Freitag, April 19, 2024

Gallengangskarzinom – Cholangiokarzinom – mit Operation heilen

Das Gallengangskarzinom, Cholangiokarzinom, lässt sich nur durch eine frühe Operation heilen, später bleibt den Patienten nur eine palliative Therapie.

Das Gallengangskarzinom – ist ein seltener, bösartiger Tumor der Gallenwege mit zwei Fällen pro 100.000 Menschen. Man bezeichnet es auch als Cholangiokarzinom oder cholangiozelluläres Karzinom. Die Risikofaktoren für das Gallengangskarzinom sind hierzu vor allem die primär sklerosierende Cholangitis. Wobei die Gallengangskarzinom-(Cholangiokarzinom)-Operation die einzige Möglichkeit für eine Behandlung mit Heilungsaussicht ist. Allerdings wird der Tumor in den meisten Fällen erst diagnostiziert, wenn die Patienten bereits in einem fortgeschrittenen Stadium der Erkrankung sind, in dem die Patienten meist nur noch eine Chemotherapie beziehungsweise eine palliative Therapie bekommen. Die palliative Therapie soll beim nicht-operablen fortgeschrittenen Gallengangskarzinom durch eine adäquate Behandlung der Cholestase und der Cholangitis ­eine Verbesserung der Lebensqualität der Patienten erreichen.


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Rote Bete – Rote Rübe © Dream79 / shutterstock.com
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Das Gallengangskarzinom

Das Gallengangskarzinom stellt mit einem Auftreten von 1 bis 3 Patienten pro 100.000 jährlich eine relativ seltene Tumorentität dar. In den letzten Jahren ist weltweit ein Anstieg der Inzidenz zu beobachten, wobei unklar ist, ob der Anstieg nur auf die verbesserte Diagnose zurück­zuführen ist oder die Krankheit tatsächlich häufiger wird.



Da die Inzidenz auch mit dem Alter ansteigt, ist die steigende Lebenserwartung ein potenzieller Grund für die Zunahme der Erkrankung. Neben dem Alter gibt es noch andere wichtige Risikofaktoren.

Dazu gehört in unseren Breitengraden in erster Linie die primär sklerosierende Cholangitis, die in 10–15% der Fälle als Komplikation zu einem cholangiozellulären Karzinom führen kann. Auch andere chronische Lebererkrankungen wie die Virushepatitis und generell die Leberzirrhose erhöhen das Risiko für ein Gallengangskarzinom.

Auch Patienten mit biliären Anlageanomalien wie das Caroli-Syndrom oder Choledochuszysten weisen ein hohes Lebenszeitrisiko für die Entwick­lung dieses Tumors auf. Aufgrund der Lokalisation wird der Tumor in proximal extrahepatische = hiläre Gallengangskarzinome (Klatskin-Tumoren), distale extrahepatische und intrahepatische Gallengangskarzinome unterteilt.

Mehr als die Hälfte der Karzinome sind Klatskin-Tumoren, etwa ein Drittel distale extrahepatische und der Rest intrahepatische Tumoren.

 

Heilung nur durch Operation

Nur eine kurative (R0) Resektion ermöglicht dem Patienten eine Chance auf Heilung, wobei die R0 Resektionsrate beim hilären Karzinom bei etwa 30% liegt, während sie beim distalen Gallengangskarzinom bis zu 80% beträgt. Die 5-Jahres-Überlebensraten liegen bei operablen Patienten zwischen 20 und 40%.

Demgegenüber versterben inoperable Patienten oft nach drei bis neun Monaten, meist an rezidivierenden bakteriellen Cholangitiden, Leberversagen oder Tumorprogression.

Die Palliative Therapie verfolgt beim Gallengangskarzinom das Ziel, eine Verbesserung der Lebensqualität durch eine adäquate Behandlung der Cholestase und der Cholangitis zu erreichen.



 

Palliative Therapie bei Gallengangskarzinom

Trotz großer Fortschritte in der medikamentösen onkologischen Therapie konnte mit den bisher verwendeten Medikamenten keine überzeugende Lebensverlängerung erzielt werden. Denn die Ansprechraten auf Chemotherapien liegen im Allgemeinen nur bei etwa 30%.

Gleiches gilt für die Strahlentherapie, die vor allem in Form der Brachytherapie immer wieder in kleineren, meist unkontrollierten Studien zum Einsatz kommt.

Allerdings konnte jüngst die Kombinationstherapie mit Dabrafenib plus Trametinib eine vielversprechende Wirkung bei Patienten mit BRAF V600E-mutiertem Gallengangskarzinom zeigen. Das Sicherheitsprofil war dabei überschaubar und akzeptabel. Experten empfehlen allgemein Routinetests auf BRAF V600E-Mutationen bei Patienten mit Gallengangskrebs.


Misteltherapie bei Krebs als unterstützende Zusatzbehandlung

Die Misteltherapie bei Krebs gehört zu den bekanntesten, meist verwendeten und wissenschaftlich vielfach untersuchten komplementären Methoden. © Maksym Gorpenyuk / shutterstock.com
Die Misteltherapie bei Krebs gehört zu den bekanntesten, meist verwendeten und wissenschaftlich vielfach untersuchten komplementären Methoden. © Maksym Gorpenyuk / shutterstock.com

Die Misteltherapie bei Krebs gehört mit über 100 Jahre Erfahrungen zu einer der am häufigsten eingesetzten unterstützenden Behandlungen bei Krebs. Mehr dazu unter https://medmix.at/misteltherapie-krebs/




Literatur:

Subbiah V, Lassen U, Élez E, et al. Dabrafenib plus trametinib in patients with BRAFV600E-mutated biliary tract cancer (ROAR). A phase 2, open-label, single-arm, multicentre basket trial [published online ahead of print, 2020 Aug 17]. Lancet Oncol. 2020;S1470-2045(20)30321-1. doi:10.1016/S1470-2045(20)30321-1

Rizvi S, Khan SA, Hallemeier CL, Kelley RK, Gores GJ. Cholangiocarcinoma – evolving concepts and therapeutic strategies. Nat Rev Clin Oncol. 2018;15(2):95–111. doi:10.1038/nrclinonc.2017.157

Krasinskas AM. Cholangiocarcinoma. Surg Pathol Clin. 2018 Jun;11(2):403-429. doi: 10.1016/j.path.2018.02.005.

Razumilava N, Gores GJ. Cholangiocarcinoma. Lancet. 2014;383(9935):2168–2179. doi:10.1016/S0140-6736(13)61903-0


Quelle:

Update: Palliative Therapie vom inoperablen fortgeschrittenen Gallengangs­karzinom. A.o. Univ. Prof. Dr. Andreas Püspök. MEDMIX 11/2008.

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