Unsere schlaflose Gesellschaft mit immer mehr schlaflosen Menschen wird durch 24-Stunden-Non-Stop-Action zum großen Problem bezüglich Schlaf und Gesundheit.
Unsere heutige schlaflose Gesellschaft beschäftigt Mediziner und Wissenschaftler sowie andere Experten. Die Diagnostik und Behandlung von Menschen mit schlafbezogenen Erkrankungen erfordert einen interdisziplinären Austausch. Deswegen sind Hausärzte, Internisten, Pneumologen, Kardiologen, Neurologen, Psychiater, Psychologen, Arbeits- und Verkehrsmediziner wichtige Ansprechpartner.
Schlaflose Gesellschaft – unterschiedliche Schlafstörungen
Aus den aktuellen wissenschaftlichen Befunden der letzten Jahre lassen sich neue Behandlungsansätze für Schlafstörungen unterschiedlichster Genese ableiten. Der thematische Schwerpunkt des Kongresses beschäftigt sich mit der Frage, inwieweit die 24-Stunden-Non-Stop-Gesellschaft negative Auswirkungen auf Schlaf und Gesundheit ausübt und anderseits Schlaf und Schlafstörungen die Gesellschaft beeinflussen.
Industrialisierung und die damit einhergehende Schichtarbeit sowie die Zunahme der Stressbelastung am Arbeitsplatz und die Einführung der neuen Medien wie Internet und Smartphone haben negative Auswirkungen auf die Schlafmenge des Menschen. Mehr als 30% der Schichtarbeiter klagen über Schlafstörungen. Darüber hinaus haben sie ein höheres Risiko für Magen-Darm- und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Ein erhöhtes Krebsrisiko ist wissenschaftlich noch nicht eindeutig gesichert. Gerade schlaflose Schichtarbeiter haben ein hohes Unfallrisiko auf dem Nachhauseweg, es ist auf das bis zu 8-fache erhöht.
Behandlungsbedürftige Ein- und Durchschlafstörungen werden sehr oft chronisch. Beispielsweise können sie die Entstehung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes fördern. Schließlich begünstigen sie aber vor allem psychische Störungen wie Depressionen, Angststörungen sowie Suchterkrankungen begünstigen. Sogar die Suizidrate kann erhöht werden. Millionen Menschen setzen deswegen regelmässig Schlafmittel ein.
Schlaflose Führungsriege
Ungefähr 20% der Manager, der Führungskräfte und der Politiker schlafen weniger als 5 Stunden. Dementsprechend fühlt sich mehr als die Hälfte der Spitzenkräfte chronisch übermüdet. Dennoch müssen sie in diesem kritischen Zustand wichtige Entscheidungen für Unternehmen und Gesellschaft treffen.
Internet, Smartphones und PCs rauben Jugendlichen den Schlaf und führen zu Übermüdung in Schule und Unterricht. Die Zeitumstellung im Frühjahr und Herbst hat wenig beachtete Konsequenzen für die Gesundheit und erhöht das Unfallrisiko im Straßenverkehr. Die gesellschaftlich festgelegten Zeiten für den frühen Arbeits- und Schulbeginn sind nicht in Übereinstimmung mit der inneren Uhr der meisten Menschen. Jugendliche kommen durch den auch im europäischen Vergleich sehr frühen Schulbeginn in Deutschland in ein chronisches Schlafdefizit. Die Folge sind Übermüdung und Lernschwierigkeiten.
Risikofaktor Lärm fördert allerorts eine schlaflose Gesellschaft
Umweltlärm wie Straßen-, Bahn- und Fluglärm können den Schlaf nachhaltig beeinträchtigen. Lärm kann beispielsweise Herz-Kreislauferkrankungen sowie bei Kindern und Jugendlichen auch Lernverzögerungen hervorrufen. Dabei wird aus wissenschaftlicher Perspektive dem Bahnlärm eine stärker beeinträchtigende Wirkung als dem Straßen- oder Fluglärm zugeschrieben.
Gesunder und ausreichender Schlaf fördert hingegen das Leistungsvermögen, die Aufmerksamkeit sowie Lern- und Gedächtnisprozesse. Weiterhin wird unser emotionales Befinden gefördert und über positive Auswirkungen auf die Gesundheit die Lebenserwartung erhöht.
Quelle: Deutsche Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin.
