Pflanzliche Mittel für Kinder aus der Kapland-Pelargonie (Pelargonium Sidoides, wie der Pflanzenextrakt EPs® 7630) entfalten eine gute Wirkung bei verschiedenen Infekten.
Im Grunde genommen sind pflanzliche Mittel zur Behandlung verschiedener Erkrankungen bei Kindern bei vielen Eltern sehr beliebt. Die Erfahrungen in der Praxis zu den antiviralen und antibakteriellen Wirkungen der pflanzlichen Mittel der südafrikanischen Kapland-Pelargonie sind beispielsweise durchaus positiv. Die auch als Pelargonium Sidoides bezeichnete Pflanze steigert für Kinder die mukoziliäre Clearance, verbessert die Immunmodulation und zeigt antibakterielle Effekte. In einer rezenten Studie musste man durch die Anwendung der Kapland-Pelargonie im Pflanzenextrakt EPs® 7630 bei Kindern mit akuten Atemwegsinfektionen weniger Medikamente gegen Fieber einsetzen und die Heilung beschleunigen.
Pflanzliche Mittel in der Kinderheilkunde
Unter dem Strich gibt es für pflanzliche Mittel in der Kinderheilkunde sehr viele Anwendungsgebiete. Beispielsweise sind bereits im Säuglingsalter bei Blähungen Kümmel-Zäpfchen zum Einsatz. Generell helfen bei Bauchbeschwerden oft Anis-, Fenchel- und Kümmel-Zubereitungen.
Bei Husten werden verschiedene pflanzliche Säfte angewendet. Beispielsweise Extrakte aus Thymian, Efeu, Spitzwegerich oder Isländisch Moos. Nachteilig bei Hustensäften ist meist, dass es sich um alkoholische Extrakte mit hohem Zuckergehalt handelt – dies ist insbesondere bei Kindern unerwünscht. Hier gibt es auch verschiedene selbstgemachte pflanzliche Mittel. Beispielsweise Hausmittel aus Zwiebeln oder auch als Hustensaft aus schwarzen Rettich.
Bei Durchfallerkrankungen werden oft Tees mit Himbeerblättern verabreicht. Darüber hinaus gibt es viele äußerliche pflanzliche Mittel bei Kindern für die Haut. Wie beispielsweise Nachtkerzenöl oder Hanfsamenöl bei atopischer Dermatitis. Diese sind speziell für die Babyhaut sehr gut, weil sie rückfettend und gut wirksam sind. Sie werden von Kindern oft als sehr angenehm empfunden und genießen daher eine hohe Akzeptanz. Bei Augenreizungen können Augentrost-Tropfen lindernd wirken.
Was wirklich wirkt, lässt sich leider selten definieren, weil es nur für sehr wenige Substanzen kontrollierte Studien mit Wirksamkeit belegen gibt. Auf der anderen Seite vermittelt die tägliche Praxiserfahrung sehr wohl den Eindruck, dass sich viele seit Jahren, Jahrzehnten und sogar Jahrhunderten verwendete Heilpflanzen, Arzneipflanzen und andere pflanzliche Mittel bewähren.
Kapland-Pelargonie mit guter Wirkung bei Infekten
Die südafrikanische Kapland-Pelargonie (Pelargonium sidoides) gilt als eine besonders gut untersuchte Pflanze. Der Pflanzenextrakt EPs® 7630 steigerte beispielsweise in Studien die mukoziliäre Clearance (Selbstreinigungsmechanismus der Bronchien), verbesserte die Immunmodulation und vermittelte verschiedenste antibakterielle Effekte. So werden das Anhaften und Eindringen von Bakterien in die Zellen des Atmungstraktes gehemmt, die Phagozytose und antioxidative Effekte verbessert.
Weiter wirkt Pelargonium sidoides bei Kindern gegen die häufigsten viralen Erreger von Atemwegsinfekten. Wie beispielsweise Influenza-Viren, Adenoviren, Parainfluenza-Viren, Coxsackie-Viren, Corona- und Rhinoviren oder respiratorische Synzytial-Viren (RSV).
Zudem gibt es gute Daten bezüglich Wirkung und Sicherheit der Kapland-Pelargonie zur Behandlung von akuten Atemwegsinfektionen wie Erkältung, akute Bronchitis, akute Sinusitis (Nasennebenhöhlenentzündung) und Tonsillopharyngitis (Mandelentzündung) nachgewiesen. Darüber hinaus bietet Pelargonium sidoides als Zusatztherapie bei chronischen Erkrankungen wie chronische Bronchitis, chronisch-obstruktiver Lungenerkrankung (COPD) und Asthma einen Mehrwert.
In diesem Sinne Pelargonium sidoides eine wirksame, sichere und gut verträgliche pflanzliche Therapie zur Behandlung von akuten Atemwegsinfektionen.
Gute Erfahrungen im Praxisalltag
Viele Kinderärzte setzen in der Praxis bei Kindern pflanzliche Mittel mit Kapland-Pelargonie bei gegebener Indikation ein. Denn die Wirksamkeit ist wissenschaftlich belegt und es sind verschiedene Darreichungsformen wie Tabletten, Tropfen oder auch Sirup verfügbar. Dadurch nehmen es die kleinen Patienten auch gut an.
Weiter ist die Zulassung bei Kindern ab einem Jahr ein Vorteil. Sehr oft kommt es zu einer Milderung der Beschwerden und zu einer Verkürzung der Krankheitsdauer.
Idealerweise wird die Behandlung mit dem Pelargonium sidoides-EPs® 7630-Pflanzenextrakt bei den ersten Anzeichen eines Infektes bei Kindern begonnen und bis zum Abklingen der Beschwerden weitergeführt.
Schließlich zeigen die Erfahrungen auch, dass der Einsatz der Kapland-Pelargonie bei Infekten durchaus sinnvoll ist. Auch um den Einsatz von Antibiotika hinauszuschieben oder sogar ganz einzusparen.
Literatur:
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Quelle:
Statement » Was wirklich wirkt – bewährte pflanzliche Arzneien in der pädiatrischen Praxis «. Prim. Univ.-Lektor DDr. Peter Voitl, MBA Facharzt für Kinder- und Jugendheilkunde, Ärztlicher Leiter am Ersten Wiener Kindergesundheitszentrum Donaustadt. PK » Evidenzbasierte Phytotherapie: Arzneipflanzen als Virenkiller und zur Bekämpfung von Erkältungssymptomen « der HMPPA, 2016.