Mittwoch, April 24, 2024

Basalzellkarzinom, Basaliom, Weißer Hautkrebs: Operation als Therapie der Wahl

Das Basalzellkarzinom – weißer Hautkrebs, Basaliom – ist häufig, Therapie der Wahl ist die Operation, neu ist der Hedgehog Inhibitor-Einsatz beim Basaliom.

Das Basalzellkarzinom – auch als Basaliom oder weißer Hautkrebs bezeichnet – ist die häufigste Geschwulst der äußeren Haut. Wesentlicher Auslösungsfaktor ist eine jahrelange Lichtexposition, weshalb der Tumor besonders häufig im Gesicht lokalisiert ist und bei Menschen vorkommt, die große Teile ihres Lebens außerhalb geschlossener Räume verbringen, wie dieses zum Beispiel bei Landwirten, Bauarbeitern und Ähnlichem der Fall ist.

Das Basalzellkarzinom führt nur in extrem seltenen Fällen zu einer Metastasierung. Es wächst allerdings lokal destruierend und Rezidive treten besonders dann auf, wenn bei der ersten Entfernung nicht ein ausreichender Sicherheitsabstand erreicht wurde.

Bei chirurgischen Eingriffen zählt nicht nur die vollständige Entfernung des Tumors, sondern von großer Bedeutung ist auch auf ein funktionell und ästhetisch angemessenes Ergebnis.

Nach der Operation spielt beim Basalzellkarzinom eine adäquate Wundversorgung eine große Rolle. Wobei erst die Nachuntersuchung des Pathologen zeigt, ob es gelang, den Tumor vollständig mit einem ausreichenden Sicherheitssaum zum gesunden Gewebe zu entfernen. Dabei kann sich auch ergeben, dass die Gewebeentfernung doch umfassender und weiträumiger erfolgen muss als zunächst angenommen wurde.

 

Basalzellkarzinom, Basaliom, Weißer Hautkrebs: Therapie

Die Basalzellkarzinom-Therapie besteht wie eingangs in erster Linie in einer vollständigen chirurgischen Exzision (Entfernung) unter histologischer Kontrolle der Schnittränder. Die chirurgische Entfernung ist somit der Goldstandard für die Behandlung von Basalzellkarzinomen.

Wie bei allen Tumorerkrankungen gibt es auch für das Basalzellkarzinom Leitlinien. Ein Kernpunkt darin beschreibt die primäre Therapie in Form einer vollständigen Entfernung des Tumors mit histologischer Randschnittkontrolle sowie eine funktionell und ästhetisch adäquate Rekonstruktion. Diese ist gerade besonders im Gesicht von großer Bedeutung, damit wichtige Funktionen, zum Beispiel der Nase, des Lidschlusses oder auch der Lippenkompetenz, erhalten bleiben und auch ein ästhetisch ansprechendes Ergebnis erreicht wird.

 

Der Hedgehog-Inhibitor Vismodegib zur medikamentösen Basaliom-Therapie

Neben der chirurgischen Therapie kommt grundsätzlich auch eine medikamentöse Behandlung in Betracht. Insbesondere wenn es sich um ein multiples Auftreten der Basalzellkarzinome handelt. Und zwar, wenn sehr große Tumoren vorhanden sind. Oder wenn man die Patienten aufgrund ihres Alters oder Allgemeinzustandes nicht mehr operieren kann.

Hier kann man bei einem Basaliom speziell den Hedgehog-Inhibitor Vismodegib einsetzen. Diese Medikamente können zu einem spektakulären Rückgang der Basaliome führen. Zumeist ist jedoch eine Dauertherapie vonnöten und die Behandlung ist sehr teuer.

Topische Therapien, einschließlich Imiquimod 5% Creme und 5-Fluorouracil 5% Creme, sind zur Behandlung von oberflächlichem Basalzellkarzinom zugelassen.

Insgesamt wird deutlich, dass die Basalzellkarzinom-Therapie eine interdisziplinäre Aufgabe darstellt, damit nach adäquater Diagnostik die für die Patienten individuell optimierte Therapie bestimmt wird und auch nach chirurgischer Behandlung ästhetisch und funktionell gute Ergebnisse erreicht werden.


Literatur:

Jake Fagan; Michael L. Ramsey. Cancer, Basal Cell. StatPearls [Internet]. Last Update: January 7, 2020.


Quelle:

Statement » Basalzellkarzinom – Was gibt es Neues? « von Professor Dr. med. Dr. med. dent. Hans-Peter Howaldt, Beirat Arbeitskreis Wissenschaft, Deutsche Gesellschaft für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie (DGMKG); Direktor der Klinik und Poliklinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie – Plastische Operationen -, Universitätsklinikum Gießen und Marburg GmbH, Standort Gießen zum 135. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

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