Freitag, März 29, 2024

Behandlung von Hodentumoren

Hodentumoren sind bei Männern im Alter von 20 bis 40 Jahren die häufigste Krebserkrankung – mit sehr guten Heilungschancen mittels Chemotherapie und Strahlentherapie.

Eine gefährliche Nebenwirkung der Therapie von Hodentumoren ist die Thromboembolie. Grazer und Schweizer WissenschafterInnen entwickelten jüngst ein klinisches Risikomodell und tragen damit wesentlich zur Verbesserung der Behandlung von Hodentumoren durch die Reduktion von gefährlichen Nebenwirkungen bei.

 

Bei Hodentumoren ist die Thromboembolie eine gefährliche Nebenwirkung der Therapie

Rund 8 von 100.000 Männern erkranken jährlich an Hodentumoren, wobei die Erkrankung im Alter von 20 bis 40 Jahren häufiger auftritt als bei älteren Männern. Bei rechtzeitiger Diagnose und Therapie liegen die Heilungschancen bei nahezu 100 Prozent, wobei je nach Art der Erkrankung Operationen, Strahlen- oder Chemotherapie angewandt werden. Vor allem bei der Anwendung der Chemotherapie besteht ab einem weiter fortgeschrittenen Stadium der Hodenkrebs-Erkrankung ein erhöhtes Risiko, im Rahmen der Therapie eine Thromboembolie zu erleiden. Hier setzt ein interdisziplinäres Team der Med Uni Graz – Klinische Abteilung für Onkologie, Klinische Abteilung für Angiologie und Universitätsklinik für Urologie – gemeinsam mit KollegInnen vom UniversitätsSpital Zürich, Klinik für Urologie, an und präsentiert ein klinisches Risikomodell, um dem gefährlichen Gefäßverschluss zukünftig besser vorbeugen zu können.

Im Rahmen der Chemotherapie ist die Thromboembolie eine mögliche Nebenwirkung. „In einer retrospektiven Kohortenstudie wurden 657 Hodenkrebs-Patienten an der Med Uni Graz und 349 Patienten am UniversitätsSpital Zürich behandelt und untersucht. Das Vorliegen von Organmetastasen und große Lymphknotenmetastasen (ab einer Größe von 5 cm) konnten dabei als Risikofaktoren für das Auftreten von Thrombembolien identifiziert werden. In solchen Fällen liegt die Rate von thromboembolischen Ereignissen bei 15 – 20%, die es vorzubeugen gilt“, erklärt Dr.in Angelika Bezan, Klinische Abteilung für Onkologie, Med Uni Graz.

Die beiden nun identifizierten Marker wurden in einem Risikostratifizierungsmodell zusammengefasst, welches in der Schweizer Kohorte bestätigt wurde. Aufgrund dieser Daten könnte man Hodenkrebspatienten in solchen Stadien für die Zeit der Chemotherapie vorbeugend mit Blutverdünnungsspritzen behandeln, um einem lebensbedrohlichen Verschluss der Lungengefäße entgegenzuwirken.

Literatur: http://journals.plos.org/plosone/article?id=10.1371/journal.pone.0176283

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