Im Jahr 2013 wurden seitens der deutschen Krankenkassen über 32 Milliarden Euro für Medikamente ausgegeben. Der deutsche Arzneiverordnungsreport berichtet, dass das 3,2 Prozent mehr waren als im Jahr 2012.
Vor allem ältere Original-Arzneimittel seien in Deutschland im Vergleich zu anderen Ländern immer noch zu teuer, kritisierte Ulrich Schwabe, Herausgeber des Arzneiverordnungsreports. Hier soll ein Einsparungspotenzial von über 4,5 Milliarden Euro gegeben sein.
Positiv wertete der Report jedoch, dass neu eingeführte Arzneimittel im europäischen Vergleich keine nennenswerten Preisunterschiede mehr zeigen – eine Folge der 2010 gesetzlich eingeführten Nutzenbewertung.
Erstattungspreise konnten gesenkt werden
Bei den 25 umsatzstärksten Arzneimitteln konnten die ausgehandelten Erstattungspreise laut dem Arzneiverordnungsreports durchschnittlich um 23 Prozent gesenkt werden. Das mit dem Arzneimittelgesetz AMNOG angepeilte Einsparziel von rund zwei Milliarden Euro jährlich wird dem Bericht zufolge dennoch verfehlt.
Die Einsparungen durch Erstattungsbeträge beliefen sich 2013 demnach nur auf 150 Millionen Euro. Schwabe kritisierte zudem die inzwischen wieder abgeschaffte Bewertung von Arzneimitteln, die bereits seit längerem auf dem Markt sind.
Zudem habe die Koalition aus CDU und SPD den erhöhten Abschlag, den Hersteller zeitweise auf patentgeschützte Arzneien zahlen mussten, nicht fortgeführt. Für den Arzneiverordnungsreports, der in diesem Jahr zum 30. Mal veröffentlicht wurde, waren insgesamt 819 Millionen Kassenrezepte ausgewertet worden.
Fast 5 Milliarden Euro Einsparungspotenzial sollen die deutschen Arzneimittel-Ausgaben haben. © Ryabitskaya Elena / shutterstock.com