Dienstag, April 16, 2024

Welche Wirkung den Neurotransmitter Dopamin zum Botenstoff des Glücks macht

Dopamin ist als Neurotransmitter für verschiedene Steuerungs- und Regelungsvorgängen verantwortlich – er ist weit mehr als nur der Botenstoff des Glücks.

Der Botenstoff Dopamin – ein Neurotransmitter, der für die Weiterleitung der Signale zwischen den Nervenzellen verantwortlich ist – steuert sowohl emotionale und geistige wie auch motorische Reaktionen. Insbesondere ist Dopamin als „Botenstoff des Glücks“ bekannt. Es ist dafür verantwortlich, dass wir Glücksgefühle empfinden können. Auch sogenannte Adrenalin-Kicks, etwa beim Sport, basieren auf demselben Muster. Adrenalin ist ein enger Verwandter von Dopamin. Gleichzeitig kann ernsthafte gesundheitliche Wirkung entstehen, wenn zu wenig oder zu viel Dopamin im Spiel ist.

Wenn generell zu wenig Dopaminmoleküle ausgeschüttet werden, kann es zu Parkinson kommen. Weiter kann ein Zuviel kann bis hin zu Wahn, Halluzinationen oder Schizophrenie führen. Außerdem ist die Dopaminausschüttung daran schuld, dass Menschen süchtig werden. Dass sie beispielsweise auf der Suche nach Lustgewinn immer neue Levels erreichen wollen. Dopamin bringt manche Menschen dazu, ständig auf der Suche nach der Befriedigung von Süchten zu sein.

 

Wirkung von Dopamin auf Bedeutungen

Eine überschießende Ausschüttung von Dopamin im falschen Moment kann jedenfalls dazu führen, dass Dinge eine Bedeutung bekommen, die sonst bedeutungslos sind. Das kann bis hin zu Wahn, Halluzination oder sogar Schizophrenie führen. Wie es zu dieser vermehrten Ausschüttung kommt, ist noch nicht geklärt. Deswegen ist das auch das Ziel konkreter Forschungen.

Geklärt werden konnte aber eine Ursache für die Entwicklung der Parkinson-Krankheit und zwar durch Oleh Hornykiewicz vom Zentrum für Hirnforschung der MedUni Wien Anfang der 1960er Jahre. Von der Arbeitsgruppe des mittlerweile vielfach ausgezeichneten Wissenschafters wurde der Mangel an Dopamin in bestimmten Gehirnregionen nachgewiesen. Dementsprechend konnte man ihn als krankheitsauslösende Ursache identifiziert. Hornykiewicz konnte auch zeigen, dass man Dopamin nicht einfach nachfüllen kann. Daraufhin hat er eine Art „Vorstufen-Nachfüllung“ entwickelte, das Levodopa (L-Dopa), eine Vorstufe des Dopamins. Dadurch kommt es zu einer Erhöhung der Dopaminkonzentration in den Basalzellen des Großhirns.

Der Pharmakonzern Hoffmann-La Roche hat 1973 Levodopa unter dem Markennamen Madopar zur Parkinson-Behandlung auf den Markt gebracht. Die WHO hat die Fixkombination Levodopa + Carbidopa 1977 in die Liste der unentbehrlichen Arzneimittel der Weltgesundheitsorganisation aufgenommen.


Literatur:

Lerner TN, Holloway AL, Seiler JL. Dopamine, Updated: Reward Prediction Error and Beyond. Curr Opin Neurobiol. 2021 Apr;67:123-130. doi: 10.1016/j.conb.2020.10.012. Epub 2020 Nov 14. PMID: 33197709; PMCID: PMC8116345.

Liu Q, Gao T, Liu W, Liu Y, Zhao Y, Liu Y, Li W, Ding K, Ma F, Li C. Functions of dopamine in plants: a review. Plant Signal Behav. 2020 Dec 1;15(12):1827782. doi: 10.1080/15592324.2020.1827782. Epub 2020 Oct 11. PMID: 33040671; PMCID: PMC7671028.

Berke JD. What does dopamine mean? Nat Neurosci. 2018 Jun;21(6):787-793. doi: 10.1038/s41593-018-0152-y. Epub 2018 May 14. PMID: 29760524; PMCID: PMC6358212.

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