Donnerstag, März 28, 2024

Symptome für Borderline-Störung bei Männern besser erkennen

Die Symptome einer Borderline-Störung bei Männern zu erkennen, ist sehr wichtig, um Selbstverletzungen sowie Drogen-Missbrauch zu vermeiden.

Das Borderline-Syndrom gilt als typisch weibliche Persönlichkeitsstörung. Experten schätzen die Zahl der in den deutschsprachigen Ländern auf knapp 2 Millionen. Und zwar überwiegend Frauen zwischen 15 und 25 Jahren. Über den männlichen Anteil ist nach wie vor nicht viel erkannt. Wobei man bei Männern oft vermutet, dass sie an eine asoziale Persönlichkeitsstörung haben. Doch nach Überzeugung von Experten ist eine Borderline bei Männern wesentlich häufiger als bislang vermutet wird. Jedenfalls ist es von größter Bedeutung, typische Symptome einer Borderline-Störung bei Männern zu erkennen. Denn nur so lassen sich Selbstverletzungen sowie Alkohol-, Drogen- sowie Medikamenten-Missbrauch vermeiden.

Im Grunde genommen ist das gemeinsame Auftreten von Alkoholmissbrauch und Drogenkonsum in hohem Maße anderen psychiatrischen Störungen wie Angstzuständen, Depressionen und Borderline-Persönlichkeitsstörungen verbunden. Aktuelle Daten weisen darauf hin, dass sowohl Männer als auch manchmal Frauen mit Alkoholmissbrauch und Drogenkonsum eher an einer Borderline-Störung leiden, die bekanntlich auch mit Angst und Depression, aber auch Traurigkeit, Schuld oder Scham verbunden ist.

Übrigens hat eine rezente Metaanalyse phänomenologische, epidemiologische, biologische und entwicklungsbedingte Borderline-Faktoren analysiert. Dabei zeigte sich, dass Männer mit Borderline eher zu Substanzmissbrauch neigten (Alkohol und Drogen). Die Erkrankung wirkt sich vor allem auf das Umfeld aus. Denn sie zeigen unsoziale Persönlichkeitsmerkmale, gewaltsame Selbstverletzungen sowie zwischenmenschliche Aggressionen. Während Frauen eher „internalisieren“.

 

Typische Symptome erkennen und Diagnose Borderline-Störung bei Männern stellen

Bei der Behandlung und der Diagnose einer Borderline-Störung bei Männern besteht immer noch ein großer Nachholbedarf. C. H. Hughes bezeichnete im Jahr 1884 einen Grenzbereich zu psychischen Krankheiten mit dem Begriff Borderland. Der Ende der 1930er Jahre geprägte Begriff Borderline (»Grenzlinie«) geht auf den amerikanischen Psychoanalytiker William Louis Stern zurück, der damit psychische Störungen umschrieb, die zwischen Neurose und Psychose schwanken.

Heutzutage gilt das Borderline-Syndrom, dessen genaue Ursachen noch immer unklar sind, als eigenständiges Krank­heitsbild. An Borderline erkrankte Betroffene leiden unter Symptomen wie einer fast unerträglichen inneren Spannung, die sich abwechselnd in großer Euphorie und tiefer Niedergeschlagenheit, mit einem chronischen Gefühl der Leere, Angst, Traurigkeit, Schuld und Depression äußert. Vor allem weibliche Patienten versuchen diese Spannung zu überwinden, indem sie sich selbst Schmerzen zufügen. Die Selbstverletzungsrate liegt bei 69 bis 80 Prozent.


Borderline-Störungen mit Botox, Botulinumtoxin, therapieren

Wird untersucht: Botox, Botulinumtoxin, in die Stirn gegen Borderline-Störungen gespritzt. © MHH / Kaiser
Wird untersucht: Botox, Botulinumtoxin, in die Stirn gegen Borderline-Störungen gespritzt. © MHH / Kaiser

Botox – Botulinumtoxin – hat bereits gegen Depressionen positive Effekte gezeigt und soll auch gegen Borderline-Störungen wirksam sein. Mehr dazu siehe https://medmix.at/borderline-stoerungen-mit-botox-therapieren/


Fast alle Erkrankten sind extrem suizidgefährdet, knapp zehn Prozent bringen sich tatsächlich um. Verschiedene Studien deuten auch auf Veränderungen der Schmerzwahrnehmung bei psychiatrischen Störungen wie Borderline-Persönlichkeitsstörung und Major Depression hin. Wenngleich Borderliner im Grunde genommen meist sehr empfindsame Menschen. Allerdings hat man viele von den Patienten in frühester Kindheit oft misshandelt, miss­braucht oder schwer vernachlässigt.

Unter dem Strich überkommen Menschen mit Borderliner auch schon bei kleinsten Anzeichen von Kritik oder zwischenmenschlichen Konflikten sehr unangenehme Gefühlen, die beträchtliche Spannungen hervorrufen. Wobei die Patienten meisten nicht sagen können, ob sie ängstlich, wütend oder verzweifelt sind. Sie können diese Gefühle gar nicht unterscheiden.

 

CBD gegen begleitende psychische Probleme bei Menschen mit Borderline-Störungen

Unter dem Strich muss man einen Unterschied machen zwischen der Borderline-Persönlichkeitsstörung an sich und den gleichzeitig auftretenden psychischen Erkrankungen. Das können sehr oft Angststörungen, ADHS, Depressionen oder posttraumatische Belastungsstörungen sein.

Diese begleitenden psychischen Erkrankungen kann man durch das Endocannabinoid-System auf positive Weise beeinflussen. Dementsprechend hat sich vor allem das Cannabidiol (CBD) in diesem Zusammenhang bereits häufig als sehr effektive Behandlung erwiesen. Denn das Cannabidiol reguliert den Stoffwechsel der betreffenden Neurotransmitter und verhindert eine übermäßige Produktion dieser Substanzen. Hier klicken und Sie erfahren mehr wichtige Details über günstige Premium-Bio-CBD-Angebot aus naturreinen, hochwertigen Hanfvollextrakten.

 

Aggressionen gegen die Umwelt

Borderline bei Männern richtet sich jedenfalls – im Gegensatz zu Frauen – mit Aggressionen weniger gegen den Erkrankten selbst, sondern gegen die Umwelt. Die typischen Spannungszustände bauen betroffene Männer eher durch die Einnahme von illegalen Drogen und Alkohol ab. Viele der Patienten kommen häufiger mit dem Gesetz in Konflikt, bevor sie psychiatrisch behandelt werden.

Für Borderline bei Männern – lange Zeit als schwer zu behandeln angesehen – gilt heutzutage als eine Krankheit mit guter Prognose. In der Therapie geht es vor allem darum, die emotionale Belastbarkeit zu erhöhen und den Patienten im Vorfeld von Spannungszuständen andere Lösungen anzubieten. Als beispielsweise Aggressionen auszuleben.


Geringere Aggression durch Testosteron bei Frauen

Testosteron bei Frauen untersucht: Prof. Dr. Ulrike Krämer und Macià Buades-Rotger © Uni Lübeck
Testosteron bei Frauen untersucht: Prof. Dr. Ulrike Krämer und Macià Buades-Rotger © Uni Lübeck

Hirnaktivität bei Bedrohungssignalen: Testosteron bei Frauen hängt mit geringerer Aggression und einer reduzierter Amygdala-Antwort  zusammen. Mehr dazu siehe https://medmix.at/geringere-aggression-testosteron-bei-frauen/


Wichtige Optionen zur Behandlung sind Gruppen- und Einzeltherapien, Körper- sowie Suchttherapien. Außerdem gehören Ausflüge zu vielen anderen Maßnahmen, die den Patienten zu einer besseren Selbstwahrnehmung führen. Eine wichtige Rolle spielt dabei affektive und kognitive Empathie.

Am Ende einer Behandlung von Borderline bei Männern sollten Betroffene in der Lage sein, Suizidgedanken und Aggression gegen andere Menschen durch weniger schädliche Verhaltensweisen zu ersetzen.


Literatur:

Amerio A, Natale A, Gnecco GB, Lechiara A, Verrina E, Bianchi D, Fusar-Poli L, Costanza A, Serafini G, Amore M, Aguglia A. The Role of Gender in Patients with Borderline Personality Disorder: Differences Related to Hopelessness, Alexithymia, Coping Strategies, and Sensory Profile. Medicina (Kaunas). 2023 May 15;59(5):950. doi: 10.3390/medicina59050950. PMID: 37241182; PMCID: PMC10221694.

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Buckholtz JW. Don’t Ever Leave Me, You Disgusting Monster: Computational Insights Into Moral Inference Updating in Borderline Personality Disorder. Biol Psychiatry Cogn Neurosci Neuroimaging. 2020 Dec;5(12):1075-1076. doi: 10.1016/j.bpsc.2020.10.012. PMID: 33288035.

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