Freitag, März 29, 2024

Bis 2025 weltweit 2,7 Milliarden übergewichtig

Neue Zahlen weisen darauf hin, dass bis 2025 weltweit 2,7 Milliarden Erwachsene übergewichtig sein werden

 

  • Wenn der gegenwärtige Trend anhält, werden bis 2025 2,7 Milliarden Erwachsene übergewichtig sein – gegenüber 2,0 Milliarden im Jahre 2014.
  • Auf der Grundlage gegenwärtiger Trends ist davon auszugehen, dass 2025 weltweit 177 Millionen Erwachsene krankhaft fettleibig und behandlungsbedürftig sein werden.
  • Die Regierung wird eindringlich erinnert, dringliche Maßnahmen zu ergreifen, damit ihre Zusage eingehalten werden kann, dem Zuwachs von Fettleibigkeit bis 2025 Einhalt zu gebieten.

Neue Zahlen der Österreichischen Adipositas Gesellschaft und der World Obesity Federation deuten darauf hin, dass, wenn sich der gegenwärtige Trend fortsetzt, bis im Jahre 2025 weltweit 2,7 Milliarden Erwachsene übergewichtig sein werden. Im Jahre 2014 lag diese Zahl bei 2 Milliarden. Weiters deutet der gegenwärtige Trend darauf hin, dass bis 2025 weltweit 177 Millionen Erwachsene krankhaft fettleibig und behandlungsbedürftig sein werden.

2012 machten internationale Regierungen, darunter die österreichische Bundesregierung, die Zusage, bis 2015 die Häufigkeit von Übergewicht und Fettleibigkeit auf die Werte von 2010 zu reduzieren. Die Österreichische Adipositas Gesellschaft und die World Obesity Federation nahmen den Welt-Adipositas-Tag am 11. Oktober zum Anlass, die Regierungen an ihre Zusage zu erinnern und zur Ergreifung dringlicher Maßnahmen von Regierungsseite aufzurufen.

In den vergangenen zehn Jahren ist der Verbrauch zuckerhaltiger Getränke weltweit um ein Drittel (33 %) gestiegen. Mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung lebt heute in einer urbanen Umgebung, während ein Viertel der Erwachsenen und 4/5 der Kinder und Heranwachsenden im Alter von 11 – 17 Jahren sich nicht ausreichend körperlich betätigen.

Prim. Univ.-Prof. Dr. Bernhard Ludvik, Präsident der Österreichischen Adipositas Gesellschaft, in diesem Zusammenhang: „Die Regierungen wissen, dass die gegenwärtige Epidemie untragbar und Nichtstun keine Option ist. Sie sind übereingekommen, das Thema Adipositas anzugehen und die Häufigkeit von Adipositas bis zum Jahre 2025 auf den Stand von 2010 zu reduzieren. Die Notwendigkeit regulativer Maßnahmen, z. B. von Marktkontrollen, Steuern und Fördergeldern, wurde anerkannt, und Standards für Catering-Dienste und das Investieren in gesunde Schulen wurden festgelegt.“

Der Präsident der World Obesity Federation, Professor Walmir Coutinho: „Die Adipositas-Epidemie hat praktisch jedes Land der Welt erreicht, und Übergewichts- und Adipositas-Raten sind im Begriffe, weiter anzusteigen. Allgemeine Risikofaktoren wie der Verbrauch zuckerhaltiger Erfrischungsgetränke und Arbeitsplätze in sitzender Position haben zugenommen, Fastfood-Werbung gibt es immer noch, und eine wachsende Anzahl von Menschen lebt in urbaner Umgebung ohne Zugang zu Grünflächen. Wenn die Regierungen hoffen, das WHO-Ziel einzuhalten, Adipositas auf dem Niveau von 2010 zu halten, ist jetzt die Zeit zu handeln gekommen.“

Professor Walmir Coutinho weiter: „Die Regierungen können eine Reihe von Maßnahmen ergreifen, um Adipositas vorzubeugen, einschließlich der Einführung strenger Regeln, um Kinder von der Bewerbung ungesunder Nahrung zu schützen. Sie können sicherstellen, dass Schulen eine gesunde Ernährung fördern; Planungs- und Baurichtlinien in einer Weise stärken, die sichere Wohngebiete gewährleistet; Arbeitgeber ermutigen, ihren Arbeitnehmern gesunde Ernährungsoptionen und körperliche Betätigungsmöglichkeiten anzubieten und diese zu fördern; und Steuern und Fördergelder einführen, um gesünderes Essen günstiger und ungesundes Essen teuer zu machen.“

Die Österreichische Adipositas Gesellschaft und die World Obesity Federation rufen auch Gesundheitsministerien eindringlich dazu auf, Dienstleistungen zum Zwecke der Diagnose, der Gewichtsreduktion, des Gewichtsmanagements und der Therapie zu etablieren und auszuweiten, um so den Bedürfnissen all jener Menschen zu entsprechen, die bereits übergewichtig oder fettleibig sind.

„Wir müssen die Bereitstellung von Gewichtsmanagement- und Therapie-Dienstleistungen verbessern, um jeder hilfsbedürftigen Person den Zugang zu gewährleisten. Gesundheitsdienstleister werden finanzielle Unterstützung und medizinisches und Pflegepersonal Weiterbildungsmöglichkeiten benötigen, und geeignete Behandlungspfade müssen entwickelt werden, um zu gewährleisten, dass jeder Zugang zu der Behandlung hat, die er braucht“, sagte der Präsident der Österreichischen Adipositas Gesellschaft.

Von 23.-24. Oktober 2015 findet unter dem Leitthema „Adipositas 2015, Vision & Wirklichkeit“, die 16. Jahrestagung der Österreichischen Adipositas Gesellschaft im Apothekertrakt, Tagungszentrum
Schloß Schönbrunn statt.

Nähere Informatione zum Programm finden Sie unter:www.adipositas-austria.org

 

Tabellen (nationale und internationale Daten)

  • Tabelle 1 – Anzahl übergewichtiger Erwachsener (in tausend) 2014 und 2025 (geschätzt).

[columns ]
[column size=“2/4″]Übergewicht = BMI >25kg/m²
Österreich (in tausend)
weltweit (in Millionen)[/column]
[column size=“1/4″]2014
3653,1
2022,4[/column]
[column size=“1/4″]2025
4023,4
2693,0[/column]
[/columns]

Schätzungen unter Zuhilfenahme von Zahlen der Weltgesundheitsorganisation
(WHO) und der World Obesity Federation

  • Tabelle 2 – Anzahl ernstlich fettleibiger Erwachsener (in tausend) 2014 und 2025 (geschätzt).

[columns ]
[column size=“2/4″]Severe obesity = BMI >35kg/m²
Österreich (in tausend)
weltweit (in Millionen)[/column]
[column size=“1/4″]2014
237,4
88,63[/column]
[column size=“1/4″]2025
329,3
177,62[/column]
[/columns]

Schätzungen unter Zuhilfenahme von Zahlen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und der World Obesity Federation

  • Tabelle 3 – Verbrauch zuckerhaltiger Erfrischungsgetränke.

[columns ]
[column size=“1/5″]Limonaden*
Österreich
weltweit[/column]
[column size=“1/5″]2004
662,4
205,5[/column]
[column size=“1/5″]2014
626,4
274[/column]
[column size=“2/5″]Veränderung (in %)
-5
33[/column]
[/columns]

*330-ml-Einheiten pro Peron (2014) und prozentuale Zunahme gegenüber 2004
Quellen: Euromonitor Passport und World Obesity Federation

  • Tabelle 4 – Prozentualer Anteil der Bevölkerung in urbanen Gebieten

[columns ]
[column size=“1/5″] –
Österreich
weltweit[/column]
[column size=“1/5″]2014 %
65,9
53,6[/column]
[column size=“1/5″]2025 %
67,2
58,2[/column]
[column size=“2/5″]Zunahme (in %)
2
8,6[/column]
[/columns]

Quellen: UN Department of Economic and Social Affairs und World Obesity Federation

  • Tabelle 5 – Anteil der unzureichend aktiven Bevölkerung

[columns ]
[column size=“1/4″] –
Österreich
weltweit[/column]
[column size=“1/4″]Adults
23,8
23,3[/column]
[column size=“2/4″]Heranwachsende (11 – 17 Jahre)
75,4
80,7[/column]
[/columns]

Quellen: Weltgesundheitsorganisation (WHO) und World Obesity Federation

 

Informationen zum Welt-Adipositas-Tag

Am 11. Oktober 2015 fand der erste Welt-Adipositas-Tag statt. Er wurde ins Leben gerufen, um konkrete Maßnahmen anzuregen und zu unterstützen, die Menschen dabei helfen sollen, ein gesundes Gewicht zu erreichen und zu bewahren, und um die gegenwärtige globale Adipositas-Krise zu lösen.

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