Freitag, April 26, 2024

Flaviviren in manchen Wildtierarten sehr häufig

Flaviviren verursachen weltweit schwere Epidemien sowie weit verbreitete Krankheiten und Todesfälle. Bestimmte Wildtierarten sind häufig infiziert.

Wissenschaftler der University of California, Davis, haben nun umfassendes Datenmaterial zu allen bekannten Säugetier- und Vogelarten auf der Erde gesammelt und verglichen, Wildtierarten identifiziert, die am häufigsten Flaviviren wie das Zika-Virus, das West-Nil-Visus sowie das Dengue-Virus bewirten. Schließlich sind Flaviviren dafür bekannt, dass sie weltweit schwere Epidemien und weit verbreitete Krankheiten und Todesfälle verursachen können. Vor allem sind Stechmücken und Zecken dafür verantwortlich, Flavivirenweiter zu verbreiten.

 

Hot Spot-Karten der Erde

Die entwickelten Hot-Spot-Karten zeigen Regionen der Welt mit großer Vielfalt an potenziellen Wildtierarten als Wirtsorganismus für Flaviviren. Die Hot-Spot-Karten beinhalteten auch solche Regionen, in denen Flaviviren noch nicht entdeckt wurden. In denen aber eben Wildtierarten leben, die ein großes Potenzial haben, als Wirte Flaviviren zu beherbergen. Die Informationen sollen zukünftig Wissenschaftlern und Gesundheitsbehörden helfen, Ausbrüche früher zu erkennen und Krankheiten besser zu überwachen.

„Beim nächsten Mal, wenn es irgendwo auf der Welt einen Ausbruch gibt, wissen wir jetzt, welche Tierarten neben dem Menschen am häufigsten infiziert werden“, sagte der Hauptautor Pranav Pandit, vom EpiCenter for Disease Dynamics des UC Davis One Health Institute der Veterinärmedizin. Die Ergebnisse wurden kürzlich in der Fachzeitschrift Nature Communications veröffentlicht.

 

Machine-Learning-Modell

Für die Studie sammelten die Forscher alle veröffentlichten Daten zu Wildtierarten, die auf Flaviviren positiv getestet wurden. Sie identifizierten wichtige Wirtsmerkmale wie ökologische und physiologische Merkmale. Dann verwendeten sie ein Machine-Learning-Modell, das die ungefähr 10.400 Vogelarten und 5.400 Säugetierarten berücksichtigte. Damit konnten die Forscher die wahrscheinlichsten Wirtsarten identifizieren. Das Modell zeigte dabei hunderte neue, bisher nicht beobachtete Wirtsarten an. Beispielsweise wurden 173 Wirtsarten für das Dengue-Virus vorhergesagt, von denen 139 bisher nicht erkannt wurden.

Co-Autorin und UC Davis-Professorin Christine Kreuder Johnson erklärte, dass das Modell zukünftig Forscher dabei unterstützen soll, herauszufinden, welche Tiere potenzielle Wirtsarten sein könnten. Beispielsweise zeigte das Modell an, dass Primaten die Hauptwirte von Zika und Gelbfieber sind. Grundsätzlich sind Flaviviren bei Wildtieren schwer zu erkennen. „Wir brauchen dieses Modell, um die wahrscheinlichsten Wirtsarten in ihrem natürlichen Lebensraum zu erforschen“, sagte Johnson, Direktor des EpiCenter for Disease Dynamics. „Das ist sowohl für die globale Gesundheit als auch für den Schutz der Wildtiere wichtig. Denn auch viele dieser Primaten sind bereits gefährdet.“

Quelle:

https://www.ucdavis.edu/news/where-will-worlds-next-zika-west-nile-or-dengue-virus-come

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