Fettreiche Milchprodukte senken Diabetesrisiko, behaupten schwedische Wissenschaftler. Doch Fett ist nicht gleich Fett, wichtig sind die Nahrungsquellen.
Aktuelle Forschungsergebnisse der Universität Lund bestätigen bisherige Studien hinsichtlich des Zusammenhangs zwischen dem Konsum von Milchprodukten und der Risikominderung für Diabetes Typ-2. Neu ist – so die schwedischen Wissenschafter – dass es gerader besonders fettreiche Milchprodukte sind, die über diese Wirkung verfügen.
Wichtiges Studienergebnis: Fettreiche und nicht fettarme Milchprodukte senken Diabetesrisiko
„Probanden, die die fettreichsten Milchprodukte zu sich nahmen, hatten gegenüber jenen mit fettarmen Milchprodukten, ein um 23 Prozent geringeres Risiko an Diabetes Typ-2 zu erkranken. Hoher Fleischkonsum hingegen führte zu einer erhöhten Diabetes Gefahr, unabhängig vom Fettgehalt des Fleisches,“ erklärt Studienleiterin Ulrika Ericson.
Die Wissenschafter analysierten das Essverhalten von 27.000 Menschen der Altersgruppe 45 bis 74. Die Probanden waren Teil der Malmö Ernährungs- und Krebs-Studie in den frühen 1990er Jahren, worin sie genaue Angaben über ihr Essverhalten machten. Zwanzig Jahre später erkrankten mehr als 10 Prozent der Probanden – 2.860 Menschen – an Diabetes Typ-2.
Fettreiche Milchprodukte senken Diabetesrisiko, hoher Fleischgenuss führt hingegen zu erhöhter Gefahr, an Typ-2-Diabetes zu erkranken.
Ziel der Studie war es die Signifikanz von Nahrungsfetten in Hinblick auf die Entwicklung von Diabetes Typ-2 zu erfassen. Statt jedoch den Gesamtkonsum gesättigter Fette zu untersuchen, analysierten die Forscher die unterschiedlichen Quellen der gesättigten Fette.
Sowohl Fleisch als auch Milchprodukte enthalten gesättigte Fette, einige davon sind jedoch speziell in Milchprodukten in besonders hohem Ausmaß vorhanden. Dieser Unterschied könnte erklären, warum erhöhter Fleischkonsum das Diabetes Risiko erhöht, während Milchprodukte das Gegenteil erzielen. Aber auch andere, in Milchprodukten vorhandene Bestandteile, könnten zu diesem Effekt beitragen.
„Wir haben eine Reihe von Ernährungs- und Lifestyle-Faktoren in unsere Analyse miteinbezogen, darunter Fermentationsprozesse, Kalzium- und Vitamin D-Gehalt und körperliche Bewegung. Dennoch könnten auch andere Faktoren mitspielen, die wir bis jetzt nicht gemessen haben bzw. nicht messen konnten.
Außerdem können unterschiedliche Ernährungsbestandteile miteinander interagieren. Beispielsweise ist bekannt, dass gesättigte Fette in Käse einen geringeren Effekt auf unseren Cholesterinspiegel haben als gesättigte Fette in Butter,“ so Ericson.
Fett ist also nicht gleich Fett! Stattdessen sollten wir uns damit beschäftigen aus welchen Nahrungsquellen wir unsere Nährstoffe beziehen. Viele Lebensmittel enthalten Stoffe die gesundheitsfördernd oder -schädlich sind. Wichtig ist es, das Gesamtbild in Betracht zu ziehen.“