Donnerstag, März 28, 2024

Einjähriger Beifuß mit Artemisinin gegen Malaria, Krebs und Covid 19

Einjähriger Beifuß mit dem sekundären Pflanzenstoff Artemisinin hilft nicht nur gegen Malaria und Krebs, sondern auch gegen Covid 19 in der Corona-Krise.

Einjähriger Beifuß ist eine Jahrtausende alte Heilpflanze. Der Einjährige Beifuß – Artemisia annua L., eine einjährige Pflanze aus der Gattung der Korbblütler – wird seit mehr als zweitausend Jahren in der traditionellen chinesischen Medizin eingesetzt. Und zwar bei Infektionen, Verdauungsstörungen sowie als Fiebermittel. Die Heilpflanze wird in China, Vietnam und in ostafrikanischen Ländern angebaut, wobei die Gewinnung durch die Extraktion getrockneter Blätter und Blüten geschieht. In Österreich und Deutschland kommt er sehr unbeständig vor. In den 1970er Jahren wurde die Wirksubstanz Artemisinin der einjährigen Beifuß-Anwendungen und seine Wirksamkeit gegen Malaria entdeckt. Artemisinin wird heutzutage weltweit als Anti-Malaria-Mittel angewendet. Es laufen aber auch zahlreiche Studien zur Wirkung von Extrakten von Einjährigem Beifuß und Artemisinin-Derivaten gegen Krebs sowie ganz aktuell zur Corona-Pandemie auch gegen Covid 19. Wobei Forscher auch zu vielen anderen Anwendungsgebieten viele positive Erfahrungen sammeln konnten.

 

Artemisinin im Einjährigen Beifuß gegen Malaria

Seit dem Jahr 2002 ist der Einjährige Beifuß als Mittel gegen Malaria von der WHO anerkannt. Im Jahr 2015 bekam die Chinesin Youyou Tu den Medizinnobelpreis für die bereits im Jahr 1971 erforschte und veröffentlichte Entdeckung, dass das im Beifuß enthaltene Artemisinin das Wachstum von Plasmodien hemmt. Und Plasmodien lösen bekanntlich die gefürchtete Malaria aus.

Eine Beifuß-Anwendung inklusive Tee-Zubereitungen sollte allerdings keinesfalls leichtfertig erfolgen, da die Gefahr besteht, dass Resistenzen gegen Malaria auftreten.

Der Einjährige Beifuß – vor allem aus der traditionellen chinesischen Medizin, TCM, bekannt – gilt als stark blutreinigend und hochwirksam gegen Parasiten und andere Infektionserreger. Weiter konnten Studien krampflösende und verdauungsfördernde Wirkungen beschreiben. Schließlich setzt man in der Schulmedizin Zubereitungen aus Einjährigem Beifuß als antibiotische Zusatztherapie gegen Borreliose ein.

 

Erfahrungen mit Extrakten des Einjähriger Beifuß gegen Krebs. Beispielsweise wie der Artemisinin-induzierte programmierte Zelltod

Unter dem Strich konnten Wissenschaftler in den letzten Jahren zu den zellulären Abläufen beim Abtöten von Brustkrebszellen mit Hilfe des im einjährigen Beifuß vorkommenden Artemisinin zeigen, dass in membrangebundene Zellorganellen – sogenannten Lysosomen – vorhandene reaktive Eisen eine zentrale Rolle beim Artemisinin-induzierten programmierten Zelltod der Krebszellen spielen.

Im Grunde genommen brachten viele rezente Studien gute Erfahrungen mit der potenziellen Anti-Krebs-Wirkung von Artemisinin und seinen Einjährigen Beifuß Derivaten (ARTs). Die Mechanismen der der Wirkung von Beifuß-Derivaten gegen Krebs stehen dabei im Blickpunkt.

Verschiedene klinische Studien konzentrieren sich wiederum hauptsächlich mit der Wirkung, Wirksamkeit, Sicherheit und Findung der Dosis von Artemisinin-Derivaten als Chemotherapeutika gegen Krebs.

In diesem Sinne konnten Studien zur Sicherheit keine offensichtliche Toxizität sowie eine geringe Häufigkeit von Nebenwirkungen zeigen. Das Potenzial von Derivaten von Artemisinin des Beifuß, das Wachstum solider Tumoren zu hemmen, legt ihre Anwendung in einer neoadjuvanten Therapie und in der Kombinationstherapie gegen Krebs nahe. Klicke Hier für hochwertigen artemisia annua.

 

Wirkstoffe und signifikanten Signalwege von Artemisia annua bei der Behandlung des nicht-kleinzelligen Lungenkarzinoms

Traditionelle chinesische Arzneimittel (TCMs) bieten einzigartige biomedizinische und pharmazeutische Ressourcen. Man setzt sie beispielsweise umfangreich zur Vorbeugung und Behandlung von NSCLC ein. Artemisia annua ist ein altes Antipyretikum der traditionellen chinesischen Medizin, das als Tee oder Presssaft wie erwähnt auch zur Behandlung von Malaria verwendet wird. Als man im Jahr 2015 den Nobelpreis für Physiologie oder Medizin an die chinesische Wissenschaftlerin Youyou Tu verliehen hatte, hat Artemisia annua weltweite Aufmerksamkeit auf sich gezogen.

Artemisia annua übt starke Wirkungen beim nicht-kleinzelligen Lungenkarzinom (NSCLC) aus. Einige Studien haben gezeigt, dass Artemisia annua neue für die Behandlung nützliche Naturstoffe für NSCLC-Patienten besitzt. Der zugrunde liegende molekulare Mechanismus von Artemisia annua gegen NSCLC ist jedoch noch nicht vollständig aufgeklärt,. Denn Artemisia annua enthält Hunderte von Inhaltsstoffen. Ziel einer rezenten Studie war es, eine netzwerkpharmakologische Analyse des Wirkungsmechanismus von Artemisia annua gegen NSCLC durchzuführen.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Analyse der molekularbiologischen Mechanismen von Artemisia annua mehrere aktive Komponenten gegen das nicht-kleinzellige Lungenkarzinom besitzt. Diese zeigen Potenzial als therapeutische Biomoleküle zur Behandlung von NSCLS. Es wird vermutet, dass Artemisia annua eine vielversprechende Quelle für Medikamente gegen NSCLC-Medikament sein könnte.

 

Heilpflanzen für die Corona-Pandemie unter der Lupe: Einjähriger Beifuß zeigt positive antivirale Wirkung gegen Covid 19

Die Inhaltsstoffe aus Heilpflanzen und Heilkräutern wie Einjähriger Beifuß (Artemisia annua), Duftnessel (Agastache rugosa auch als Koreaminze oder Riesenysop bekannt), Tragant (Astragalus membranaceus), Senna alata (Cassia alata), Ecklonia cava, Gurmar (Gymnema sylvestre), chinesisches Süssholz (Glycyrrhizae uralensis), Molchschwanz (Eidechsenschwanz Houttuynia cordata), Lindera aggregata , Spinnenlilie (Lycoris radiata), Mollugo mult, Pyrrosia lingua, Saposhnikoviae divaricate und Guduchi (Tinospora cordifolia) konnten in Corona-Studien eine vielversprechende hemmende Wirkung gegen Coronaviren und damit gegen Covid 19 entfalten. Dabei haben die Wissenschaftler diese Heilpflanzen allgemein auf antivirale Wirkung gegen verschiedene menschliche Viren wie HIV, HSV, Tollwutvirus, SARS, MERS, Pockenvirus, Dengue-Virus, Influenzaviren sowie Coronaviren wie SARS-Cov-2 untersucht.

In einer Studie haben Kräuterextrakte aus vier verschiedenen Pflanzen – Einjährigem Beifuß, Lindera aggregata, Pyrrosia lingua und Spinnenlilie eine bemerkenswerte antivirale Wirkung in einer Laborstudie gegen das SARS-CoV gezeigt. Aktuelle Corona-Zellstudien sollen nun der Frage nachgehen, ob Extrakte aus dem einjährigen Beifuß jetzt auch gegen das Coronavirus SARS-CoV-2 und damit auch gegen Covid 19 Wirkung zeigen können. Dazu hat man eine Studie mit Beifuß-Extrakten, mit der aus Beifuß gewonnene Reinsubstanz Artemisinin sowie dessen synthetische Abkömmlinge, gestartet.

 

Schließlich brachte in der jüngsten Studie zum Thema die Kombinationstherapie mit Dihydro-Artemisinin-Piperaquin eine gute Wirkung bei Patienten mit leichter bis mittelschwerer Covid-19-Erkrankung. Die Zeit bis zum Erreichen von nicht nachweisbarem SARS-CoV-2 war in der Artemisinin-Piperaquin-Gruppe signifikant kürzer als in der Kontrollgruppe. Wobei Ärzte allerdings mögliche Änderungen des QT-Intervalls berücksichtigen sollten, bevor sie Artemisinin-Piperaquin bei Corona-Patienten verschreiben.Unabhängig davon haben US-Forscher nun publiziert, Artemisia annua-Extrakte zwar die SARS-CoV-2-Infektion hemmen. Doch die antivirale Wirkung der Extrakte korreliert weder mit Artemisinin noch mit dem gesamten Gehalt an Flavonoiden. Vermutlich ist es eine Kombination von verschiedenen Komponenten, die der SARS-Cov-2-Virusinfektion entgegenwirkt.

 

Vielversprechende Wirkungen zur Wundheilung

Übrigens haben unlängst Forschende zum ersten Mal eine nanofaserigen Wundauflage mit Einjährigem Beifuß eingesetzt. Denn die Heilpflanze wirkt entzündungshemmend, antibakteriell und antimikrobiell. Dementsprechend bringt sie somit vielversprechende medizinische Wirkungen bei verschiedenen Behandlungen.

Eine neue Studie im Nordiran untersuchte beispielsweise die Wirkung eines Wundverbandes hergestellt mit Artemisinin-Extrakt und Methanol. Bei der Herstellung des Lösungsmittels zur Extraktion wurde der Artemisinin-Extrakt mit Gelatine gemischt und eine Nanofaserstruktur durch Elektrospinntechnik gebildet.

Um einen Wundverband mit akzeptabler Stabilität und optimalen mechanischen Eigenschaften zu erhalten, hat man dann diese biologisch aktive Schicht auf einer PCL-Nanofaser-Basisschicht gebildet. Der hergestellte Doppelschicht-Wundverband wurde chemisch, strukturell, mechanisch und biologisch analysiert.

Die Analyse des Wundverbandes zeigte jedenfalls eine gute Sicherheit, gute Proliferation sowie Anhaftung der ausgesäten Fibroblastenzellen. Schließlich entfaltete der Wundverband akzeptable antibakterielle Wirkungen gegen Staphylococcus aureus-Bakterien. Holen Sie sich hochwertige einjährigen Beifuß.


Literatur:

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