Donnerstag, März 28, 2024

Zusammenhang: Diabetes erhöht das Risiko für eine Demenz

Zusammenhang berücksichtigen: eine effektive Prävention und eine konsequente Behandlung von Diabetes können das Risiko für die Entstehung von Demenz verringern.

Ein enger Zusammenhang besteht zwischen Diabetes und dem Risiko, an Demenz zu erkranken. Um einer Demenz vorzubeugen, ist es daher wichtig, den Diabetes individuell und konsequent zu behandeln. Diabetes Typ 2 ist einer der Hauptfaktoren, der sowohl mit vaskulärer (gefäßbedingter) Demenz als auch mit Alzheimer-Demenz in Verbindung gebracht wird. Daher ist es entscheidend, dass Menschen mit Diabetes gut eingestellt sind, um demenzbedingten Erkrankungen vorzubeugen. Es ist auch wichtig, die Diabetesbehandlung sorgfältig zu befolgen und regelmäßige geistige Leistungstests, insbesondere im fortgeschrittenen Alter, durchzuführen. Der größte Vorteil liegt darin, dass Diabetes erfolgreich vorgebeugt werden kann.

 

Erhöhtes Risiko für Demenz bei Menschen mit Diabetes Typ 2

Menschen mit Diabetes Typ 2 haben ein um bis zu vierfach erhöhtes Risiko, an vaskulärer Demenz zu erkranken. Dieses erhöhte Risiko resultiert aus Durchblutungsstörungen im Gehirn. Das Risiko für Alzheimer-Demenz ist bei Menschen über 60 Jahren mit Diabetes um das Eineinhalb- bis Zweifache erhöht. Sowohl Frauen als auch Männer sind betroffen. Im Vergleich zu Personen ohne Diabetes besteht bei Menschen mit Diabetes ein erhöhtes Demenzrisiko. Daher ist es von großer Bedeutung, alle Betroffenen umfassend über die Notwendigkeit einer sorgfältigen und individuellen Diabetestherapie aufzuklären. Dadurch können nicht nur die bekannten Folgeerkrankungen wie Fußprobleme, Herzerkrankungen, Nierenprobleme und Augenprobleme vermieden werden, sondern auch das Gehirn gesund gehalten werden.

 

Welcher Zusammenhang bei Diabetes und Demenz besteht

Ein schlecht eingestellter Diabetes Typ 2 beeinträchtigt die Durchblutung des Gehirns und fördert somit den Rückgang der kognitiven Leistungsfähigkeit. Wiederholte hypoglykämische (Unterzucker) und hyperglykämische (zu hoher Blutzuckerspiegel) Ereignisse beeinflussen zudem die Blutgefäße im Gehirn, die für die Energieversorgung verantwortlich sind. Dies begünstigt die Entwicklung einer vaskulären Demenz, die nach der Alzheimer-Demenz die zweithäufigste Form der Demenz ist und im Zusammenhang mit Diabetes von besonderer Bedeutung ist.

Neben Diabetes erhöhen auch Bluthochdruck und Fettstoffwechselstörungen das Risiko für Demenz, ebenso wie die häufig mit Diabetes verbundene Depression. Zusätzlich spielt das Alter eine Rolle als Risikofaktor.

Es ist wichtig anzumerken, dass ein schlecht eingestellter Diabetes die vaskuläre Situation verschlechtert und im Zusammenhang mit der Alzheimer-Demenz eine frühere Ausprägung der klinischen Symptome zu erwarten ist. Beim Alzheimer-Typ ist Diabetes jedoch nicht die Ursache. Dennoch steht ein schlecht eingestellter oder lange unerkannter Diabetes in Verbindung mit einer Verschlechterung der Degeneration bei der Alzheimer-Demenz.

 

Regelmäßige Checks und aktiver Lebensstil für geistige Gesundheit

Eine gute Einstellung des Diabetes ist auch im Zusammenhang mit der Prävention von Demenz entscheidend. Zusätzlich sollten Betroffene auf eine gesunde Lebensweise mit ausgewogener Ernährung und ausreichender körperlicher Aktivität achten.

Es ist jedoch auch möglich, die geistige Fitness zu trainieren und aufrechtzuerhalten. Eine aktive Teilnahme am gesellschaftlichen Leben kann dazu beitragen. Das Lernen neuer Dinge und das Ausüben koordinativ anspruchsvoller Aktivitäten wie Tanzen oder Jonglieren können ebenfalls unterstützend wirken.

 

Der Zusammenhang der gefährlichen Kombination Demenz und Diabetes verdient mehr Beachtung

Unter dem Strich findet der gefährliche Zusammenhang zwischen Demenz und Diabetes leider noch immer zu wenig Beachtung. Möglicherweise liegen gemeinsame Ursachen vor, wie beispielsweise Insulinresistenz, oxidativer Stress, glykierte Proteine und Fette sowie entzündliche Prozesse.

Bei einigen älteren Menschen mit Diabetes kann es vorkommen, dass sie ihre Behandlung nicht mehr eigenständig durchführen können. Dies kann auch dazu führen, dass sie ihre Therapieziele nicht erreichen. Es wäre wünschenswert, dass mehr neuropsychologische Testmöglichkeiten zur Verfügung stehen, um solche Patienten zu identifizieren.

 

Fazit

Es besteht zweifelsohne ein erhöhtes Risiko für Demenz bei Patienten mit Diabetes. Zudem scheinen Patienten mit gleichzeitigem Vorliegen von Demenz und Diabetes ein höheres Risiko für schwere Hypoglykämien zu haben. Des Weiteren besteht bei älteren Patienten mit Diabetes, die wiederholt schwere Hypoglykämie-Episoden erlebt haben, ein deutlicher Zusammenhang mit einem erhöhten Risiko für die Entwicklung von Demenz. Es sei jedoch angemerkt, dass dieses Thema nach wie vor kontrovers diskutiert wird.


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