Bakterien im Schwimmbad stellen trotz Chlor im Wasser für die Augen ein gesundheitliches Risiko dar. Eine Schwimmbrille könnte helfen, Infektionen zu verhindern.
80 Prozent aller infektiösen Hornhauterkrankungen am Auge werden durch Bakterien verursacht. Bakterien im Schwimmbad stellen insbesondere in der Badesaison dahingehend für die Augen eine große Gefahr dar. Denn trotz des Chlors im Badewasser sammeln sich Schmutzpartikel und Keime im Becken. Diese können in Hornhaut und Bindehaut des Auges eindringen und dort Entzündungen verursachen.
Gut sitzende Schwimmbrille zum Schutz für die Augen vor Bakterien im Schwimmbad
Im Grunde genommen raten Experten deshalb, zum Baden eine gut sitzende Schwimmbrille zu tragen und auf Kontaktlinsen zu verzichten. Bei anhaltenden Beschwerden sollten Betroffene den Augenarzt aufsuchen.
Sehr häufig klagen Besucher von öffentlichen Freibädern nach dem kühlenden Wasserspass über gerötete, brennende und tränende Augen. Schuld daran ist das zur Desinfektion des Badewassers eingesetzte Chlor. Denn durch eine Reaktion von Chlor mit Urin, Schweiß und Schmutz und Schmutzpartikeln im Badewasser entstehen reizende, chemische Verbindungen, die den schützenden Tränenfilm der Augen angreifen.
Normalerweise klingen die Symptome nach wenigen Stunden ab. Augentropfen mit Tränenersatzflüssigkeit lindern das Brennen. Halten die Beschwerden jedoch länger als 24 Stunden an, sollten Betroffene einen Augenarzt aufsuchen, um eine mögliche Infektion auszuschließen.
Für einen Schutz der Augen kann auch eine gut sitzende, abdichtende Schwimmbrille sorgen, die aggressive, chemische Substanzen sowie Schmutz und Bakterien von den Augen fern hält.
Risikogruppe Kontaktlinsenträger
Insbesondere Kontaktlinsenträger sollten ihre Augen schützen, da sich beim Schwimmen ohne Brille die Kontaktlinse am Auge festsaugen kann, was sehr schmerzhafte Abschürfungen an der Hornhaut zur Folge haben kann. Außerdem können sich gefährliche Keime wie Akanthamöben oder Pilze unbemerkt in das weiche Material der Kontaktlinse einnisten und dort vermehren. Unbehandelt drohen in solchen Fällen bleibende Sehbeeinträchtigungen bis hin zur Erblindung. Ein nachlässiger Umgang mit Kontaktlinsen und mangelnde Pflege gelten aktuellen Daten zufolge als Hauptursachen für infektiöse Hornhauterkrankungen.
Moderne Schwimmbrillen mit geschliffenen Gläsern machen Sehhilfen im Wasser überflüssig. Eine Schwimmbrille schützt außerdem davor, dass die Linsen aus den Augen gespült werden. Wer gar nicht auf Kontaktlinsen verzichten möchte, sollte Tageslinsen verwenden und diese nach dem Schwimmbadbesuch entsorgen. Gründliches Händewaschen zum Einsetzen und Entfernen der Linsen sowie geeignete Pflegemittel gehören selbstverständlich zum sachgemäßen Gebrauch.
Literatur:
G. Geerling, P. Maier, B. Seitz. Die infektiöse Keratitis: Herpes im Griff, Akanthamöben und Fusarien auf dem Vormarsch, Klin Monatsbl Augenheilkd 2015; 232(6): 735-737
Quelle:
Experten der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft (DOG)