Freitag, März 29, 2024

Kontamination mit Blei erhöht Risiko für Schlafprobleme

Durch die Kontamination mit Blei in früher Kindheit erhöht sich das Risiko für Schlafprobleme und übermäßige Tagesschläfrigkeit im weiteren Leben.

Eine unlängst publizierte Studie der University of Pennsylvania School of Nursing (Penn Nursing) zeigt, dass eine zu starke Belastung mit Blei in früher Kindheit mit einem erhöhten Risiko für Schlafstörungen und übermäßiger Schläfrigkeit tagsüber in der späteren Kindheit verbunden ist. Dies ist die erste populationsbasierte Longitudinalstudie, die Schlafprobleme im Zusammenhang mit einer frühkindlichen Bleibelastung untersuchte.

 

Auswirkung starker Belastung mit Blei auf die Entwicklung neurokognitiver Funktionen

Die Untersuchung basiert auf den Daten einer longitudinalen Kohortenstudie, in die mehr als 1.400 chinesische Kinder eingebunden waren. Im Jahr 2004 begann man mit der Untersuchung, wie sich die Belastung mit Blei auf die Entwicklung der neurokognitiven Funktionen, die Verhaltensweisen und allgemein gesundheitlichen Umstände von Kindern und Jugendlichen auswirkte.

Die starke Belastung mit Blei ist in ganz China und anderen Entwicklungsländern weit verbreitet. Obwohl aufgrund der geringeren Verwendung von bleihaltigem Benzin und der Sensibilisierung der Öffentlichkeit die Belastungsraten mit Blei sinken, stellen diese ein erhebliches Gesundheitsrisiko für Kinder dar.

Der Erstautor der Studie, Jianghong Liu, PhD, FAAN, Associate Professor an der Penn Nursing und Mitglied der Fakultät an Penn‘s Perelman School of Medicine erklärte dazu, dass wenig über die Auswirkungen der Schwermetallexposition auf den Kinderschlaf bekannt sei, aber die Ergebnisse der Studie unterstreichen, dass Umweltgifte wie Blei starke pädiatrische Risikofaktoren für eine Schlafstörung sind.

Belastungen mit Blei sind vermeidbar und behandelbar. Aber wenn sie unentdeckt und unkontrolliert bleiben, können sie zu irreversiblen neurologischen Schäden führen. Daherist das Verständnis des Zusammenhangs von Bleibelastungen in der Kindheit und späterer Schlaflosigkeit sowie Tagesmüdigkeit von großer Wichtigkeit.

 

Schlafprobleme bei Kindern und Jugendlichen – durch Blei verursacht

Denn Schlafprobleme sind bei Kindern und Jugendlichen weit verbreitet – mit vielen nachteiligen gesundheitlichen Folgen einschließlich Entwicklungsstörungen und geistigen und neurokognitiven Problemen verbunden.

Zu den Problemen, über die von den Jugendlichen in der Studie berichtet wurde, zählten übermäßige Schläfrigkeit während des Tages, Schlaflosigkeit, Erwachen am frühen Morgen, Ein- und Durchschlafschwierigkeiten sowie die Notwendigkeit, Schlaftabletten nehmen zu müssen – alles Zeichen schlechter Schlafqualität.

Aufgrund der Daten aus der Kohortenstudie wurde bei 665 Kindern im Alter zwischen drei und fünf Jahren die Bleiwerte im Blut gemessen und aufgezeichnet. Sechs Jahre später, als die Kinder zwischen neun und elf Jahre alt waren, wurden die Schlafgewohnheiten erfragt. Die Kinder und ihre Eltern beantworteten getrennt Fragebögen über die täglichen Schlafgewohnheiten der Kinder, speziell hinsichtlich Schlaflosigkeit und die Verwendung von Schlaftabletten.

Die von den Kindern gemeldete Schlaflosigkeit und Verwendung von Schlaftabletten trat bei Kindern mit einer Blei-Bontaminierung im Blut ≥ 10 ug/dL zwei bzw. drei Mal häufiger auf als bei Kindern mit einer Blei-Bontaminierung < 10 ug/dL. Dies deutet darauf hin, dass Schlafstörungen für diese Kinder problematisch genug erschienen, um unter Schlaflosigkeit zu leiden und – um ihre Symptome zu lindern – sogar die Verwendung von Schlafhilfen/Pillen in Kauf zu nehmen.

„Ungenügend Schlaf und Tagesschläfrigkeit ist sehr verbreitet bei Kindern und Jugendlichen und es ist ein weit verbreitetes Problem, das mit einer erheblichen Belastung der öffentlichen Gesundheit verbunden ist“, erklärt Liu. „Es bedarf weiterer Forschungen, um die Faktoren und Möglichkeiten zur Vermeidung oder Verringerung der Auswirkungen zu identifizieren. Dadurch kann nicht nur geholfen werden, Schlafstörungen zu lindern, sondern auch indirekt die schlafbezogenen gesundheitlichen Folgen, einschließlich Kognition, Emotion, Verhalten und in einigen Fällen sogar Diabetes zu verbessern.“

Quelle: Neben Liu und Dinges, Co-Autoren der Studie sind: Xianchen Liu, MD, PhD, der Shandong University School of Public Health; Victoria Pak, PhD, Wang Yingjie, MS, und Jennifer Pinto-Martin, PhD, alle drei von der Penn Krankenpflege; und Chonghuai Yan, PhD, von Xinhua Krankenhaus, MOE-Shanghai Key Laboratory of Kinder Umwelt und Gesundheit, Shanghai Jiaotong University School of Medicine, China.

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