Montag, März 18, 2024

Weniger wiegen: Cannabis rauchen als moderates Abnehmprogramm?

Eine aktuelle Untersuchungen konnte zeigen, dass erwachsene Personen, die Cannabis rauchen, weniger wiegen als jene Erwachsenen, die dies nicht tun.

Neue Studienergebnisse der Michigan State University legen nahe, dass diejenigen Erwachsenen, die Marihuana beziehungsweise Cannabis rauchen, weniger wiegen im Vergleich zu Erwachsenen Nicht-Cannabis-Konsumenten. Die im International Journal of Epidemiology veröffentlichten Ergebnisse widersprechen damit dem Glauben, dass Cannabis-Konsumenten letztendlich an Gewicht zunehmen werden. Denn bekanntlich steigert Cannabiskonsum sehr die Lust auf Süßigkeiten beziehungsweise regt es allgemein den Appetit an.

„Über einen Zeitraum von drei Jahren nahmen alle Teilnehmer der Studie Gewicht zu. Allerdings hatten interessanterweise diejenigen, die Cannabis rauchen, eine geringere Gewichtszunahme. Im Vergleich zu denen, die nie Cannabis rauchen,“ sagte Omayma Alshaarawy, Hauptautor und Assistenzprofessor für Familienmedizin.

 

Weniger wiegen durch Cannabis rauchen

Die Studie lässt damit vermuten, dass Cannabis-Konsumenten weniger wiegen als Nicht-Konsumenten. Dementsprechend deuten die Ergebnisse deuten auch darauf hin, dass neue und dauerhafte Benutzer insgesamt weniger übergewichtig oder fettleibig sind. „Wir fanden heraus, dass Personen, die Cannabis rauchen – selbst wenn sie gerade erst damit angefangen haben – eher normalgewichtig und gesünder sind ihr Gewicht halten können“, erklärten die Forscher. „Nur 15% der Personen, die permanent Cannabis rauchen, galten als adipös. Verglichen mit 20% der Nichtbenutzer.“

Die Forscher verwendeten Daten aus einer epidemiologischen US-Umfrage zu Alkohol und Drogen. Dabei untersuchten Forscher auch den Body-Mass-Index (BMI) von 33.000 Teilnehmern im Alter ab 18 Jahren und verglichen die Zahlen. Der tatsächliche Gewichtsunterschied zwischen Konsumenten, die Cannabis rauchen, und Nicht-Cannabis-Konsumenten war zwar gering und betrug etwa einen Kilo. „Ein durchschnittlicher Unterschied von einem Kilo scheint zwar nicht besonders viel zu sein. Allerdings zeigte sich diese Differenz bei mehr als 30.000 Menschen mit unterschiedlichsten Verhaltensweisen „, sagte Alshaarawy.

 

Aber wie soll sich Cannabis-Konsum auf das Gewicht auswirken?

Alshaarawy deutete an, dass das noch unklar ist. Außerdem könnten es mehrere Faktoren sein. Es könnten laut Forschern verhaltenstherapeutische Gründe sein. Denn Cannabis-Konsumenten naschen und essen gerne im Drogenrausch. Deswegen achten sie allgemein stärker auf die Nahrungsaufnahme. „Oder es könnte der Cannabiskonsum selbst sein, der die Reaktion bestimmter Zellen oder Rezeptoren im Körper verändert und schließlich die Gewichtszunahme beeinflussen. Daran muss man noch weiter forschen,“ erklärte Alshaarawy.

Die Forscherin weist jedoch auch darauf hin, dass Marihuana nicht als Diäthilfe betrachtet werden sollte. „Es gibt zu viele gesundheitliche Bedenken hinsichtlich Cannabis rauchen. Diese überwiegen potenziellen positiven, aber bescheidenen Auswirkungen auf die Gewichtszunahme bei weitem“, sagte sie. „Die Leute sollten deswegen nicht in Betracht ziehen, mittels Cannabis-Konsum Gewicht halten oder sogar abnehmen zu wollen.“

Literatur:

Omayma Alshaarawy, James C Anthony. Are cannabis users less likely to gain weight? Results from a national 3-year prospective study. International Journal of Epidemiology, dyz044, https://doi.org/10.1093/ije/dyz044. Published: 16 March 2019.

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