Regelmäßig angewendet könnte Elektroakupunktur eine bessere Kontrolle des Blutdrucks ermöglichen, was trotz der geringen Absenkung klinisch relevant ist.
Akkupunktur führt zu einer leichten, jedoch nachweislichen Senkung des Blutdrucks – dies berichten US-Wissenschafter im Zuge einer im Fachjournal Medical Accupuncture veröffentlichten Studie. Die Untersuchung war die erste ihrer Art, die einen wissenschaftlichen Nachweis für den Nutzen alter chinesischer Heilpraktiken in Bezug die Behandlung von leichtem bis moderatem Bluthochdruck liefert. Den Erkenntnissen zufolge, könnte regelmäßige Elektroakupunktur zu einer Kontrolle des Blutdrucks führen und das Risiko für Herzkreislauferkrankungen, Schlaganfall und Co. erheblich senken.
„Die aktuelle klinische Studie spiegelt Forschungsarbeit des vergangenen Jahrzehnts wider,“ so Dr. John Longhurst, Kardiologe an der University of California, Irvine und ehemaliger Direktor des Susan Samueli Center for Integrative Medicine.
Das Team um Longhurst führte Untersuchungen an 65 Probanden mit Bluthochdruck durch, die zuvor keine blutdrucksenkenden Medikamente zu sich nahmen – mit interessanten Ergebnissen. So kam es bei Patienten, die mittels Elektroakupunktur behandelt wurden, zu einer Senkung des systolischen Blutdrucks um 6 bis 8 mmHg sowie zu einer Reduktion des diastolischen Blutdrucks um 4 mmHg.
„Die positiven Effekte der Behandlung hielten etwa eineinhalb Monate an,“ so das Team um Dr. John Longhurst. Neben der Senkung der Blutdruckwerte, zeichneten sich auch Veränderungen des Blutbildes ab. Beispielsweise sank die Konzentration von des Hormons Noradrenalin, welches Blutgefäße verengt und den Blutdruck auf diese Weise erhöht, um 41 Prozent ab.
Aber auch Renin, ein für die Blutdrucksenkung wichtiges Enzym, reduzierte sich um 67 Prozent. Schließlich beobachteten die Forscher eine 22-prozentige Reduktion des Hormons Aldosteron, welcher der Elektrolyten-Regulation im Körper dient.
Interessant war allerdings, dass die vorteilhafte Wirkung auf den Blutdruck nur dann vorhanden war, wenn bestimmte Akupunkturpunkte stimuliert wurden. Wirksam war demnach die Stimulation der Akkupunkturpunkte auf beiden Seiten der inneren Handgelenke sowie unterhalb des jeweiligen Knies. Die Elektroakupunktur an anderen Akupunkturpunkten entlang des Unterarms oder am Unterschenkel, beeinflusste den Blutdruck jedoch nicht.
Regelmäßig angewendet könnte die auf die alte chinesische Heilmethode basierende Elektroakupunktur eine bessere Kontrolle des Blutdrucks ermöglichen, denn auch wenn es sich nur um geringe Absenkung handelt, sei dies klinisch relevant. Eine dadurch bedingte Senkung des Risikos für Herzkreislauferkrankungen sei dadurch zu erwarten.
http://www.sciencedaily.com/releases/2015/08/150819120750.htm