Freitag, März 29, 2024

CME: Neue minimal-invasive Operation beim Kolonkarzinom

Die komplette mesokolische Exzision CME ist eine neue minimal-invasive Operationsmethode, die beim rechtsseitigen Kolonkarzinom ausgezeichnete Ergebnisse bringt.

Exakte onkologisch definierte Operationstechniken haben einen entscheidenden Einfluss auf das Rezidivverhalten und Langzeitüberleben von Patienten mit bösartigen Erkrankungen. Die komplette mesokolische Exzision CME (complete mesocolic excision) wird als Standard für die Behandlung des rechtsseitigen Kolonkarzinoms mit Operation gesehen, insbesondere wenn es sich um ein lokal fortgeschrittenes Tumorgeschehen handelt. Dabei werden drei Lymphknotenstationen die sich entlang der blutversorgenden Gefäße befinden auf einmal gemeinsam mit dem tumortragenden Darmabschnitt entfernt. Bisher hatten minimal-invasive Operationsverfahren mit wenigen oder nur einem Schnitt kein besseres Ergebnis als konventionelle (offene) Operationsverfahren.

 

Minimal-invasive CME-Operation bringt Vorteile für die Kolonkarzinom-Patienten

Das Barmherzige Schwestern Krankenhaus Wien, Vinzenz Gruppe, ist Fachklinik für den gesamten Verdauungstrakt und auf minimal invasive (laparoskopische) Operationsmethoden hochspezialisiert. Seit mehr als 10 Jahren werden vorwiegend Single Incision Laparoskopische Techniken (mit nur einem Schnitt) eingesetzt, um das Operationstrauma zu reduzieren. Eine besondere Herausforderung sind Tumore, die im rechten Dickdarm liegen. Bei der komplexen Operation kommt es auf eine höchst sorgsame Lymphknotenentnahme an. Denn Tumorzellen die im Körper verbleiben können „streuen“ und damit verbunden ist die Gefahr, dass ein neuerlicher Tumor (Rezidiv) entsteht.

„Unser Ziel war es, auch bei diesen Tumoren die Vorteile der minimal-invasiven Chirurgie, die vor allem im geringeren Operationstrauma liegen, auf die Patientinnen und Patienten zu übertragen“, so Prim. Univ.-Prof. Mag. Dr. Alexander Klaus, FACS, Leiter der Chirurgischen Abteilung im Barmherzige Schwestern Krankenhaus Wien. „Durch die breite Erfahrung über eine Dekade und mehreren tausend Eingriffen haben wir uns das Ziel gesetzt, auch diese komplexe Operation, bei der wir die Strukturen am Ende der
rechten Dickdarmhälfte sowie am Unterrand des Pankreaskopfes frei legen müssen, so zu standardisieren, dass der Eingriff sicher durchführbar ist“, so Klaus. Basis dafür ist das von der deutschen Arbeitsgruppe für Allgemein- und Viszeralchirurgie entwickelte „Drei-Ebenen Modell“ mit dem sogenannten „critical view“-Konzept, das einen entscheidenden Benefit und Sicherheit in die chirurgische Vorgehensweise gebracht hat.

 

46 Eingriffe bisher ohne Rezidiv

Die nun erfolgten ersten 46 Operationen in den letzten fünf Jahren mit komplett mesokolischer Excision (CME) in Single Port Technik zeigen einen großen Erfolg. „Bisher trat in unserem onkologischen Nachsorgeprogramm kein Lokalrezidiv nach Anwendung dieser Technik bei unseren Patienten auf“, so Alexander Klaus. Die onkologische
Nachsorge nach einer Darmkrebserkrankung umfasst regelmäßige Kontrollen über fünf Jahre.


Quelle:

Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern Wien: https://www.bhswien.at

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