Freitag, April 19, 2024

Gegen Plaques bei Alzheimer

Pfizer hat drei Moleküle in der klinischen Entwicklung, die Ablagerungen im Gehirn – die sogenannten Plaques stoppen sollen.

Anlässlich des Welt-Alzheimer-Tages erinnert man sich in aller Welt an die Krankheit des Vergessens. Dabei wird nicht zuletzt aufgrund des demografischen Wandels sichtbar, wie sehr neue Therapien gebraucht werden und die medizinische Forschung gefordert ist. Pfizer ist eines der Pharmaunternehmen, das sich seit Jahrzehnten dem Kampf gegen das Vergessen verschrieben hat und unermüdlich nach neuen Therapieansätzen forscht. Aktuell konzentriert sich Pfizer darauf, Eiweißablagerungen (sog. Plaques) im Gehirn zu stoppen. Forscher gehen davon aus, dass diese eine zentrale Rolle in der Entstehung der Alzheimer-Erkrankung spielen. Zusätzlich engagiert sich das Unternehmen auch in der Früherkennung: Mithilfe eines Videospiels sollen erste Signale einer kognitiven Veränderung bereits Jahre vor den ersten klinischen Symptomen erkennbar werden.

An der Alzheimer-Erkrankung zu leiden, heißt ein Leben unter großen Beeinträchtigungen der Erinnerung führen. Derzeit betrifft dies in Österreich etwa 130.000 Menschen. Aufgrund der demografischen Entwicklung ist mit einer rasanten Zunahme an Krankheitsfällen zu rechnen – bis 2050 soll die Erkrankung doppelt so viele Menschen treffen. [1] Morbus Alzheimer ist somit eine große soziale aber auch medizinische Herausforderung.

Forschung tut not

Bis heute kann die Alzheimer-Erkrankung weder geheilt, noch deutlich gebremst werden. Zudem suchen Forscher nach wie vor nach dem tatsächlichen Verursacher der Erkrankung. Man weiß zwar, dass vor
allem Ablagerungen spezieller Eiweißstoffe (Amyloid) im Gehirn eine wichtige Rolle zu spielen scheinen, warum sie entstehen ist jedoch noch ein Rätsel. „Diese Eiweiße verklumpen zu sogenannten Plaques und stören den Signalaustausch der Nervenzellen im Gehirn“, erklärt Dr. Sylvia Nanz, Medical Director bei Pfizer Österreich.

Trotz schwieriger Bedingungen und großem Forschungsaufwand hält Pfizer nach wie vor an seinem Engagement in diesem Therapiegebiet fest: „Pfizer hat vor vielen Jahren als eines der ersten pharmazeutischen Unternehmen ein Medikament zur Behandlung von Morbus Alzheimer auf den Markt gebracht“, sagt Nanz. „Wir sehen, wie hoch der Bedarf an neuen Therapieansätzen ist und wollen Menschen mit Alzheimer helfen, dass sie möglichst lange die aktive Kontrolle über ihr Leben behalten können.“

Amyloid früh ausbremsen

Zurzeit hat Pfizer drei Moleküle gegen Morbus Alzheimer in der klinischen Entwicklung. Bei allen drei Ansätzen geht es darum, in einem möglichst frühen Krankheitsstadium einzugreifen und die Bildung sowie die Ablagerung von Amyloid-Strukturen im Gehirn zu stoppen. Nanz erklärt, warum frühes Gegensteuern so wichtig ist: „Wenn
Patienten die ersten Anzeichen einer kognitiven Beeinträchtigung zeigen, ist die Erkrankung meist schon seit Jahren vorhanden. In dieser Zeit haben bereits zahlreiche Veränderungen im Gehirn stattgefunden und die Erkrankung ist so weit fortgeschritten, dass eine Therapie nicht mehr viel bewirken kann. Deshalb konzentrieren
wir uns in der Forschung auf Möglichkeiten, Morbus Alzheimer frühzeitig zu diagnostizieren und zu behandeln – bevor es im wahrsten Sinne des Wortes zu spät ist.“

Da eine möglichst frühe Diagnose für den Krankheitsverlauf entscheidend ist, arbeitet Pfizer auch gemeinsam mit dem Start-up-Unternehmen Akili Interactive Labs an einem innovativen iPad-basierten Videospiel. Gemeinsam prüfen sie, ob man die Alzheimer-Erkrankung mit Hilfe des Spiels schon vor Auftreten der ersten Symptome sichtbar machen kann. Während dem Spiel werden Teilnehmer aufgefordert, sich auf eine Aufgabe zu konzentrieren. Dabei werden sie immer wieder mit Ablenkungen oder Unterbrechungen konfrontiert. Untersucht wird, ob es einen Zusammenhang zwischen bestimmten Faktoren in Bezug auf das Risiko für Alzheimer und der
Schwierigkeit mit Multitasking-Aufgaben gibt. Ende Dezember 2016 wurden erste Ergebnisse einer Studie präsentiert, die statistisch signifikante Unterschiede zwischen den Teilnehmern mit und ohne Amyloid-Ablagerungen zeigen. Das Spiel könnte eine Alternative zu bisher verfügbaren, teuren und schwer zugänglichen Tests im Rahmen der Diagnose werden. Bis dahin ist aber noch weitere Forschungsarbeit nötig.

Mehr Informationen dazu unter: https://www.pfizer.at/get-science

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