Freitag, April 26, 2024

Cetuximab bei kolorektalem Karzinom

Cetuximab ist ein monoklonaler Antikörper vom Typ IgG1, der hochwirksam und gezielt den epidermalen Wachstumsfaktorrezeptor EGFR blockiert.

Cetuximab – Handelsname Erbitux ® – ist ein therapeutischer chimärer monoklonale Antikörper vom Typ IgG1, der hochwirksam und gezielt den epidermalen Wachstumsfaktorrezeptor (EGFR) blockiert. Als monoklonaler Antikörper unterscheidet sich Cetuximab in seiner Wirkweise von nicht selektiven Standard-Chemotherapien dadurch, dass er spezifisch an den EGFR bindet.

 

Cetuximab hemmt Invasion und Metastasierung

Durch diese Bindung werden die Aktivierung des Rezeptors und das nachgeschaltete Signalleitungssystem gehemmt, wodurch sowohl die Invasion der Tumorzellen in gesundes Gewebe als auch die Metastasierung vermindert werden. Darüber hinaus wird angenommen, dass es die Fähigkeit der Tumor­zellen, die durch Chemo- und Strahlentherapie verursachten Schäden zu reparieren, sowie die Ausbildung neuer Blutgefäße in den Tumoren verringert, was zu einer generellen Hemmung des Tumorwachstums zu führen scheint. Cetuximab bei kolorektalem Karzinom Kolorektalkarzinome stellen ein erhebliches Gesundheitsproblem dar, an dem pro Jahr mehr als 370.000 Menschen in Europa erkranken. Sie machen 13 Prozent der Krebserkrankungen aus und sind für etwa 200.000 Todesfälle verantwortlich. Etwa 25 Prozent der Patienten stellen sich im metastasierendem Stadium vor. Die Fünf-Jahres-Überlebenszeiten liegen bei Patienten mit mCRC bei lediglich 5 Prozent.

 

Anwendungsgebiete von Erbitux

Erbitux wird zur Behandlung des metastasierenden, EGFR (epidermalen WachstumsfaktorRezeptor) exprimierenden Kolorektalkarzinoms mit Ras-Wildtyp eingesetzt:

  • in Kombination mit einer Irinotecan-basierten Chemotherapie,
  • als Erstlinienbehandlung in Kombination mit FOLFOX,
  • als Monotherapie bei Patienten, bei denen die Therapie mit Oxaliplatin und Irinotecan versagt hat und die Irinotecan nicht vertragen.

Dosierung von Erbitux

Vor der ersten Infusion müssen die Patienten mindestens 1 Stunde vor der Verabreichung von Erbitux mit einem Antihistaminikum und einem Kortikosteroid vorbehandelt werden. Diese Prämedikation empfiehlt sich auch vor allen weiteren Infusionen.

Erbitux wird bei sämtlichen Indikationen einmal wöchentlich verabreicht. Die Initialdosis beträgt 400 mg Cetuximab/m² Körperoberfläche. Danach werden einmal wöchentlich 250 mg Cetuximab/m² Körperoberfläche verabreicht.

Cetuximab muss stets unter Aufsicht eines in der Anwendung von anti-neoplastischen Arzneimitteln erfahrenen Arztes anggewendet werdden. Eine engmaschige Überwachung des Patienten ist während der Infusion und mindestens eine Stunde über deren Ende hinaus angezeigt und das notwendige Armamentarium zur Durchführung von Notfallmaßnahmen muss für einen Einsatz bereitgestellt sein.

Weitere Informationen: http://www.ema.europa.eu/docs/de_DE/document_library/EPAR_-_Product_Information/human/000558/WC500029119.pdf

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