Freitag, April 19, 2024

Ausreichend Schlaf ist gesund, die optimale Schlafdauer verringert bei Erwachsenen Krankenstände

Ausreichend Schlaf gut für die Gesundheit, die optimale Schlafdauer kann bei erwachsenen Männern und Frauen zudem auch Krankenstände verringern.

Etwa ein Drittel unseres Lebens verbringen wir mit Schlafen. Aber immer mehr Menschen wollen mit immer weniger Schlaf auskommen. Und zwar bis zu vier Stunden und sogar noch darunter. Viele Menschen entscheiden sich dafür, den Schlaf zugunsten anderer sozialer, Freizeit- oder arbeitsbezogener Aktivitäten einzuschränken. Dies hat zu einem Rückgang der durchschnittlichen Schlafdauer im Laufe der Zeit geführt. Doch führt laut neuesten Untersuchungen auch zu mehr Krankheiten und Krankenständen. Unter dem Strich ist ausreichend Schlaf nicht nur für Kinder sehr gesund und der Entwicklung förderlich, sondern die optimale Schlafdauer unterstützt auch bei erwachsenen Männern und Frauen sehr das seelische und körperliche Wohlbefinden, Arbeitsleitung und die allgemeine Leistungsfähigkeit sowie die Lebensqualität aller Menschen.

 

Menschen mit ausreichend Schlaf sind gesünder und deutlich weniger oft krank

Schließlich steht eine geringe Schlafdauer, kurzer gestörter Schlaf, auch im Zusammenhang mit einem Risiko größeren Gesundheitsrisiko für Herz und Kreislauf. Und zwar einschließlich Fettleibigkeit, Bluthochdruck, Typ-2-Diabetes mellitus und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Eine nicht optimale Schlafdauer und Schlafstörungen sind zudem auch mit hohen psychischen Belastungen und neuropsychiatrische Erkrankungen verbunden. Zudem fördern schlechter Schlaf und Schlafstörungen eine schnellere Anhäufung chronischer Krankheiten, also eine chronische Multimorbidität bei älteren Erwachsenen.

Einer aktuellen Studie aus zufolge, an der 3.760 Männer und Frauen im Alter von 30 bis 64 Jahren teilnahmen, sind Menschen, die jede Nacht eine optimale Schlafdauer einhalten, deutlich weniger oft krank, als jene die zu kurz oder zu lang schlafen. So ist das Risiko einer Arbeitsunfähigkeit durch Krankheit bei Menschen mit durchschnittlich weniger als sechs oder mehr als neun Stunden Schlaf pro Nacht deutlich erhöht.

 

Optimale Schlafdauer etwa 7 Stunden 38 Minuten bei erwachsenen Frauen und 7 Stunden 46 Minuten bei erwachsenen Männern

Im Grunde genommen zeigten tiefer gehende Analysen, dass die optimale Schlafdauer mit dem geringsten Risiko, in Krankenstand gehen zu müssen, zwischen sieben bis acht Stunden pro Nacht liegt. Und zwar beträgt genauer gesagt laut den Studienergebnissen die optimale Schlafdauer etwa 7 Stunden 38 Minuten bei Frauen und 7 Stunden 46 Minuten bei Männern. Des weiteren stellte die Studie fest, dass Symptome der Schlaflosigkeit – wie sehr frühes Aufstehen und die Einnahme von Schlaftabletten – häufig zu krankheitsbedingter Arbeitsunfähigkeit führen.

 

Ausreichend Schlaf, aber nicht zu viel, hält uns leistungsstark und gesund

„Die Einhaltung der optimalen Schlafdauer ist wichtig und sollte gefördert werden. Sehr viel Schlaf oder zu wenig Schlaf sind eindeutige Indikatoren für gesundheitliche Probleme und führen häufig zur Inanspruchnahme von Krankenstandstagen,“ so Dr. Tea Lallukka, Studienleiterin und Wissenschafterin am Finnish Institute of Occupational Health. „Menschen die weniger als 5 oder mehr als 10 Stunden pro Nacht schlafen, benötigten zwischen 4,6 und 8,9 Krankenstandstage jährlich mehr, als jene die ihre optimale Schlafdauer einhielten.“

„Zu wenig Schlaf erhöht das Risiko vieler Krankheiten, beispielsweise Herzkreislauf-Erkrankungen, Diabetes oder Übergewicht. Die optimale Schlafdauer, zumindest sieben Stunden Schlaf pro Nacht, ist daher eine wichtige Voraussetzung für die langfristige Aufrechterhaltung der Gesundheit,“ so Dr. Timothy Morgenthaler, Präsident der American Academy of Sleep Medicine, zum Thema, welche optimale Schlafdauer ausreichend Schlaf für Erwachsene bedeutet. „Schlaflosigkeit sowie dessen Symptome sollte so früh als möglich erfasst werden um möglichst rasch entgegenzuwirken und Gesundheit und Wohlbefinden zu erhalten,“ betont Lallukka.


Literatur:

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Quelle: Oxford University Press

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