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Home MEDIZIN Frauengesundheit

Flibanserin – Libido steigernder Wirkstoff für Frauen in den USA

Axel Rhindt by Axel Rhindt
1. November 2020
in Frauengesundheit, Partnerschaft und Sexualität, Wirkstoffe und Arzneimittel
Flibanserin soll zur Behandlung von Störungen der sexuellen Appetenz bei Frauen eingesetzt werden.

Flibanserin soll zur Behandlung von Störungen der sexuellen Appetenz bei Frauen eingesetzt werden.

Flibanserin kommt in der Behandlung einer erworbenen, generalisierten hypoaktiven sexuellen Luststörung (HSDD) bei Frauen vor der Menopause zum Einsatz. Für die EU gibt es bislang keine Zulassung.

In der europäischen Union müssen Frauen mit hypoaktiven sexuellen Regulationsstörungen nach wie vor auf auf eine geeignete Behandlung warten. In den USA hingegen hat man bereits im Jahr 2015 den Wirkstoff Flibanserin mit Handelsnamen Addyi® als Libido-steigerndes Arzneimittel für Frauen zugelassen. Mittlerweile ist in den USA mit Bremelatonid ein weiterer Wirkstoff zur Therapie der erworbenen, generalisierten „hypoactive sexual desire disorder“ (HSDD) für prämenopausale Frauen zugelassen.

 

Sicherheit und Wirkung

HSDD definiert man als das Fehlen sexueller Fantasien und Gedanken beziehungsweise des Verlangen nach sexuellen Aktivitäten, was die Frauen persönlich sehr belasten und auch Schwierigkeiten in ihrer Beziehung verursachen. Eine aktuelle Studie zu Lipido-steigernden Wirkung und Sicherheit ergab nun, dass Flibanserin eine gut verträgliche und wirksame Behandlung für die einzelnen HSDD-Patientinnen ist. Das Medikament verringert die psychische Belastung der Frauen und bringt das sexuelle Verlangen auf ein normales Niveau zurück.

Verschiedene Studien konnten in den letzten Jahren zeigen, dass die Probandinnen den Wirkstoff Flibanserin mit 100 mg gut vertrugen. Und das Medikament verbesserte jedenfalls auch das sexuelle Verlangen. Außerdem verringerte der Wirkstoff die mit Störungen der sexuellen Appetenz (HSDD) verbundene sexuelle Belastung bei Frauen vor der Menopause.

Unter dem Strich zeigten die drei randomisierten Studien, dass Frauen mit Störungen der sexuellen Appetenz (HSDD) durch die Behandlung mit Flibanserin eine breite und dauerhafte Verbesserung einer Vielzahl ihrer Beschwerden erreichten. Im Vergleich zur Placebo-Behandlung führte Flibanserin zu einer signifikanten Verbesserung bei sexuellem Verlangen, Erregung, Lubrikation (Schmierung), Orgasmus und Zufriedenheit. Auch Schmerzen, die mit sexueller Aktivität verbunden waren, konnten signifikant gelindert werden.

 

5-HT1A-Serotonin-Agonist Flibanserin

Flibanserin ist ein 5-HT1A-Serotonin-Agonist, der ursprünglich vom zur Behandlung von Major-Depressionen entwickelt wurde. Doch die Wirkung gegen Depressionen konnte nicht nachgewiesen werden. Gleichzeitig zeigte sich jedoch eine interessante Nebenwirkung. Denn die Lust auf Sex – die Libido – blieb bei etlichen weiblichen Studienteilnehmerinnen erhalten.

Im August 2015 hat die Arzneimittelagentur FDA den Wirkstoff Flibanserin – auch Pink Viagra genannt – in den USA zugelassen. In Europa besteht für die Frauen-Lustpille mit dem Markennamen Addyi bislang keine Arzneimittelzulassung.

Und das ist ja sonst bei Depressionen häufig gar nicht der Fall. Darauf hin startete der deutsche Pharmakonzern Böhringer Ingelheim als Hersteller des Wirkstoffs zwei dahingehende Untersuchungen. Diese klinischen Phase-3-Studien verliefen aber eher enttäuschend. Beim primären Endpunkt „Daily sexual Desire“ schnitt Flibanserin nicht signifikant besser ab als Placebo.

 

Flibensarin überzeugt beim Female Sexual Function Index FSFI

Nur beim sekundären Endpunkt – dem Female Sexual Function Index (FSFI) – konnte der Wirkstoff überzeugende Ergebnisse liefern. Ein Fragebogen mit 19 Fragen zur Sexualität hilft dabei, den FDFI zu ermitteln. Es ergeben sich dabei Antworten zu sexueller Appetenz (Lust oder Lustlosigkeit) und Erregung. Weiter zeigen sich positive Effekte zur Lubrikation, dem Orgasmus, der sexuellen Zufriedenheit und Schmerzen während des Geschlechtverkehrs. Lubrikation bezeichnet übrigens das Anschwellen und Feuchtwerden der äußeren weiblichen Geschlechtsorgane.

 

Sicherheitsbedenken von Flibanserin

Das erreichen des sekundären Endpunktes war im Jahre 2010 externen Beratern der FDA – US-Food and Drug Administration – zu wenig, um den Wirkstoff zuzulassen. Es gab vor allem auch Sicherheitsbedenken bezüglich der Anwendung von Flibanserin. Denn den Wirkstoff baut die Leber über das so genannte CYP3A4-System ab. Dies kann schließlich bei gleichzeitiger Einnahme mit anderen Medikamente, die ebenfalls als CYP3A4-Inhibitoren wirken, schnell zur Überdo­sierung führen. Dazu sollte man wissen, dass zahlreiche Wirkstoffe von CYP3A4 metabolisiert werden. Dazu gehören beispielsweise Antibaby-Pillen (orale Kontrazeptiva) oder Pilzmedikamente (Antimykotika) zur Behandlung vaginaler Pilzerkrankungen.

Flibanserin, Alkohol, Blutdruckabfälle und mehr

Jahre lang gab es Diskussionen zwischen der FDA und dem Flibanserin-Hersteller bezüglich einer möglichen Flibanserin-Alkohol-Wechselwirkung. Diese könnte zu mehr unerwünschten Wirkungen führen. Jedenfalls sollten Frauen mit eingeschränkter Leberfunktion den Wirkstoff nicht verwenden.

Der ursprüngliche Hersteller Böhringer Ingelheim brach dann seine Studien jedenfalls ab und verkaufte die Rechte von Flibanserin an die US-Pharma-Firma Sprout Pharmaceuticals. Das Unternehmen aus dem US-Bundesstaat North Carolina startete eine dritte Phase-3-Studie. In dieser beobachteten Forscher neben den erwähnten Interaktionen am CYP3A4-Enzym in Einzelfällen auch starke Blutdruckabfälle. Weiter zeigten sich zentralnervöse Nebenwirkungen sowie leichte Bewusstseinsstörungen, die so genannte Somnolenz. Letzteres kann zu ernsthafte Verletzungen führen. Weiters steigert die Kombination von Flibanserin mit Alkohol das Risiko der erwähnten Blutdruckabfälle sowie Synkopen (Kreislaufkollaps).

Sprout Pharmaceuticals – ausschließlich zur Vermarktung von Flibanserin gegründet – startete eine weitere Studie. Deren Ergebnisse war dann für das positive Gutachten beziehungsweise der Empfehlung der externen FDA-Berater entscheidend. Experten kritisierten die sehr intensive Lobby-Arbeit von Sprout, wodurch die öffentliche Meinung in den USA stark beeinflusst wurde. In Europa ist der Wirkstoff wie eingangs erwähnt nach wie vor nicht zugelassen beziehungsweise besteht gar kein Antrag dazu.


Literatur:

Clayton AH, Brown L, Kim NN. Evaluation of safety for flibanserin. Expert Opin Drug Saf. 2020 Jan;19(1):1-8. doi: 10.1080/14740338.2020.1707804. Epub 2019 Dec 23. PMID: 31855607.

Simon et al. Flibanserin for Premenopausal Hypoactive Sexual Desire Disorder: Pooled Analysis of Clinical Trials. J Womens Health (Larchmt). 2019 Feb 1. doi: 10.1089/jwh.2018.7516.


Quelle:

FDA committee recommends approval for “female Viagra”. BMJ 2015; 350 doi: https://doi.org/10.1136/bmj.h3097 (Published 05 June 2015) Cite this as: BMJ 2015;350:h3097

Tags: 5-HT1A-Serotonin-AgonistFemale Sexual Function IndexFlibanserin
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Axel Rhindt

Axel Rhindt

MEDMIX-Redaktion, AFCOM Digital Publishing Team

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