Heute wurde die Europäische HIV- und Hepatitis-Woche gestartet – eine Woche lang unter dem Motto: Testen. Behandeln. Vorbeugen.
Die Europäische HIV- und Hepatitis-Woche, eine Initiative zum Abbau von Testbarrieren, wurde heute, am 18. November 2016, gestartet. Die Website www.testwoche.net informiert über Übertragungsrisiken, regionale Testangebote, Behandlungsmöglichkeiten und die Vorteile einer frühen Diagnose.
HIV und auch Hepatitis sind Infektionserkrankungen, die mit Angst vor Ausgrenzung und Ablehnung einhergehen
Ein Infektionsrisiko wird bestimmten Personengruppen zugeschrieben, die bereits auf Grund ihrer sexuellen Orientierung, Ethnie oder aus anderen Gründen diskriminiert werden (z.B. homo- und bisexuelle Männer, Migrant_innen, Drogengebraucher_innen, Haftinsass_innen, (illegale) Sexarbeiter_innen). Menschen, die sich keiner dieser Gruppen zugehörig fühlen oder fühlen wollen, verdrängen oft das eigene Infektionsrisiko und vermeiden den Test. Die Europäische HIV- und Hepatitis-Woche begegnet diesen Vorurteilen und tritt krankheitsbedingter Diskriminierung entgegen. Sie liefert einen wichtigen Beitrag zu einem normalen Umgang mit der Krankheit und dem eigenen Risiko- und Testverhalten. So kann krankheitsbedingte Diskriminierung bekämpft werden als Voraussetzung für wirksame Prävention.
„Die Europäische Testwoche (ETW) hat zum Ziel, das Bewusstsein über HIV- und Hepatitis Erkrankungen zu schärfen“, erklärt Gesundheitsministerin Sabine Oberhauser. Im Rahmen der Testwoche werden alle Personen, ganz besonders jene mit einem hohen Risikoverhalten, zum Test eingeladen, damit sie Kenntnis über ihren eigenen HIV- und Hepatitis-Status erlangen. „Daher unterstützt das Bundesministerium für Gesundheit und Frauen die Europäische Testwoche“, so Oberhauser.
In Europa leben 2,5 Millionen Menschen mit dem HI-Virus, ca. 13,3 Millionen Menschen mit Hepatitis B und 15 Millionen Menschen mit Hepatitis C. Diese Anzahl an HIV- bzw. Hepatitis infizierten Menschen verdeutlichen dringenden Handlungsbedarf. Denn eine späte Diagnose, verbunden mit einem späten Zugang zur Therapie, kann den Therapieerfolg mindern und zu Komplikationen führen. Eine verstärkte Motivation und Information zum Test ist daher essentiell.
„Persönliche Diskriminierungserfahrungen und Angst vor sozialer Stigmatisierung im Falle eines positiven Tests halten viele Menschen davon ab, einen HIV-Test zu machen“ sagt Wolfgang Wilhelm, Obmann der Aids Hilfe Wien. „Daher müssen wir alle gegen Diskriminierung und Ungleichbehandlung kämpfen und Testbarrieren abbauen.“ Auch von der Wiener Gebietskrankenkasse erfährt die Europäische Testwoche Unterstützung. Als starker Partner im Gesundheitswesen trägt sie die Kampagne in ihren Einrichtungen mit. „Wir informieren unsere Kunden und Kundinnen über die Erkrankungen, Infektionsrisiken und die Vorteile einer frühen Diagnose. Das ist die beste Form der Prävention“, sagt Mag. Ingrid Reischl, Obfrau der Wiener Gebietskrankenkasse.
In der Aids Hilfe Wien wird die Europäische Testwoche genutzt, um besonders jene Personen zu erreichen, die einem erhöhten Infektionsrisiko ausgesetzt sind. Deshalb gibt es in dieser Zeit viele Angebote auch außerhalb des Aids Hilfe Hauses.
Links:
http://www.testwoche.net/
http://www.aids.at/