Freitag, April 26, 2024

Die Kräutertherapie mit dem Weidenröschen ist gut für die Prostata

Weidenröschen, Weidenröschen-Tee, gilt als effektive, ergänzende Kräutertherapie bei einer gutartigen Vergrößerung der Prostata.

Unter dem Strich sind Weidenröschen-Zubereitungen wie Weidenröschen-Tee sehr vielversprechend als ergänzende Kräutertherapie bei der gutartigen Vergrößerung der Prostata. Zahlreiche Studiendaten bestätigten hierzu alt Bewährtes aus der Volksmedizin. Eine vergrößerte Prostata bezeichnet man übrigens mit dem Fachbegriff Benigne Prostatahyperplasie (BHP). Wobei sich diese häufig durch Probleme beim Wasserlassen bemerkbar macht. In den westlichen Industrienationen lässt sich bei etwa der Hälfte der über 60-jährigen Männer jedenfalls eine Benigne Prostatahyperplasie nachweisen.

Zudem konnten Forschungen auch weitere biologische und biochemische Eigenschaften für das Weidenröschen bestätigen. Und zwar hängt das auch mit seinen beinhaltenden Naturstoffen Oenothein B, Flavonoiden sowie anderen Polyphenolen zusammen. Wobei diese Inhaltsstoffe bei der Weiterentwicklung der therapeutischen Behandlungen der schmalblättrigen Pflanze im Blickpunkt stehen. Vor allem mit hohen Konzentrationen an Oenothein B stehen hierzu immer wieder im Fokus verschiedener Weidenröschen-Studien und der Wirkung bei Beschwerden der Prostata.


Pflanzliche Heilmittel gegen Blasenentzündung und für die Prostata

Die Sägepalme (Serenoa repens) kommt vor allem im ­Südosten der USA vor. © shutterstock.com
Die Sägepalme (Serenoa repens) kommt vor allem im ­Südosten der USA vor. © shutterstock.com

Heilpflanzen, pflanzliche Heilmittel, unterstützen uns seit tausenden von Jahren gegen Beschwerden der Prostata und Blase wie einer Blasenentzündung. Mehr dazu siehe https://medmix.at/blase-und-prostata-pflanzlich/


Wissenswertes zum Weidenröschen

Die Geschichte dieser Pflanze steckt voller Zauber und Mysterien: Während sich Schamanen vom Rauchen der Blätter Heilkräfte versprachen, benutzte man das Weidenröschen in Europa schon lange als Blitz abwehrende Pflanze.

In Mitteleuropa hat man die Wirkung von Weidenröschen-Tee bei Vergrößerungen der Prostata und Prostataentzündungen seit jeher sehr geschätzt. Heutzutage ist die Bedeutung wesentlich geringer, wenn auch nach und nach wieder entdeckt wird.

Das Weidenröschen, Epilobium angustifolium, ist ein Vertreter der Nachtkerzengewächse (Onagraceae). Der deutsche Botaniker Christian Konrad Sprengel entdeckte an dieser Art 1790 die Fremdbestäubung.Das ist die Übertragung von Pollen auf die Narbe einer anderen Blüte oder Pflanze der gleichen Art.

Für Fremdbestäubung ist auch der Wind verantwortlich. Dazu sind die Samen mit Flughaaren versehen. Diese verwendete man in früherer Zeit zum Flechten von Kerzendochten. Es kann sein, dass sich daraus der Name Stauden-Feuerkraut, den man für das schmalblättrige Weidenröschen auch verwendet, entwickelt hat.

Das Weidenröschen ist eine sommergrüne, ausdauernde krautige Pflanze und erreicht Wuchshöhen von 50 bis 120 Zentimetern. Ein weit kriechendes Rhizom ist das Überdauerungsorgan und dient auch zur vegetativen Vermehrung. Wobei die aufrechten Stängel schwach behaart und bis in die Spitze dunkel-purpur gefärbt sind. Von Juni bis September erscheinen zahlreiche rosa- bis purpurfarbene Blüten, die endständig und traubig angeordnet sind.

 

Weidenröschen-Tee mit seiner besonderen Wirkung für Blase, Nieren und Prostata

Der Weidenröschen-Tee wirkt effektiv bei Blasenleiden, Blasenentzündung, Blasenschwäche, Nierenerkrankungen sowie bei verschiedenen Frauenleiden. Wobei man die rückbildende Wirkung des Weidenröschens bei der vergrößerten Prostata beim Mann zunächst in Amerika entdeckte. Zudem verwendeten bereits die Indianer schon immer die amerikanischen Wiedenröschen-Arten, um Harnträufeln sowie auch Harnverhaltung älterer Personen zu behandeln.

Schließlich bringen der Weidenröschen-Tee sowie auch mancher Weidenröschen-Extrakt bei Entzündungen der Prostata oder der Blase gute Wirkung mit. Bei Blasenentzündung ist zudem auch eine Teemischung aus Weidenröschen und Brennnessel empfehlenswert und einen Versuch wert. Denn beide Heilpflanzen weisen harntreibende Wirkung auf.

 

Weidenröschen in der Kosmetik als eine Art natürliches Cortison

In Amerika verwendet man Weidenröschen-Pflanzenauszüge in der kosmetischen Industrie und auch in Babyfeuchttüchern. Man erzielt dabei eine gewisse antibakterielle Wirkung ohne die Haut zu reizen. Diese Eigenschaft bewährt sich in diversen Hautlotionen und Cremen und werden von Herstellern als eine Art natürliches Cortison gepriesen.

 

Verwendung in der Küche

Die jungen Triebe der Weidenröschen-Pflanze können im Grunde genommen wie Vogerlsalat gegessen werden. Wobei sie auch ähnlich schmecken. Aus der ganzen Pflanze kann man zudem auch Spinat kochen, der nicht nur gut mundet. Sondern er bringt auch viele wertvolle Inhaltsstoffe, und zwar wie etwa Vitamin C, aber auch Flavonoide, Anthocyane, Schleimstoffe, Pektin sowie Gerbstoffe. Jedenfalls schmecken der Salat sowie auch der Spinat ausgesprochen fein und sind es wert, probiert zu werden.


Literatur:

Dacrema M, Sommella E, Santarcangelo C, Bruno B, Marano MG, Insolia V, Saviano A, Campiglia P, Stornaiuolo M, Daglia M. Metabolic profiling, in vitro bioaccessibility and in vivo bioavailability of a commercial bioactive Epilobium angustifolium L. extract. Biomed Pharmacother. 2020 Sep 4;131:110670. doi: 10.1016/j.biopha.2020.110670. Epub ahead of print. PMID: 32896677.

Schepetkin IA, Ramstead AG, Kirpotina LN, Voyich JM, Jutila MA, Quinn MT. Therapeutic Potential of Polyphenols from Epilobium Angustifolium (Fireweed). Phytother Res. 2016 Aug;30(8):1287-97

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Deng L, Zong W, Tao X, Liu S, Feng Z, Lin Y, Liao Z, Chen M. Evaluation of the therapeutic effect against benign prostatic hyperplasia and the active constituents from Epilobium angustifolium L. J Ethnopharmacol. 2019 Mar 25;232:1-10

Stolarczyk M, Naruszewicz M, Kiss AK. Extracts from Epilobium sp. herbs induce apoptosis in human hormone-dependent prostate cancer cells by activating the mitochondrial pathway. J Pharm Pharmacol. 2013 Jul;65(7):1044-54.

Igor A. Schepetkin, Liliya N. Kirpotina, Larissa Jakiw, Andrei I. Khlebnikov, Christie L. Blaskovich, Mark A. Jutila and Mark T. Quinn. Immunomodulatory Activity of Oenothein B Isolated from Epilobium angustifolium. J Immunol. 2009 Nov 15; 183(10): 6754–6766.

Kosalec I, Kopjar N, Kremer D. Antimicrobial activity of Willowherb (Epilobium angustifolium L.) leaves and flowers. Curr Drug Targets. 2013 Aug;14(9):986-91.

S.HIRSCH, F.GRÜNBERGER: Die Kräuter in meinem Garten (2012) Freya Verlag

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