Mittwoch, April 24, 2024

Umfrage: Erschwerte Pflegeausbildung durch Corona-Pandemie

Um Qualität und Quantität der Pflege in Zukunft zu gewährleisten, muss man jetzt Maßnahmen zur Verbesserung der Pflegeausbildung nach der Corona-Pandemie setzen.

Ein Bericht der ARGE Junge Pflege, dem eine umfassende Umfrage zugrunde liegt, liefert einen Einblick in die pflegerische Situation der Pflegepersonen, die sich während der Corona-Pandemie in ihrer praktischen Pflegeausbildung befinden. „Die Covid-19 Pandemie ist eine anhaltende Krise, in der eine Adaptierung der klinischen/praktischen Lernumgebung für Pflegepersonen dringend notwendig ist“, sagt Hauptautorin Karin Hinterbuchner, BScN.

Der Bedarf an Pflegepersonen wird bis zum Jahr 2030 stark ansteigen. In diesem Zusammenhang ist es alarmierend, dass fast 40 Prozent der Befragten eine negative Sichtweise auf den Pflegeberuf hatten. Als Gründe dafür wurden im offenen Teil der Umfrage Personalmangel, fehlende Anerkennung, erschwerte Arbeitsverhältnisse, mangelnder Patient*innen-Kontakt und physische sowie psychische Belastung angegeben. „Diese Ergebnisse können bestimmende Faktoren dafür liefern, warum Pflegepersonal teilweise den Beruf nicht lange praktiziert oder Auszubildende die Ausbildung vorzeitig beenden“, sagt ÖGKV-Vizepräsidentin und Co-Autorin, Tamara Archan BScN, MSc. Zudem äußerten Auszubildende den Wunsch nach Entlohnung, Sicherheitszulagen oder finanzieller Unterstützung im Praktikum.

Um die psychischen und körperlichen Gesundheit von Pflegepersonen in der Ausbildung zu schützen und somit optimale Arbeitsbedingungen zu schaffen, sollte der Prävention in Hinblick auf die körperlichen und psychischen Belastungen mehr Aufmerksamkeit geschenkt werden. Die Auszubildenden berichteten außerdem von schlechteren Arbeitsbedingungen aufgrund des hohen Personalmangels. Es kam dadurch sowohl zu einer Beanspruchung der Auszubildenden durch Überstunden als auch zu einer Überschreitung der Kompetenzen seitens der Auszubildenden.

Der praktische Lerneffekt für Auszubildende litt in Zeiten der Pandemie enorm. Daher ist eine rasche Verbesserung von Forderungen wie Entgelt, gerechte Arbeitsbedingungen, erhöhter Personalschlüssel, gezielt eingesetzte Praxisanleiter*innen als auch die Anerkennung und Wertschätzung der Auszubildenden notwendig und wünschenswert.


Quelle:

Österreichischer Gesundheits- und Krankenpflegeverband: http://www.oegkv.at

 

Related Articles

Aktuell

Hülsenfrüchte liefern hochwertiges Eiweiß und qualitativ gute Fette

Hülsenfrüchte sind gesunde Energielieferanten und haben mit ihrem hochwertigen Eiweiß und guten Fetten einen großen Nutzen für die Ernährung. Hülsenfrüchte, einschließlich Linsen, Erbsen und Bohnen,...
- Advertisement -

Latest Articles

Ernährung bei Frauen in der Perimenopause

Der Einfluss des Zustands der Ernährung von Frauen in der Perimenopause ist ein wichtiger Faktor für deren Gesundheit und Lebensqualität. Der Zustand der Ernährung spielt...

Terpene und Cannabinoide in Cannabis sativa, dem Hanf

Cannabis sativa, der Hanf-Pflanze, und seine medizinische Bedeutung – ein Überblick über Terpene und Cannabinoide. Cannabis sativa, allgemein bekannt als Hanf, zählt zu den ältesten...

Individuelle Beratung zur Ernährung für Krebspatienten

Beratung zur Ernährung für Krebspatienten: Verbesserung der Lebensqualität durch individuelle ernährungsmedizinische Unterstützung. Eine rechtzeitige und individuell angepasste Beratung zur Ernährung kann wesentlich zur Verbesserung der...