Freitag, April 26, 2024

Chronische Krankheiten sind weltweit Todesursache Nr. 1

Chronische Krankheiten – wie Herzleiden, Schlaganfall, Krebs und Diabetes – sind Todesursache für die meisten Todesfälle in der Welt.

Chronische Erkrankungen, die nicht übertragbar sind, verursachen global gesehen zwei von drei Todesfällen. Doch viele chronische Krankheiten – und damit Todesursachen – wären vermeidbar, sind Experten der WHO überzeugt. Zahlreiche eindeutige Warnungen wurden in den letzten Jahrzehnten publiziert. So starben beispielsweise 35 Millionen Menschen im Jahr 2005 an chronischen Erkrankungen wie Herzleiden, Schlaganfall, Krebs, Diabetes etc. In den kommenden Jahren es bereits deutlich über 50 Millionen Opfer pro Jahr sein.

 

Weltweit stellen chronische Krankheiten in Summe die Haupt-Todesursache dar

Nahezu ein Drittel der Todesfälle werden durch Herz-Kreislauf-Leiden verursacht, dann folgt Krebs mit etwa jedem achten Sterbefall. Andere chronische Erkrankungen sind für neun Prozent der Todesfälle verantwortlich, sieben Prozent gehen auf chronische Atemwegsleiden zurück und schließlich zwei Prozent auf Diabetes. Etwa 30 Prozent gehen auf übertragbare Krankheiten, Nahrungsmangel sowie Mütter- und Kindersterblichkeit zurück. Knapp jeder zehnete der Todesfälle gehen auf Verletzungen zurück.

Problematisch ist, dass die rasante Entwicklung der Weltbevölkerung 80 Prozent dieser Todesfälle durch chronische Erkrankungen wie Gefäßverkalkung, Herzinfarkt und Schlaganfall, Rauchen mit Erkrankungen wie COPD, der chronisch obstruktiven Lungenerkrankung, und Diabetes ausmachen. Der weitere Anstieg der Bevölkerungszahlen könnte die Situation in den kommenden Jahren noch wesentlich verschlechtern.

 

Chronische Erkrankungen vermeiden

Es gilt heute als gesichert, dass etwa acht von zehn der Herzkrankheiten, Schlaganfälle und Altersdiabetes-Erkrankungen sowie etwa 40 Prozent der Fälle von Krebs durch gesunde Ernährung, körperliche Betätigung und Verzicht auf das Rauchen verhindert werden könnten. Man könnte Millionen Todesfälle vermeiden, wenn die Zahl an Todesfällen durch chronische Erkrankungen um jährlich zwei Prozent verringert werden könnte, was sehr realistisch ist.

Die WHO will dementsprechend Millionen Menschen retten, die ansonsten wegen ihrer ungesunden Lebensweise chronische Krankheiten entwickeln und daran versterben würden. Die WHO-Experten betonen wiederholt, dass Herzkrankheiten, Schlaganfälle, Krebs und Diabetes in hohem Grade durch einen gesundheitsschädlichen Lebensstil hervorgerufen werden, und sollen die weltweite Epidemie chronischer Krankheiten stoppen.

Dazu sind vor allem umfassende Informationen, gesündere Lebensmittel und hohe Besteuerungen von Tabakprodukten aber auch zuckerhaltigen Konsumgütern, wie es vor kurzem in Großbritannien geschah und auch in unseren Breiten gefordert werden. Die wirtschaftlichen Folgen der häufig durch Rauchen, Übergewicht, mangelnde Bewegung oder hohen Zucker- und Salzkonsum ausgelösten Erkrankungen verursachen Billionen Euro an Verlusten und Ausfällen.


Literatur:

Kane M, Royer-Barnett J, Alongi J. Core Competencies for Chronic Disease Prevention Practice. Prev Chronic Dis. 2019 Oct 24;16:E144. doi: 10.5888/pcd16.190101. PMID: 31651380; PMCID: PMC6824146.

Yach D, Hawkes C, Gould CL, Hofman KJ. The global burden of chronic diseases: overcoming impediments to prevention and control. JAMA. 2004 Jun 2;291(21):2616-22. doi: 10.1001/jama.291.21.2616. PMID: 15173153.

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