Freitag, April 19, 2024

Atemlosigkeit, Atemnot, bei Lungenemphysem: Ursachen und Symptome

Das Lungenemphysem hat viele Ursachen und Symptome, der abnorm gesteigerte Luftgehalt der Lunge zerstört dabei das Lungengewebe irreversibel und führt zu Atemnot.

Beim Lungenemphysem handelt sich um eine irreversible, abnorme Größenzunahme der terminalen gasaustauschenden Strukturen der Lunge bei gleichzeitiger Destruktion ihrer Wände und Atemnot als Folge. Ein Lungenemphysem tritt in den meisten Fällen als Folge einer chronischen Bronchitis beziehungsweise einer chronisch obstruktiven Bronchitis auf. Zu den wichtigsten Ursachen für das Lungenemphysem gehört das Rauchen, seltener von Feinstaub, mineralische Stäube oder dem Mangel an Enzymen wie dem Alpha-1-Antitrypsin. Außerdem gibt es Mischformen. Typische erste Symptome für ein beginnendes Lungenemphysem sind Husten am Morgen mit Auswurf sowie Atemnot bei körperlichen Belastungen.

 

Lungenemphysem mit seinen Ursachen und Symptome

Leitsymptom bei Lungenemphysem ist Atemlosigkeit beziehungsweise Atemnot, welche zunächst unter Belastungsbedingungen auftritt. Chronischer Husten und Auswurf ebenfalls als Symptome sprechen aber dafür, dass die Ursache des Lungen­emphysems eine COPD sein dürfte.

Als Emphysem-Zeichen gelten in der Perkussion hypersonorer Klopfschall mit kaum verschieblichen unteren Lungengrenzen, Aufhebung oder Verkleinerung der absoluten Herz­dämpfung, auskultatorisch ein leises Atemgeräusch und leise Herztöne sowie der faßförmige Thorax.

Als typische klinische Erscheinungsformen können der emphysematöse Typ (Pink puffer) und der bronchitische Typ (Blue bloater) gegenüber gestellt werden.

Im Grunde genommen können sich die Lippen und Finger durch den Sauerstoffmangel bläulich färben. Man nennt die Zyanose. Die Patienten leiden an Müdigkeit und fühlen sich allgemein sehr schlapp und antriebslos. Zudem sind sie anfälliger für Infektionen.

Wenn das Lungenemphysem fortschreitet, dann drohen weitere ernsthaftere Symptome. Zur Atemnot kommt es dann nicht mehr nur unter Belastung.

Denn die Vergrößerung der Lunge beeinträchtigt dann die Beweglichkeit des Brustkorbs immer stärker, was vor allem auch das Ausatmen behindert. Die Betroffenen haben oft Kopfschmerzen, sind müde, geschwächt und immer weniger belastbar.

Durch den Sauerstoffmangel werden auch die Organe geschädigt. Durch die Überblähung der Lungen nimmt der Brustkorb in Folge die Form eines Fasses an. Man bezeichnet das auch als Fassthorax.

Schließlich belastet das veränderte Lungengewebe das rechte Herz sehr stark (Rechtsherzschwäche).




Welche Faktoren die Entwicklung eines Lungenempysems begünstigen


Endogene Faktoren:

  • – Alpha-I-Proteaseinhibitor-Mangel
  • – Proteasen-Antiproteasenimbalanz

Exogene Faktoren

  • – Inhalationsrauchen (Oxidantien)
  • – Infektionen
  • – COPD
  • – berufliche Faktoren (Ozon, SO2, NOX)

Therapie

Die unterstützende Therapie umfasst Sauerstofftherapie und Beatmungsunterstützung, Lungenrehabilitation und Palliativversorgung.

Sofern es sich bei dem Emphysem um eine Folge einer COPD handelt, gelten die dort angeführten therapeutischen Kriterien. Als flankierende Maßnahme gelten Physiotherapie zur Senkung der Atemarbeit und Sekretmobilisation (Lippenbremse, Flutter, PEP-Maske).

Weiter gehören zur Behandlung eine entsprechende Ernährung sowie in­vasive und nicht invasive Beatmungs­hilfen (positive und negative Druckunterstützung, Sauerstofflangzeittherapie). Auch operative Verfahren können im Endstadium eingesetzt werden.

Übrigens sollte man keine Medikamente gegen primäre pulmonale Hypertonie für Patienten mit pulmonaler Hypertonie infolge von COPD einsetzen.

Depressionen und Angstzustände sind bei Lungenerkrankungen im Endstadium sehr häufig. Dagegen kommen häufig Medikamente entsprechend zum Einsatz.

Die einzigen Maßnahmen, die die Sterblichkeit bei COPD senken, sind übrigens Raucherentwöhnung und kontinuierlicher Sauerstoff zu Hause.



 

Emphysem: aus dem Griechischen »en physao« (Blase)

Der Name Emphysem bedeutet zunächst einen erhöhten Luftgehalt der Lunge (Überblähung). Definitionsgemäß handelt es sich beim Lungenemphysem um eine irreversible, abnorme Größenzunahme der terminalen gasaustauschenden Strukturen der Lunge bei gleichzeitiger Destruktion ihrer Wände (ATS 1962).

Die Einteilung beim Lungenemphysem richtet sich nach morphologischen Kriterien, je nach dem Abschnitt, in dem der emphysematische Umbau beginnt.

Zum sogenannten regulären Lungenemphysem zählt das panacinäre und zentroacinäre Emphysem. Das panacinäre Emphysem, wozu auch das Altersemphysem zählt, findet sich im Rahmen einer Proteasen-Antiproteasen­imbalanz, beispielsweise bei Antitrypsinmangel, aber auch bei Rauchern.

Das zentroacinäre Emphysem entsteht sekundär im Rahmen einer COPD, früher wurde es auch als obstruktives Lungenemphysem bezeichnet.

Zum sogenannten Irregulären Emphysem wird unter anderem die Narbenemphyseme und das bullöse Emphysem gezählt.


Literatur:

Parul Pahal; Akshay Avula; Sandeep Sharma. Emphysema. StatPearls [Internet]. Last Update: July 1, 2020.

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