Freitag, April 19, 2024

Die Nachfrage an E-Zigaretten in Österreich ist groß

Die Beliebtheit von E-Zigaretten ► Gesetzeslage in Österreich ✅ Arten ✅ Vorteile ✅ E-Zigaretten zur Entwöhnung ✅

E-Zigaretten werden als Alternative zum Rauchen immer beliebter. Sie reduzieren die Schadstoffe, die durch das Verbrennen entstehen, und werden in der Öffentlichkeit weniger kritisch betrachtet. Durch die steigende Beliebtheit in Österreich und anderen Ländern wird die Auswahl der Geräte immer größer. Was genau macht die verschiedenen E-Zigaretten aus und was macht die Verdampfer so beliebt?

Verschiedene E-Zigaretten

Wenn wir eine E-Zigarette kaufen, haben wir die Auswahl zwischen verschiedenen Modellen. Grundsätzlich lassen sie sich in drei Kategorien einteilen:

●      Atomizer – Nutzen einen Tank mit Glasfaserdocht, der von der Heizspirale umgeben ist und das E-Liquid an sie weitergibt.

●      Cartomizer – Nutzen eine mit Watte gefüllte Kartusche im Inneren der Heizspirale. Die Watte wird mit dem E-Liquid getränkt.

●      Clearomizer – Nutzen einen durchsichtigen Tank als Körper, der das E-Liquid enthält, und in dessen inneren die Heizspule liegt.

Alle haben einen Fakt gemeinsam: Sie sind sogenannte Verdampfer. Statt Tabak zu verbrennen und ihn zu inhalieren, wird das Füllmaterial hier nur erhitzt. Die darin enthaltenen Wirkstoffe lösen sich und gehen in den Dampf über, den wir durch ein Mundstück einatmen können.

Das Füllmaterial ist in den meisten Fällen ein E-Liquid, das mit oder ohne Nikotingehalt und Aroma verkauft wird. Es gibt aber auch Verdampfer, die mit Wasserdampf getrockneten Tabak, Kräuter, Harze, Konzentrate, Öle oder Kristalle erhitzen.

 

Vorteile von E-Zigaretten

E-Zigaretten haben im Vergleich zu regulären Tabakprodukten mehrere Vorteile. Dazu gehören:

●      Weniger Schadstoffe – Die Füllmaterialien enthalten keinen Teer und werden nicht verbrannt. Dadurch entstehen weniger Schadstoffe, die eingeatmet werden.

●      Weniger starker Geruch – Der typische Geruch von verbranntem Tabak setzt sich nicht so stark in Klamotten, Haaren und Umgebung ab. Auch Mundgeruch gibt es weniger.

●      Keine Vergilbung – Fingernägel, Zähne und Tapeten werden nicht vergilbt.

●      Kontrolle über den Nikotingehalt – Wir können E-Liquids mit, ohne oder nur mit geringem Nikotingehalt verdampfen.

●      Große Vielfalt – Sowohl die Geräte als auch die Füllmaterialien gibt es in etlichen Varianten und Geschmacksrichtungen.

●      Weniger starke Auswirkung auf Mitmenschen – Mitmenschen werden weniger durch Raucher in der Umgebung gestört. Auch das Passivrauchen ist weniger problematisch.

●      Günstiger – Die einmalige Anschaffung der E-Zigarette und das Kaufen von Liquids ist günstiger, als das ständige Kaufen von Zigaretten.

 

E-Zigaretten zur Raucherentwöhnung

E-Zigaretten werden häufig auch als effektive Nikotinersatztherapie gehandelt. Allerdings muss man hier darauf achten, wie und zu welchem Zweck die E-Zigaretten genutzt werden. Wer beispielsweise von den Zigaretten auf ein Nikotin-freies E-Liquid umsteigt, kann sich so mit der Zeit entwöhnen. Wer allerdings noch immer stark nikotinhaltige Produkte zu sich nimmt, oder zeitgleich noch raucht, kann die negativen Effekte insgesamt verschlimmern.

Der Vorteil der E-Zigaretten zur Entwöhnung von Zigaretten ist, dass die Gewohnheiten der Raucher zu großen Teilen beibehalten werden. So verzichtet man vorerst nur auf das Nikotin, statt auch seine Handlungen und den sozialen Umgang komplett anpassen zu müssen. Zudem kann man mit den Liquids nach und nach den Nikotingehalt langsam ausschleichen, um einen sanften Übergang zu schaffen.

Dabei muss aber auch betont werden, dass die Technologie und Anwendung von Verdampfern noch vergleichsweise jung sind. Im Gegensatz zu dem Gebrauch von Zigaretten, der inzwischen gut erforscht ist, da wir die Langzeitwirkungen betrachten konnten, gibt es für E-Zigaretten und eventuelle Auswirkungen durch sie noch keine aussagekräftigen Studien.

 

Rechtslage in Österreich

Der Gebrauch und die Versteuerung der E-Zigaretten sind im österreichischen Gesetz festgelegt. In dem Tabak- und Nichtraucherinnen- bzw. Nichtraucherschutzgesetz (TNRSG) werden E-Zigaretten als tabakverwandte Erzeugnisse gehandelt. Daher fallen sie auch unter die geltenden Rauchverbote für Zigaretten.

Nur in der Besteuerung und der Produktregulierungen sind die E-Zigaretten nicht mit Tabakprodukten gleichgestellt. Da sie nicht in das Tabakmonopol fallen, dürfen sie vollkommen frei verkauft werden. Zum Jugendschutz wird die Werbung für E-Zigaretten dennoch eingeschränkt.

Fazit

Österreichische Bürger entwickeln eine steigende Nachfrage für E-Zigaretten. Das liegt vor allem daran, dass die Verdampfer viele der negativen Eigenschaften von Zigaretten eliminieren. Sie stinken weniger, tragen weniger Schadstoffe und lassen sich durch die E-Liquids mit verschiedenen Aromen und Nikotinmengen ausstatten.

Auch wenn das Rauchverbot für die Verdampfer genauso gilt wie für Zigaretten, sind sie wegen des weniger aufdringlichen Dampfes in der Öffentlichkeit lieber gesehen und häufiger geduldet. Wer sich für die E-Zigaretten interessiert, finden im Internet viele gute Händler und sogar individualisierbare Geräte.


Literatur:

Harlow AF, Stokes AC, Brooks DR, Benjamin EJ, Barrington-Trimis JL, Ross CS. E-Cigarette Use and Combustible Cigarette Smoking Initiation among Youth. Accounting for Time-Varying Exposure and Time-Dependent Confounding. Epidemiology. 2022 Mar 29. doi: 10.1097/EDE.0000000000001491. Epub ahead of print. PMID: 35394965.

Cook R, Davidson P, Martin R; NIHR Dissemination Centre. E-cigarettes helped more smokers quit than nicotine replacement therapy. BMJ. 2019 May 10;365:l2036. doi: 10.1136/bmj.l2036. PMID: 31076461.

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