Donnerstag, April 25, 2024

CBD ist nicht gleich CBD: Was Nutzer vor dem Kauf checken sollten

CBD ist heute sehr beliebt. In zig lokalen Geschäften gibt es diese Produkte bereits, in den Apotheken, im Fachhandel und natürlich im Internet. Allerdings befindet sich im Inneren der Verpackung nicht stets dasselbe Produkt. Rund um das CBD ist es keine Frage einer neuen oder verbesserten Rezeptur, sondern tatsächlich eine Frage der Qualität und Wirkung. Aber worauf sollten Käufer bei CBD-Öl achten?

 

Herkunft und Anbauqualität

CBD, kurz für Cannabidiol, wird aus der Cannabispflanze gewonnen. Das allein dürfte schon verraten, warum es tatsächlich auf die Herkunft und die Art des Anbaus ankommt. Solche Pflanzen sollten nicht im Hinterhof von Laien gezüchtet und zu CBD verarbeitet werden. Das ist wichtig, denn im Endprodukt darf kaum noch THC enthalten sein. Ist der Gehalt zu hoch, kann er durchaus Auswirkungen auf den Einzelnen haben und beispielsweise die Teilnahme am Arbeitsleben oder dem Straßenverkehr verhindern. Doch was ist wichtig? Ein Überblick:

  • Aus der EU – in der EU ist der Anbau von Cannabis, auch als Nutzhanf bezeichnet, streng reglementiert. Pflanzenart, Pflanzentyp und Verwendung werden festgelegt. Zur Gewinnung von Cannabidiol wird beispielsweise auf Cannabissorten zurückgegriffen, die von Grund auf einen geringen THC-Gehalt haben, dafür aber einen hohen CBD-Gehalt.
  • Bio-Qualität – sie ist in diesem Fall wirklich wichtig. CBD wird aus der gesamten Pflanze gewonnen. Über das spezielle Verfahren könnten Pflanzenschutzmittel und Düngestoffe in das Extrakt gelangen, was natürlich wenig angenehm oder gesund ist.

Ebenso spielt der Ort der Herstellung eine wichtige Rolle. Hochwertiges CBD Öl wird in der EU angebaut, das CBD dort gewonnen und die Abfüllung findet ebenfalls in der EU statt.

CBD ist ein Produkt, bei dem die richtige Qualität äußerst großen Einfluss hat. Bildquelle: @ Jose Luis Sanchez Pereyra / Unsplash.com
CBD ist ein Produkt, bei dem die richtige Qualität äußerst großen Einfluss hat. Bildquelle: @ Jose Luis Sanchez Pereyra / Unsplash.com

Auch die Konzentration ist wichtig

Vorab: Es gibt keine allgemein gültige Leitlinie. Da jeder Mensch anders auf CBD reagiert, kann es bei dem einen schon bei einem Tropfen in unteren Stärken dazu kommen, dass starke Müdigkeit verspürt wird, während der nächste von dieser Menge und Konzentration auf Anhieb gar nichts spürt. Generell gilt:

  • Langsam anfangen – ein guter Händler wird Neukunden zu CBD mit einem Gehalt von 10 Prozent raten. Warum? Nun, diese Stärke kann gut und einfach dosiert werden, ohne dass sehr empfängliche Menschen Probleme haben. Im Regelfall wird mit zehn Prozent begonnen und die Tropfenzahl über zwei Wochen hochgestuft, bis die ideale Menge gefunden wird. Wer jedoch eine höhere Tropfenzahl benötigt, der wählt beim nächsten Mal eine höhere Konzentration. Wer schon einen Tropfen massiv merkt, der wählt das 5%ige Öl.
  • Dosierung – sicherlich gibt es Menschen, die schon auf die erste Dosis ansprechen. Im Schnitt heißt es jedoch, dass ungefähr vierzehn Tage vergehen, bis die Wirkung wie gewünscht eintritt. Während dieser Zeit wird täglich ein Tropfen, teils einer morgens und einer abends eingenommen und langsam gesteigert. Es spricht durchaus gegen einen seriösen Hersteller, wenn dieser schnurstracks behauptet, dass jeden Tag 5 Tropfen eingenommen werden müssen.
  • Wirkung – der Körper muss zuerst verstehen, was dieses CBD möchte. Daher ist die Wirkung nicht mit der einer Kopfschmerztablette zu verstehen. Gerade, wenn CBD auch bei entzündlichen Prozessen eingenommen wird, benötigt die Wirkung natürlich einige Tage. Keine Gelenkentzündung ist von heute auf morgen beseitigt.

Leider hilft es anfangs nur, sich selbst heranzutasten. Wobei es natürlich immer auf die gewünschte Form der Wirkung ankommt. Wer allgemein gegen Schmerzen vorgehen möchte, der benötigt sicherlich länger als derjenige, der nach einem stressigen Tag gut schlafen will. Zugleich spielt die Art der Einnahme eine Rolle:

  • Öl/Kapseln – sie unterscheiden sich nur marginal. Reines CBD-Öl wird über die Mundschleimhaut aufgenommen, was meist eine bessere Wirkung bedeutet. Kapseln werden über den Magen aufgenommen und lassen sich nicht so dezent dosieren.
  • Mundsprays – die Aufnahmeart funktioniert wieder über die Mundschleimhaut. Allgemein wird gesagt, dass die Wirkung von Mundsprays mit CBD sehr ähnlich dem Öl ist.
  • Dampfliquids – hier muss die Konzentration des CBD deutlich höher sein, um dieselbe Wirkung zu erzielen. Das Dampfen von CBD in speziellen Verdampfern oder in speziellen Liquids ist zwar bequem, doch wird hier eher von 40%igem CBD gesprochen. Schwächere Liquids haben eine schwache und langsame Wirkung.

 

Weitere wichtige Kriterien

Wer sich einmal genauer mit CBD befasst, der sieht: Die Produkte sind teuer. Da ist es nur zu verständlich, dass Interessenten nach Schnäppchen suchen. Aber hier ist Vorsicht geboten:

  • Kein CBD – in einem sehr Online-Marketplace finden sich ›CBD-Produkte‹, die keine sind. Sie sind günstig, sehen auf den ersten Blick zwar so aus, doch aus den Rezensionen ist zu entnehmen, dass es sich um reines Hanföl handelt. Sicherlich gibt der Hersteller nie die Information ob des CBD-Gehalts an, doch die Aufmachung des Produkts erinnert eben daran.
  • Minderwertig – kurzum: ein Mix aus Hanföl, Pflanzenschutzmittel und chemischen Düngestoffen kann nicht allzu gesund sein. Sehr günstige CBD-Öle stammen oft aus nicht unbedingt der Medizin oder den Lebensmitteln zugeneigten Stätten.
  • Zusatzstoffe – ein gutes CBD-Öl beinhaltet Öl als Trägerstoff (meist Hanföl), Terpene, Omega-3-Fettsäuren und eventuell noch ein Aroma. Bei Kapseln oder Liquids kommen natürlich noch weitere Stoffe hinzu, die der Darreichungsform geschuldet sind.

Es lohnt sich, in ein gutes CBD-Öl zu investieren. Selbst bei täglicher Einnahme reicht das Fläschchen mehrere Wochen und zeigt sicher seine Wirkung. Zudem können Käufer von hochwertigen Produkten sicher sein, dass die psychoaktive Wirkung nicht eintreten kann, da der THC-Gehalt zu niedrig ist.

 

Fazit – niemals billig kaufen

CBD hat seinen Nutzen und zeigt bei vielen Menschen eine hohe Wirksamkeit. Ob diese teilweise eingebildet ist, spielt keine Rolle, denn ein Schmerzpatient, der sich einbildet, keine Schmerzen zu haben, lebt immer besser als derjenige, der sich vor Schmerz kaum rühren kann. Allerdings kommt es bei CBD auf die Qualität und Herkunft an. Bio-Qualität, Anbau und Herstellung in der EU sind die großen Schlagworte. Hinter diesen Produkten verbirgt sich auch echtes CBD und kein simples Hanföl. Rund um die Einnahme, Dosierung und Stärke kann aus der Ferne hingegen keine klare Richtlinie abgegeben werden. Im Regelfall muss jeder seine eigene Dosierung finden.

Related Articles

Aktuell

Kombination von Azelastin und dem Nasenspray Fluticason bei allergischer Rhinitis

Die Kombination von Azelastin und dem Corticoid-Nasenspray Fluticason kann die Symptome einer allergischen Rhinitis deutlich verringern. Allergische Rhinitis, oft gekennzeichnet durch Symptome wie Niesen, Nasenjucken,...
- Advertisement -

Latest Articles

Zirkulierende Tumorzellen beim kleinzelligen Lungenkarzinom kultivieren

Wichtig zur Klärung der Metastasierung: Forscher gelang es, zirkulierende Tumorzellen beim kleinzelligen Lungenkarzinom zu kultivieren. Die Forschung zum kleinzelligen Lungenkarzinom (SCLC), einer besonders aggressiven Form...

Ernährung bei Frauen in der Perimenopause

Der Einfluss des Zustands der Ernährung von Frauen in der Perimenopause ist ein wichtiger Faktor für deren Gesundheit und Lebensqualität. Der Zustand der Ernährung spielt...

Terpene und Cannabinoide in Cannabis sativa, dem Hanf

Cannabis sativa, der Hanf-Pflanze, und seine medizinische Bedeutung – ein Überblick über Terpene und Cannabinoide. Cannabis sativa, allgemein bekannt als Hanf, zählt zu den ältesten...