub 2019 Aug 24. PMID: 31563204.

Sieving RE, Gewirtz O’Brien JR, Saftner MA, Argo TA. Sexually Transmitted Diseases Among US Adolescents and Young Adults. Patterns, Clinical Considerations, and Prevention. Nurs Clin North Am. 2019 Jun;54(2):207-225. doi: 10.1016/j.cnur.2019.02.002. Epub 2019 Mar 26. PMID: 31027662.

Decker CF. Sexually transmitted diseases: An overview. Dis Mon. 2016 Aug;62(8):258-9. doi: 10.1016/j.disamonth.2016.03.008. Epub 2016 Apr 23. PMID: 27112407.

Fuchs W, Brockmeyer NH. Sexually transmitted infections. J Dtsch Dermatol Ges. 2014 Jun;12(6):451-63. doi: 10.1111/ddg.12310. PMID: 24889293.


Quellen:

http://www.derma.de/

DSTDG-Leitlinie www.dstig.de

Tags: AntibiotikaresistenzenChlamydienGonorrhoeHIVHPVHPV-InfektionenPapillomavirenPraxisSyphilis
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Chefredakteur Dr. Reinhold Lautner

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