Freitag, April 19, 2024

Mit kostenfreiem Online-Tool COVID-19-Infektionsrisiko einfach berechnen

DI Tappler und Prof. Hutter entwickelten ein kostenfreies Online-Tool, um das COVID-19-Infektionsrisiko einfach berechnen zu können.

Wie hoch ist das COVID-19-Infektionsrisiko in Schulklassen mit Lüftungsanlage im Vergleich zu einer Klasse, in der einmal pro Stunde das Fenster geöffnet wird? Wie verändert sich das Risiko am Arbeitsplatz, wenn statt einer Person mehrere sprechen, oder nicht nur sitzen, sondern sich körperlich betätigen?

 

COVID-19-Infektionsrisiko mit kostenfreiem Online-Tool berechnen

Mit dem neuen kostenfreien Online-Tool SIM-VIR, das Innenraumluft-Analytiker DI Peter Tappler und Umweltmediziner Prof. Hans-Peter Hutter mit Unterstützung des Klimaschutzministeriums entwickelt haben, können User anhand von einstellbaren Parametern das relative Infektionsrisiko in Innenräumen einfach selbst ermitteln. Dabei berechnet man immer ein relativer Wert im Vergleich zu einer Ausgangssituation mit „mittlerem“ Risiko. Das kostenfreie Online-Tool ist seit heute, Montag, unter www.corona-rechner.at und auf der Seite des Klimaschutzministeriums verfügbar.

Die Ausgangssituation (R=1) ist eine Oberstufen-Schulklasse mit einer Belüftungsanlage im Raum, einer Lehrkraft, die spricht und 24 Schüler*innen, die nur zuhören. Mit dem Tool SIM-VIR lässt sich einfach berechnen, wie sich dieser Wert verändert, wenn die Personen etwa nicht nur zuhören, sondern reden, wenn der Raum größer oder kleiner ist oder sich Menschen darin körperlich anstrengen. Liegt der ermittelte Wert unter 1 ist das Risiko gering oder akzeptabel, zwischen 1 und 2 ist das Risiko erhöht und über 2 stark erhöht. So ist etwa das Risiko in einer schlecht gelüfteten Klasse etwa 4 mal höher als die Referenzsituation, in einem Fitnesscenter ist das Ansteckungsrisiko – trotz Masken und Lüftungsanlage – auch bei stark reduzierter Belegung etwa 5 mal höher.

Mittels Parameter wie Raumgröße, Belüftung, Anzahl der Personen und Anzahl der Redner können User das COVID-19-Infektionsrisiko selbst berechnen.

„Seit rund zwei Jahrzehnten forschen wir zu der gesundheitlichen Bedeutung von guter Belüftung,“ sagen Tappler und Hutter. „Ein wissenschaftlich nachvollziehbar berechnetes Referenz-Modell hat wesentlich mehr Aussagekraft als die Berechnung eines ,absoluten Risikos‘, welches aufgrund der infektiologischen Datenlage mit vielen Unsicherheiten verbunden ist. Mit den Berechnungen unseres Online-Tools können Schulverantwortliche, Gebäudebetreiber oder Arbeitgeber mit Hausverstand die richtigen Entscheidungen treffen.“ Die Berechnungs-Grundlagen von SIM-VIR wurden unter anderem auf Basis der Arbeiten des Institutes for Energy Efficient Buildings and Indoor Climate (EBC), der Universität RWTH Aachen entwickelt.

Neben den transparent dargelegten Berechnungs-Grundlagen findet sich auf www.corona-rechner.at und auf der Homepage des Bundesministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK) auch das aktuelle „Positionspapier zur Bewertung von Innenräumen in Hinblick auf das Infektionsrisiko durch SARS-CoV-2“ des Arbeitskreises für Innenraumluft, den DI Tappler leitet.


Quelle:

https://www.corona-rechner.at

Related Articles

Aktuell

Zirkulierende Tumorzellen beim kleinzelligen Lungenkarzinom kultivieren

Wichtig zur Klärung der Metastasierung: Forscher gelang es, zirkulierende Tumorzellen beim kleinzelligen Lungenkarzinom zu kultivieren. Die Forschung zum kleinzelligen Lungenkarzinom (SCLC), einer besonders aggressiven Form...
- Advertisement -

Latest Articles

Individuelle Beratung zur Ernährung für Krebspatienten

Beratung zur Ernährung für Krebspatienten: Verbesserung der Lebensqualität durch individuelle ernährungsmedizinische Unterstützung. Eine rechtzeitige und individuell angepasste Beratung zur Ernährung kann wesentlich zur Verbesserung der...

Warum HIV trotz Kombinationstherapie höchst aktiv sind

Neue Herausforderungen in der HIV-Behandlung sind, dass aktive HI-Viren trotz Kombinationstherapie weiterhin aktiv bleiben. Die HIV-Kombinationstherapie, eingeführt in den 1990er Jahren, gilt als Meilenstein in...

Partnerschaft mit Diabetes-Patienten: auch die Partner profitieren von Einbeziehung

Den Partner in die Diabetes-Behandlung zu integrieren, verbessert die Partnerschaft und das gemeinsame Wohlbefinden. Diabetes Typ-2 stellt nicht nur für die Betroffenen, sondern auch für...