Allgemein ist die ärztliche Meinung zu E-Zigaretten von falschen Vorstellungen geprägt, mehr als 60 Prozent der Ärzte glaubten fälschlicherweise, dass alle Tabakprodukte gleich schädlich seien.
Laut einer Rutgers-Studie glauben viele Ärzte fälschlicherweise, dass alle Tabakprodukte gleichermaßen schädlich sind. Diese fälschliche ärztliche Meinung zu E-Zigaretten führt dazu, dass sie E-Zigaretten seltener Menschen empfehlen, wenn diese mit dem Rauchen aufhören möchten oder wegen einer tabakbedingten Krankheit eine Behandlung bekommen. Die meisten Ärzte wollen mehr Beweise für die Sicherheit und Wirksamkeit, bevor sie sie als Alternative zum Zigarettenrauchen empfehlen.
Allgemein problematische ärztliche Meinung zu E-Zigaretten
Viele Menschen fragen ihren Arzt, ob sie sie als Alternative zu Tabakzigaretten oder als Mittel zur Raucherentwöhnung verwenden können. Wobei E-Zigaretten eine erhitzte Flüssigkeit verwenden, die Nikotin enthält.
Die Studie dazu ergab, dass Ärzte E-Zigaretten für starke Raucher deutlich häufiger empfahlen. Während sie offiziell zugelassene Medikamente wie Nikotinkaugummi oder Lutschtabletten für leichte Raucher empfahlen. Fast 70 Prozent der Ärzte gaben an, von Patienten nach E-Zigaretten gefragt worden zu sein, und ein Drittel gab an, in den letzten 30 Tagen danach gefragt worden zu sein. Mehr als 60 Prozent der Ärzte glaubten fälschlicherweise, dass alle Tabakprodukte gleich schädlich seien.
Die Ergebnisse zeigen, dass es entscheidend ist, diese fälschliche ärztliche Meinung anzusprechen und sie über die Wirksamkeit von E-Zigaretten aufzuklären. Und zwar sollte man versuchen insbesondere die Fehleinschätzungen zu korrigieren, dass alle Tabakprodukte gleichermaßen schädlich sind. Denn verbrannter Tabak ist bei weitem am gefährlichsten.
Fazit
„Da es immer mehr Beweise dafür gibt, dass E-Zigaretten zur Raucherentwöhnung potenziell wirksam sind, könnte ihr Einsatz eine entscheidende Rolle bei der Reduzierung des Zigarettenkonsums und der daraus resultierenden durch Tabak verursachten Krankheiten spielen“, sagte Studienautor Michael Steinberg. Er ist medizinischer Direktor des Rutgers Tobacco Dependence Program bei Center for Tobacco Studies sowie Abteilungsleiter in der medizinischen Fakultät der Rutgers Robert Wood Johnson Medical School. „Die ärztliche Meinung sollte sich dahin entwickeln, dass Ärzte E-Zigaretten als Mittel zur Schadensminderung verstehen.“
Literatur:
Delnevo CD, Jeong M, Teotia A, et al. Communication Between US Physicians and Patients Regarding Electronic Cigarette Use. JAMA Netw Open. 2022;5(4):e226692. doi:10.1001/jamanetworkopen.2022.6692