Freitag, April 19, 2024

Bluthochdruck in der Schwangerschaft

Frauen, bei denen Bluthochdruck in der Schwangerschaft vorübergehend aufgetreten ist, sollten sich später regelmäßig untersuchen lassen.

Obwohl Schwangerschaft normalerweise eine gesunde und natürliche Erfahrung ist, können auch gesunde Frauen während der Schwangerschaft an Bluthochdruck erkranken. Dies liegt zum Teil an der erhöhten Blutmenge, die das Herz der werdenden Mutter durch den Körper und den Mutterkuchen pumpen muss. Bluthochdruck in der Schwangerschaft ist jedoch auch normal, da sich der gesamte Stoffwechsel der Mutter gegen Mitte der Schwangerschaft auf eine Art und Weise verändert, die die Entwicklung von Diabetes und Gefäßverkalkung im späteren Leben fördern kann. Neben dem Blutdruck können auch der Blutzucker und die Blutfette ansteigen.

 

Stress für den Kreislauf

Die Schwangerschaft kann als eine Art Stresstest für den Kreislauf angesehen werden, den nicht alle Frauen bestehen. Etwa sechs Prozent der Frauen erkranken an Bluthochdruck während der Schwangerschaft, der medikamentös behandelt werden muss und Kopfschmerzen sowie andere Symptome wie eine Schädigung der Nieren, die sogenannte Präeklampsie, verursachen kann. Die meisten Frauen erholen sich jedoch nach der Entbindung und ihr Blutdruck normalisiert sich, sodass sie keine Medikamente mehr benötigen.

Obwohl sich die meisten Frauen nach der Schwangerschaft vollständig erholen und sich gesund fühlen, birgt dies auch Risiken. Eine rezente Untersuchung an fast 6.000 Frauen aus Kalifornien ergab, dass viele Frauen bereits im ersten Jahr nach der Geburt erneut einen erhöhten Blutdruck aufweisen.

Die Forschung fand heraus, dass Frauen im ersten Jahr nach einer Erkrankung an Bluthochdruck in der Schwangerschaft mehr als doppelt so häufig wie andere Frauen erneut einen erhöhten Blutdruck entwickeln. Daher ist es wichtig, dass Frauen, die während der Schwangerschaft an Bluthochdruck leiden, auch nach der Entbindung regelmäßig kontrolliert werden, um mögliche Folgen rechtzeitig zu erkennen und behandeln zu können.

 

Bluthochdruck in der Schwangerschaft erhöht langfristig das Risiko für einen Herzinfarkt, Schlaganfall und andere Gefäßkrankheiten

Jedenfalls muss man Blutdruck nach der Schwangerschaft ernst nehmen. Auch wenn der erneute Anstieg des Blutdrucks zunächst keine Beschwerden verursacht.

Junge Mütter erkennen höheren Blutdruck daher meistens aber auch nicht. Frühere Untersuchungen ergaben, dass dadurch allerdings langfristig das Risiko für einen Herzinfarkt, Schlaganfall und andere Gefäßkrankheiten erhöht ist. Deshalb sollten alle Frauen ihren Blutdruck in der Schwangerschaft regelmäßig kontrollieren.

Bei auffälligen Werten sollte dann auch nach der Entbindung eine regelmäßige Kontrolle erfolgen. Übrigens sollte man auch Blutzucker und Blutfette überprüfen.

Schließlich sollten Frauen mit Bluthochdruck in der Schwangerschaft wissen, dass sie allgemein ein höheres Risiko während der Schwangerschaft haben. Dementsprechend sollte sie ein Spezialist begleiten. In der Regel lässt sich Bluthochdruck in der Schwangerschaft gut behandeln.


Literatur:

Mary Helen Black et al.: Hypertensive disorders first identified in pregnancy increase risk for incident prehypertension and hypertension in the year after delivery; Journal of Hypertension 2016; 34: 728-735


Quelle: https://www.hochdruckliga.de

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