Freitag, März 29, 2024

Fußpflege bei Fußpilz & Co: was man gegen Schweißfüße tun kann

Viele Menschen vernachlässigen bei der Körperpflege ihre Füße. Eine schlechte Fußpflege fördert Schweißfüße, Fußpilz und unangenehme Gerüche.

Einerseits sind Schweißfüße dem Patienten selbst unangenehm, andererseits können auf diesem Weg Krankheitserreger in die Haut eindringen. Unter dem Strich sind Schweißfüße selbst zwar ungefährlich, sie können jedoch andere Probleme wie einen Fußpilz zur Folge haben. Denn bei Schweißfüßen ist die Haut durch das Schwitzen feucht und die Hornhaut aufgequollen. Mit der Zeit können sich Blasen oder Hornhautverdickungen bilden. Jedenfalls ist eine adäquate Fußpflege gegen Schweißfüße sowie gegen Fußpilz dringend erforderlich.



 

Richtiges Schuhwerk und Barfuß gehen

Durch das richtige Schuhwerk und korrekte Fußpflege lassen sich diese Probleme vermeiden. Bei Schuhen ist wichtig, dass die Zehen nicht eingequetscht werden, besonders spitze Schuhe sollten vermieden werden, da dies zu Nagelpilz führen kann. Schuhe sollten täglich gewechselt werden, um lüften und trocknen zu können. Bei Sportschuhen reicht bloßes Lüften jedoch oft nicht aus, es kann nötig werden, sie in der Waschmaschine zu reinigen. Sehr gut geeignet sind Lederschuhe.

Auch Socken und Strümpfe sollten einmal, bei extremen Schweißfüßen zweimal täglich gewechselt und bei mindestens 60 °C gewaschen werden, Naturfasern sind zu bevorzugen.

Im Sommer sollte des Öfteren gänzlich auf Schuhwerk verzichtet werden, allerdings nicht in öffentlichen Schwimmbädern, da dort die Ansteckungsgefahr für Fußpilze höher ist.

Der berühmte Pfarrer Kneipp hat übrigens das Barfuß gehen als eines der natürlichsten und einfachsten Abhärtungs- bzw. Heilmittel für unsere Füße und deren Muskeln und Gelenke bezeichnet. Auch Orthopäden raten bei Fußfehlstellungen, Rücken-, Knie- und Hüftproblemen, häufig barfuß zu laufen. Es wird zusätzlich die Durchblutung gefördert und das Herz-Kreislaufsystem angeregt.


Barfuß gehen und laufen ist gesund für Rücken und Füße

Barfuß gehen fördert eine gesunde ­Körper- und Fußhaltung, Barfuß gehen oder laufen gehört zu den ersten Tipps gegen Beschwerden am Fuß- und am Rücken. Mehr dazu unter https://medmix.at/barfuss-gehen-ist-gesund/

Barfuß gehen und laufen ist eine er natürlichsten und einfachsten Möglichkeiten, die Füße und deren Muskeln und Gelenke zu trainieren beziehungsweise abzuhärten, aber auch um den Rücken der Haltung gutes zu tun.
Barfuß gehen und laufen ist eine er natürlichsten und einfachsten Möglichkeiten, die Füße und deren Muskeln und Gelenke zu trainieren beziehungsweise abzuhärten, aber auch um den Rücken, der Haltung gutes zu tun.

Medizinische Fußpflege gegen Schweißfüße und Mykosen, Fußbäder auch mehrmals täglich

Hühneraugenmittel, Fußpilzmittel und Nagelfalztinkturen werden zur Linderung oder Beseitigung von Fußbeschwerden und Erkrankungen eingesetzt. Kosmetische Fußpflege-Mittel wie Fußcremes und Fußbalsame werden zur Reinigung, Fußpflege und Desodorierung der Füße verwendet.



Fußbäder mehrmals täglich – mit ätherischen Ölen oder anderen Zusätzen – wirken beruhigend und kühlend.  Neben dem Reinigungs- und Erfrischungseffekt sind Fußbäder auch für die Durchblutungsförderung, Desodorierung und Hornhauterweichung wichtig.

Fußbäder sind sehr hilfreich gegen den Schweißgeruch. Bei leichten Schweißfüßen sind in der Fußpflege Zusätze aus Fichtennadeln, Rosskastanie oder Lavendel zu empfehlen. Bei stärkeren Schweißfüßen bieten sich besonders Eichenrinde und Walnussblätter an. Danach ist gründliches Abtrocknen, besonders zwischen den Zehen, wichtig.

Im Anschluss, besonders bei bereits vorhandenen Fußpilz, empfiehlt sich eine medizinische Fußpflege. Gegen lästigen Geruch eignen sich spezielle Deos und Puder, oder auch speziell Schuheinlagen.

Übrigens sollte man Hand- und Badetücher nicht mit Mitbewohnern teilen. Auch so kann man eine eventuelle Pilzansteckung vermeiden. Das gilt auch für Pedikürsets. Natürlich ist eine professionelle Pediküre empfehlenswert. Etwa alle 4 bis 6 Wochen je nach individuellem Bedürfnis.

 

Schweißfüße und Fußpilz

Wenn ein Patient unter starken Schweißfüßen leidet, dann sollte der Arzt auch eine Untersuchung in Hinblick auf Fußpilz durchführen. Es gibt Risikogruppen, die dafür besonders gefährdet sind:

  • Diabetiker, deren Füße nicht genügend durchblutet werden und deren geschwächtes Immunsystem kaum noch Schutz vor Pilzen bietet,
  • Menschen mit Durchblutungsstörungen, deren Füße oft feuchtkalt sind, eine Art Treibhausklima, in dem Pilze sich besonders wohlfühlen, entsteht.
  • Asthmatiker und Rheumatiker, sowie andere Menschen, die ständig Immunsystem unterdrückende Medikamente (wie Cortison) einnehmen müssen.

Von einer betroffenen Stelle aus kann sich Fuß- aber auch Nagelpilz durch unbedachte Handlungen, wie Kratzen, weiter ausbreiten. Deswegen sollte man ehest möglich mit der Behandlung beginnen. Es gibt zahlreiche Präparate gegen Fußpilz, die Rötungen und Juckreiz gewöhnlich bereits nach wenigen Tagen abklingen lassen. Viele Patienten machen dann aber den Fehler, mit der Behandlung aufzuhören. Eine dauerhafte Besserung bleibt dann häufig aus.



 

Bis zu drei Wochen Therapie

Man muss unbedingt darauf hinzuweisen, dass eine Therapie oft bis zu 3 Wochen in Anspruch nehmen kann, Arztempfehlungen bzw. Beipackzettel und Gebrauchsanweisungen sind genauestens zu beachten.

Auch gegen Schweißfüße gibt es Möglichkeiten der Behandlung: zum einen durch Beachtung der genannten Hinweise zur Fußpflege. Aber auch durch den Einsatz von aluminiumchoridhaltigen Präparaten oder der sogenannten Leitungswasser-Ionophorese. Dabei badet man die Füße in zwei Wasserbecken, durch die schwache elektrische Ströme fließen. Diese Methode ist bei Hand- und Fußschweiß wirkungsvoll, in seltenen Fällen wird sie auch bei übermäßiger Schweißproduktion in den Achselhöhlen an­gewendet.

Eine weitere Möglichkeit stellt die Anwendung des Botulinumtoxin – Botox – dar. Denn das Nervengift unterbricht die Verbindung zwischen Nervensystem und Schweißdrüse. Die Wirkung hält etwa 6–12 Monate an. Allerdings handelt es sich um ein recht teures Verfahren.


Neue Anwendungen für Botulinumtoxin in der Ästhetischen Dermatologie

 

Botulinumtoxin (Botox) © ThiagoSantos / shutterstock.com
Botulinumtoxin (Botox) © ThiagoSantos / shutterstock.com

Ästhetischen Dermatologie: Botulinumtoxin-Anwendungen und Kombinationen bieten größeres Behandlungsspektrum und individuelle Angebote. Mehr dazu unter https://medmix.at/neue-anwendungen-fuer-botulinum-co/




Literatur:

Brennan-Cook J, Turner RL. Promoting Skin Care for Older Adults. Home Healthc Now. 2019 Jan/Feb;37(1):10-16. doi: 10.1097/NHH.0000000000000722. PMID: 30608462.

Lichterfeld A, Hauss A, Surber C, Peters T, Blume-Peytavi U, Kottner J. Evidence-Based Skin Care. A Systematic Literature Review and the Development of a Basic Skin Care Algorithm. J Wound Ostomy Continence Nurs. 2015 Sep-Oct;42(5):501-24. doi: 10.1097/WON.0000000000000162. PMID: 26165590.


Quelle: American Podiatric Medical Association: APMA https://www.apma.org/

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