Cortisol wird bei großer Belastung sehr schnell ins Blut ausgeschüttet, regt den Stoffwechsel an, wirkt entzündungshemmend und sorgt für mehr Energie.
Das Stresshormon Cortisol – auch als Hydrocortison bekannt und zur Gruppe der Glucocorticoide zugehörig – aktiviert die Abbauvorgänge des Stoffwechsels, wodurch dem Körper Energie zur Verfügung gestellt wird. Cortisol beeinträchtigt auch das Immunsystem, was zur Hemmung von überschießende Entzündungsreaktionen medikamentös genutzt wird.
Genauer betrachet wird Cortisol als lebensnotwendiges Hormon in akuten, auch durch Stress ausgelösten Belastungssituationen sehr schnell in die Blutbahn befördert. Es regt den Stoffwechsel an, wirkt entzündungshemmend und sorgt für einen höheren Glukosespiegel im Blut, wodurch den Zellen mehr Energie bereitgestellt wird.
Cortisol und Diabetes
Das Stresshormon gilt auch als wichtiger Gegenspieler zu Insulin, der der Isulinwirkung in den Zellen entgegenwirkt. Bei einem Überschuss an Cortisol kann deswegen Insulinresistenz entstehen. Ein Cortisolüberschuss kann auch durch die langfristige Einnahme von Medikamenten entstehen. Wenn ein Patient beispielsweise wegen einer entzündlichen Autoimmun- oder Rheumaerkrankung Kortison in hohen Dosen einnehmen muss, kann das ebenfalls Auswirkungen auf den Blutzuckerspiegel haben. Zu den Nebenwirkungen von Kortison gehört eine deutliche Verschlechterung der Blutzucker-Stoffwechsellage. Das kann sogar zum Auftreten von Diabetes führen. Wenn Kortison somit für die medikamentöse Behandlung unbedingt notwendig ist, dann sollte der Blutzuckeranstieg mit Antidiabetika oder Insulin reguliert werden.
Cortisol – Psyche – Herz und Gefäße
Cortisol-Spiegel und Partnerschaft
Sehr emotional ausgetragene Konflikte mit erhobener Stimme können in einer Partnerschaft auf eine baldige Trennung oder Scheidung hindeuten. Dies gilt jedenfalls für Frauen. Bei Männern ist ein erhöhter Cortisol-Spiegel des Ehestreits ein möglicher Hinweis auf ein bevorstehendes Scheitern der Beziehung. Dies zeigte unlängst eine Langzeitstudie, in der Wissenschaftler untersuchten, inwieweit Parameter wie Stimmfrequenz, Blutdruck oder Cortisol-Spiegel Trennungen vorhersagen können.
Literatur:
Waller et al., Blunted Cortisol Stress Response and Depression-induced Hypocortisolism is related to Inflammation in Patients with Coronary Artery Disease, JACC Vol 67 No. 9, Mar 2016
Hahlweg, K., Richter, D.: Prevention of marital instability and distress. Results of an 11-year longitudinal follow-up study, Behavior Research and Therapy, 2010, 48 (5), S. 377-83. doi: 10.1016/j.brat.2009.12.010. http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/26192131
Hahlweg, K. et al: Predicting Long-term Risk for Relationship Dissolution Using Nonparametric Conditional Survival Trees, Journal of Family Psychology, 2015, Vol. 29 (6), S. 807-817, doi: 10.1037/fam0000134. http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/20053393