Mittwoch, April 24, 2024

Erhöhter Blutzucker auch oft im Krankenhaus nicht erkannt

Für Diabetiker ist der Krankenhausaufenthalt mit erhöhten Risiken verbunden. Doch erhöhter Blutzucker bleibt dort oft unerkannt, wenn die Patienten ihre Krankheit nicht kennen.

Für Menschen mit Diabetes mellitus gehen Krankenhausaufenthalte mit verschiedenen, erhöhten Risiken einher. Doch sein erhöhter Blutzucker ist nicht jedem bekannt, in vielen Fällen weiß weder der Patient von seiner Erkrankung, noch erkennt der Arzt sie. Entgleist der Blutzucker, kann dies schnell lebensbedrohlich werden. Deswegen sollten systematisch Blutzucker-Tests bei einer stationären Aufnahme ins Krankenhaus durchgeführt werden, um gegebenenfalls mit einem gezielten Diabetes-Management die Diabetiker-Behandlung verbessern zu können. Das erspart den betroffenen Patienten Komplikationen und dem Gesundheitssystem Kosten.

Diabetes mellitus gehört zu den größten Volkskrankheiten. Die Häufigkeit nimmt mit dem Alter zu, zwischen 20 und 30 Prozent sind betroffen. Da zudem überwiegend ältere Menschen im Krankenhaus liegen, ist der Anteil der Diabetiker im Krankenhaus entsprechend hoch. Es wird geschätzt, dass bis zu 30 Prozent aller Krankenhauspatienten an Diabetes leiden. Laut Krankenhausstatistiken trifft die Diagnose Diabetes mellitus bei etwa 1,3 Prozent der Patienten als Hauptdiagnose zu, als Nebendiagnose „nur“ bei etwa zwölf Prozent“. Doch die tatsächliche Häufigkeit der Nebendiagnose Diabetes mellitus im Krankenhaus soll laut Experten bei 25 bis 30 Prozent liegen.

 

Wenn erhöhter Blutzucker nicht erkannt wird

Experten gehen davon aus, dass die meisten Diabetes-Erkrankungen im Krankenhaus nicht erkannt werden. Ein unbehandelter Diabetes ist für die Patienten jedoch ein echtes Sicherheitsrisiko. Erhöhter Blutzucker kann durch Stress, Nahrungsentzug vor Operationen, künstliche Ernährung und nicht zuletzt die Verordnung von Medikamenten stark verändert werden, der Blutzucker von Diabetikern kann dann schnell entgleisen. Schon ein einfacher Blutzuckertest bei der Aufnahme ins Krankenhaus könnte helfen. Ein nicht diagnostizierter Diabetes ist auch für die Klinik von Nachteil. Denn jede Diabetes-Komplikation erhöht die Behandlungskosten, und die Liegezeiten von Diabetes-Patienten sind meist länger als bei anderen Patienten.

Literatur:

Siegel E. G.: Diabetesversorgung im Krankenhaus, Der Diabetologe 2011; 7:471–471. Tafel J., Buerstell M., Leippert C., Benack E., Stelling A., Jaeger C. Versorgungsrealität und Optimierung stationärer Diabetologie im Akutkrankenhaus der Schwerpunktversorgung. Diabetologie und Stoffwechsel 2011; 6(6): 387–394 Untersuchung zur Prozessoptimierung, Qualitätssicherung und Kosteneffizienz Hamann A., Matthaei S., Siegel E. G. Diabetesversorgung im Krankenhaus, Diabetologie und Stoffwechsel 2011; 6: 375–376

Quelle: Deutsche Diabetes Gesellschaft – https://www.deutsche-diabetes-gesellschaft.de

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