Das neue Coronavirus 2019-nCoV aus China breitet sich aus. Einzelne Verdachtsfälle gibt es nun auch bei uns, das Risiko für die Bevölkerung ist aber nach wie vor gering.
Unter den Strich nehmen die Erkrankungsfälle mit einem neuartigen Coronavirus weiter zu. Aktuell sind das derzeit knapp 3000 infizierte Menschen, vor allem aus China, Wuhan. Davon sind 81 mittlerweile verstorben.
Zu einzelnen importierten Fällen kam es zuerst in Thailand, den USA, Japan und in Südkorea. Die Experten der Deutschen Gesellschaft für Infektiologie (DGI) rechneten schon vor Wochen damit, dass es auch in Europa zu eingeschleppten Einzelfällen kommen wird. Das ist nun geschehen.
Für die Bevölkerung besteht kein Anlass zur Sorge
Kliniken und speziell die infektiologischen Abteilungen bereiteten sich aktuell auf Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus aus Wuhan in China vor.
Um auf diese Fälle im Ernstfall schnell reagieren zu können. Jeder Verdachtsfall sollte so früh wie möglich durch einen Infektiologen begleitet werden, empfiehlt die DGI.
Infektionen mit dem Coronavirus 2019-nCoV gingen von einem Fischmarkt in Wuhan, China, aus
Zunächst konnte man alle Coronavirus-Infektionen auf Besuche eines inzwischen geschlossenen Fischmarkts in Wuhan, China, zurückführen. Mittlerweile wurden aber auch Erkrankte identifiziert, die sich bei anderen Patienten angesteckt haben. Zu einzelnen importierten Fällen kam es in Thailand, den USA, Japan sowie in Südkorea.
„Wir müssen damit rechnen, dass es auch in Deutschland zu eingeschleppten Einzelfällen kommen wird“, sagt Professor Dr. med. Bernd Salzberger, Leiter der Infektiologie am Universitätsklinikum Regensburg und Vorsitzender der DGI.
Auf diese Situation bereiteten sich die Kliniken – und dort speziell die infektiologischen Abteilungen – jetzt bereits vor.
2019-nCoV-Verdachtsfälle rasch erkennen
Für 2019-nCoV-Verdachtsfälle in Deutschland hat das Robert Koch-Institut bereits ein Ablaufschema für Ärztinnen und Ärzte zur Verdachtsabklärung, Diagnostik, Hygienemaßnahmen, Patientenisolierung sowie Behandlung entwickelt.
Da die Veröffentlichung der Erbsequenz des Virus vor rund zwei Wochen erfolgte, konnten Wissenschaftler der Charité bereits einen Nachweistest für das neue Virus entwickeln, der beim RKI zur Verfügung steht und kurzfristig auch an virologischen Instituten verwendet werden kann.
„Wichtig ist jetzt vor allem, Ärzte und medizinisches Personal in Kliniken und Praxen für das Thema zu sensibilisieren, damit Verdachtsfälle schnell identifiziert werden“, sagt Professor Dr. med. Oliver Witzke, Direktor der Klinik für Infektiologie am Universitätsklinikum Essen.
Zudem sollte jeder Verdachtsfall so früh wie möglich durch einen Infektionsspezialisten begleitet werden. „Die qualifizierte infektiologische Behandlung kann auch sicherstellen, dass Mitpatienten und Klinikpersonal nicht gefährdet werden und die Infektion nicht weiterverbreitet wird“, so Witzke.
Für die Bevölkerung in Deutschland besteht nach Einschätzung der DGI-Experten derzeit kein Anlass zur Beunruhigung. Auch das Robert Koch-Institut schätzt das Risiko für die Bevölkerung in Deutschland zurzeit als gering ein.
Quellen:
Deutsche Gesellschaft für Infektiologie (DGI)
https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/Neuartiges_Coronavirus/nCoV.html