Dienstag, April 16, 2024

Auch E-Bike fahren ist sehr gesund und gut für Fitness

E-Bike fahren ist gesund und gut für Fitness, schon nach 4 Wochen verbessert sich die Gesundheit vor allem von übergewichtigen und untrainierten Menschen.

Wer sich für das E-Bike fahren entscheidet, fördert damit die eigene Gesundheit und Fitness vergleichbar effektiv wie Sport mit einem herkömmlichen Fahrrad ohne E-Motor als Unterstützung. Forscher der Universität Basel veröffentlichen ihre dahingehende Untersuchung im Fachmagazin » Clinical Journal of Sport Medicine «. E-Bike fahren ist vor allem auch sehr gesund und gut für die Fitness von übergewichtigen und untrainierten Menschen. Sie profitieren vom kraft- und gelenkschonenden E-Bike.



Ein E-Bike wird auch als Pedelec – Pedal Electric Cycle – bezeichnet. Dabei bekommt der Fahrer beim Treten meist bis zu einer Geschwindigkeit von 25 km/h eine zusätzliche elektrische Tretunterstützung. In Deutschland, Österreich und der Schweiz zählen Pedelec und E-Bike zu den Fahrrädern, ein Zulassungs- oder Versicherungspflicht ist derzeit nicht notwendig, es ist kein Führerschein notwendig und die Benutzung der Radwege ist erlaubt.

 

Bike to Work: gesund mit dem herkömmlichen Fahrrad oder E-Bike pendeln

Seit zehn Jahren wird in der Schweiz die Pilotstudie Bike to Work durchgeführt. Die Studie animiert Berufspendler jährlich für einen Monat, mit Fahrrad oder E-Bike zur Arbeit zu fahren und so Gesundheit und Fitness zu fördern.

Im Zuge der Aktion wollten jetzt Wissenschaftler am Departement Sport, Bewegung und Gesundheit der Universität Basel herausfinden, wie sehr sich die E-Bike-Nutzung im Vergleich zum herkömmlichen Fahrrad auf den Körper auswirkt.

Dabei zeigte sich, dass das Training mit dem E-Bike keineswegs weniger effektiv ist, sondern einen vergleichbaren Nutzen für die Gesundheit und Fitness hat. Bereits nach dem relativ kurzen Zeitraum von vier Wochen kam es zu einer Verbesserung der Ausdauerleistungsfähigkeit bei den untersuchten Personen, wobei die positiven Effekte bei Untrainierten und Übergewichtigen am stärksten waren.

 

Sauerstoffaufnahme als Kriterium für Ausdauer

Für die Durchführung der Pilotstudie wurden rund 30 Teilnehmer rekrutiert, die als übergewichtig (Body-Mass-Index von 28-29) und untrainiert eingestuft wurden. Im Vorfeld der Intervention erfolgte eine eingehende Untersuchung der Testpersonen. Dabei wurde die Sauerstoffaufnahme-Kapazität (VO2) als massgebliches Kriterium für die Bewertung der Ausdauer herangezogen. Mit der VO2 wird die Fähigkeit des Körpers gemessen, Sauerstoff aufzunehmen und zu verwerten.

Die Teilnehmer fuhren dann an mindestens drei Tagen pro Woche eine Wegstrecke von mindestens 6 Kilometern. Während die eine Hälfte mit dem Velo unterwegs war, trainierte die andere Hälfte mit dem E-Bike. Es gab keinerlei Vorgaben im Hinblick auf die Geschwindigkeit und die Intensität des Trainings. Ein Teil der Testpersonen war mit einem Herzfrequenzmesser und einem GPS-Gerät ausgestattet.



Nach einem Monat wurden die Teilnehmer erneut untersucht und dabei zeigte sich, dass sich beide Gruppen vergleichbar gut in ihrer Fitness entwickelt hatten – gemessen an ihrer Sauerstoffaufnahme-Kapazität. Wird die Verbesserung dauerhaft aufrecht erhalten, so sinkt das Risiko, an einer Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu sterben, in klinisch relevantem Masse. Zudem arbeitete das Herz nach dem vierwöchigen Training ökonomischer.

 

Zur Prävention und als Training ist E-Bike fahren gesund und gut für die Fitness

Die Schweizer Studie ergab auch, dass die Teilnehmer der E-Bike-Gruppe im Durchschnitt mit höherer Geschwindigkeit unterwegs waren und auch mehr Höhenmeter absolvierten. «Das gibt uns einen Hinweis, dass das E-Bike die Motivation steigern und Übergewichtigen wie auch älteren Menschen helfen kann, die sich mit regelmässiger Fitness ansonsten schwer tun würden», so Studienleiter Arno Schmidt-Trucksäss, Professor für Sportmedizin von der Universität Basel.

«Wer regelmässig mit dem E-Bike trainiert, profitiert dauerhaft und zwar nicht nur im Hinblick auf die Fitness, sondern auch auf andere Faktoren wie Blutdruck, Fettstoffwechsel und Psyche». Im Gesamtergebnis lieferte die Studie einen wichtigen Hinweis zum Präventionspotenzial von E-Bikes.

Im Grunde genommen werben die meisten Hersteller heute mit den positiven Effekten für die Gesundheit. So soll körperliche Aktivität mit dem eBike für Menschen, die an Arthrose leiden oder sich einer Knie- oder Hüftoperation unterziehen mussten, hervorragend geeignet sein. Denn das Körpergewicht ruht vor allem auf Sattel, Lenker und Pedalen. Dabei kommt es zu keinen Belastungsspitzen in Knien und Oberschenkelmuskulatur. Zudem schont das e bike fahren allgemein die Gelenke, die Bänder und die Sehnen.




Literatur:

Bourne JE, Cooper AR, Kelly P, Kinnear FJ, England C, Leary S, Page A. The impact of e-cycling on travel behaviour: A scoping review. J Transp Health. 2020 Dec;19:100910. doi: 10.1016/j.jth.2020.100910. Epub 2020 Aug 29. PMID: 32904492; PMCID: PMC7456196.

Christoph Höchsmann, Steffen Meister, Damiana Gehrig, Elisa Gordon, Yanlei Li, Monique Nussbaumer, Anja Rossmeissl, Juliane Schäfer, Henner Hanssen, Arno Schmidt-Trucksäss. Effect of E-Bike Versus Bike Commuting on Cardiorespiratory Fitness in Overweight Adults. A 4-Week Randomized Pilot Study. Clinical Journal of Sport Medicine (2018), doi: 10.1097/JSM.0000000000000438

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