Donnerstag, April 18, 2024

Erste Hilfe für die Seele

pro mente Austria bietet zum Internationalen Tag der seelischen Gesundheit eine neue Broschüre „Erste Hilfe für die Seele – Rat und Hilfe bei psychischen Problemen”.

Obwohl psychische Erkrankungen weit verbreitet sind, werden sien immer noch tabuisiert und stigmatisiert. Aus Angst, Uninformiertheit und falsch verstandener Scham versuchen Betroffene ihre Leiden zu verstecken statt professionelle Hilfe zu suchen. Mit der neuen Broschüre Erste Hilfe für die Seele bietet pro mente Austria zum Internationalen Tag der seelischen Gesundheit 2017 Rat und Hilfe bei seelischen Krisen. Die Broschüre mit praktischen Tipps, Checklisten und wichtige Krisen-Telefonnummern aus allen Bundesländern soll dabei helfen sollen, Anzeichen einer gefährlichen Entwicklung frühzeitig zu erkennen und darauf richtig zu reagieren. Sie kann online bestellt werden unter www.promenteaustria.at.

„Obwohl ein Drittel der Gesellschaft mit psychischen Erkrankungen zu kämpfen hat, schämen sich die Betroffenen und haben Angst, öffentlich darüber zu sprechen. Sozialer Rückzug und Vereinsamung sind häufig die Folge”, fasst Prof. Univ.-Doz. Dr. Werner Schöny, Präsident des Dachverbandes der Vereine für psychische und soziale Gesundheit, pro mente Austria, die Erfahrungen aus der Betreuung von rund 80.000 Betroffenen pro Jahr zusammen. Dass das nicht nur für die Patienten, sondern auch für die Gesellschaft belastend ist, zeigt unter anderem der Blick auf die ansteigenden Frühpensionierungen auf Grund psychischer Krankheiten und die zunehmenden Krankenstände.

Neue Broschüre als Orientierungshilfe in schwierigen Situationen

Anlässlich des bevorstehenden Internationalen Tages der seelischen Gesundheit 2017 (10. Oktober) plädiert Prof. Schöny dafür, sich bei psychischen Leiden nicht anders zu verhalten als bei jeder anderen Krankheit auch. „Niemand wird zögern, einen Arzt zu rufen, wenn jemand an Herzrhythmus-Störungen leidet. Genauso sollte rasche und professionelle Hilfe immer das oberste Gebot sein, wenn seelische Krisen auftreten.“ Um Betroffenen und ihren Angehörigen diesen Schritt zu erleichtern, legt pro mente Austria zum Internationalen Tag der seelischen Gesundheit eben die neue Broschüre mit dem Titel „Erste Hilfe für die Seele – Rat und Hilfe bei psychischen Problemen” auf. „Präventive Maßnahmen sind für die psychische Gesundheit besonders wichtig”, so Prof. Schöny. „Unser niedrigschwelliges Informationsangebot soll helfen, sich bei psychischen Problemen zu orientieren und mehr Klarheit in die eigene Psyche bringen.“ Die Broschüre kann online bestellt werden unter www.promenteaustria.at.

Neben der Beschreibung unterschiedlicher psychischer Störungen und Krankheit finden sich in der Broschüre auch Checklisten, wichtige Krisen-Telefonnummern aus allen Bundesländern die Laien dabei helfen sollen, Anzeichen einer gefährlichen Entwicklung frühzeitig zu erkennen und richtig darauf zu reagieren.

Hilfreiche Checklisten aus der pro mente-Broschüre Erste Hilfe für die Seele


Anzeichen einer seelischen Krise

  • Angst, Trauer und Wut
  • Ausbrüche von Verzweiflung
  • Antriebslosigkeit und Desinteresse
  • sozialer Rückzug und Isolation
  • In-sich-gekehrt-Sein: Menschen gehen nicht mehr auf andere Personen ein, wirken desinteressiert, ruhig und vielleicht verschroben
  • gereiztes, aggressives Verhalten und unerklärliche Verhaltensweisen
    Gedanken, die nicht nachempfunden werden können
  • Gefühle, die fremd oder verkehrt wirken

Erste-Hilfe-Regeln für die Seele

  • hinsehen statt wegschauen
  • auf einen Menschen in einer Krise zugehen
  • sich Zeit nehmen
  • zuhören oder gemeinsam schweigen
  • Geduld haben
  • den Betroffenen in seiner Situation und Stimmung annehmen
  • sich in den anderen so gut wie möglich einfühlen
  • eigene Meinungen und Werthaltungen zurückstecken
  • sparsam sein mit gut gemeinten Ratschlagen
  • rechtzeitig und ohne Diskussion professionelle Hilfe holen

Vier Fragen zum Erkennen einer Alkohol-Abhängigkeit

  • Haben Sie sich schon manchmal gedacht, Sie sollten Ihr Trinken reduzieren?
  • Werden Sie wütend oder gereizt, wenn Sie jemand auf Ihr Alkoholtrinken anspricht?
  • Fühlen Sie sich schuldig oder als Versager, wenn Sie daran denken, wie oft Sie mit Alkohol übermäßig umgehen?
  • Ist es Ihnen schon passiert, dass Sie am Morgen nach einem Trinkereignis Alkoholisches getrunken haben und sich anschließend besonders gut und aufgeweckt gefühlt haben?

 

Sind zwei Fragen mit „ja“ zu beantworten, können Sie davon ausgehen, dass eine Abhängigkeit besteht.

 

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