Donnerstag, April 18, 2024

Aufklärungskampagne zu chronisch entzündlichem Rückenschmerz

»Zeig Rückgrat«: Österreichische Vereinigung Morbus Bechterew und AbbVie starten Aufklärungskampagne zu chronisch entzündlichem Rückenschmerz.

 

Axiale Spondyloarthritis (axiale SpA) ist eine schmerzhafte Entzündung der Wirbelsäule. Charakteristisch für diese chronische Autoimmunerkrankung ist ein langer Leidensweg. Nur ein Viertel der vor allem jungen Betroffenen erhält die richtige Diagnose zeitnah, durchschnittlich dauert es bis zu sieben Jahre bis die Erkrankung erkannt wird. Eine möglichst frühe Therapie ist jedoch notwendig, um schwerwiegende Folgeschäden abzuwenden.

Eine gemeinsame Aufklärungsinitiative der Österreichischen Vereinigung Morbus Bechterew (ÖVMB) und dem biopharmazeutischem Unternehmen AbbVie will diese wichtige Früherkennung bei chronisch entzündlichem Rückenschmerz fördern. Die Botschaft „ZEIG RÜCKGRAT“ soll junge Erwachsene dazu animieren, anhaltende Rückenschmerzen ernst zu nehmen. Auf www.rückencheck.at gibt ein einfacher 5-Fragen-Test innerhalb einer Minute eine erste Einschätzung eines möglichen Erkrankungsrisikos.

 

Ausbruch typischerweise schon in jungen Jahren

Etwa 60.000 Menschen in Österreich leiden an chronisch entzündlichem Rückenschmerz, in der Fachsprache auch unter Axialer Spondyloarthritis bekannt. Diese Autoimmunerkrankung zählt zu den chronisch-rheumatischen Krankheiten. Dabei richtet das Immunsystem durch eine Fehlfunktion die körpereigene Abwehr gegen Knochen- und Knorpelgewebe. Die Folge sind schubweise Entzündungsprozesse in der Wirbelsäule.

Der Ausbruch verläuft meist schleichend und beginnt typischerweise zwischen dem 17. und 30. Lebensjahr. Die anfangs oft nicht klar zuordenbaren Schmerzen betreffen den unteren Wirbelsäulenbereich sowie das Kreuz-Darmbein-Gelenk. Von dort strahlen die Schmerzen in das Gesäß und in die Oberschenkel aus.

„Rückenschmerzen, die schon länger als drei Monate andauern, in der Lendenwirbelsäule sowie darunter sitzen und hauptsächlich in Ruhephasen, insbesondere in der Nacht und am frühen Morgen auftreten, können auf axiale Spondyloarthritis hinweisen“, erklärt der Rheumatologe Doz. Johannes Grisar, und führt weiter aus: „symptomatisch ist auch, dass sich die Schmerzen bei Bewegung und im Laufe des Tages bessern.“

 

Schwierige Diagnose

Die Ursachen für diese Erkrankung sind bis heute nicht genau geklärt. Wissenschaftler vermuten, dass genetische Faktoren eine Rolle spielen. Im Gegensatz zu anderen rheumatischen Erkrankungen lassen sich bei Axialer Spondyloarthritis sogenannte Rheumafaktoren, die dem Arzt einen sicheren Hinweis für die Erkrankung liefern, im Blut nicht nachweisen. Im normalen Röntgenbild sind Veränderungen des Bewegungsapparats erst nach mehreren Jahren nachweisbar. Ein „unauffälliger“ Röntgenbefund schließt daher eine axiale SpA keinesfalls aus.

Wichtig ist deshalb ein MRT-Bild, denn nur damit kann der Facharzt die Entzündung bereits im Frühstadium der Erkrankung erkennen. Bleibt die Krankheit unbehandelt, führt dies bei schwerem Verlauf zu einer fortscheitenden Versteifung und Verknöcherung der Wirbelsäule. Die axiale SpA ist auch bekannt als Morbus Bechterew Erkrankung.

 

Früherkennung ausschlaggebend – www.rückencheck.at

Die Dunkelziffer bei chronisch entzündlichem Rückenschmerz ist sehr hoch. Experten schätzen, dass etwa Dreiviertel aller Betroffenen von der Erkrankung nichts weiß. Grund dafür sind die nicht klar zuordenbare Symptome, die zunächst nicht mit der Erkrankung in Verbindung gebracht werden. Deshalb liegen zwischen dem Ausbruch der Krankheit und der eindeutigen Diagnose oft fünf bis sieben Jahre. Damit verbunden ist oft eine jahrlange Ärzte-Odyssee und ein schmerzhafter Leidensweg. Dabei kann eine frühzeitige Diagnose den Verlauf der Erkrankung ganz entscheidend beeinflussen.

„Der Patient leidet von Anfang an unter großen Schmerzen und ist in seinem Alltag stark beeinträchtigt. Doch nicht nur deshalb ist eine zeitnahe Diagnose wichtig. Mit Fortschreiten der Krankheit kommt es zu einer zunehmenden Verknöcherung der Wirbelsäule und einer massiven Beeinträchtigung der Lebensqualität und Arbeitsfähigkeit der Betroffenen“, erläutert Doz. Johannes Grisar die Folgen von chronisch entzündlichem Rückenschmerz.

Als chronische Erkrankung ist Axiale Spondyloarthritis unheilbar. Bei der Behandlung kommt es deshalb vorrangig darauf an, bleibende Schmerzen zu lindern, die Verknöcherung und Verformung der Wirbelsäule einzudämmen, strukturelle Schädigungen zu verhindern und körperliche Einsatzfähigkeit zu erhalten. Neben einer entsprechenden medikamentösen Therapie ist regelmäßige Bewegung wesentlich, um den Krankheitsverlauf positiv zu beeinflussen.

 

Startschuss für Zeig Rückgrat – Nimm deine Rückenschmerzen ernst

Das Bewusstsein für chronisch entzündlichen Rückenschmerz und dessen Früherkennung voranzutreiben, ist zentraler Bestandteil der gemeinsamen Aufklärungsinitiative der Österreichischen Morbus Bechterew Vereinigung und AbbVie.

Unter dem Motto „Zeig Rückgrat“ sollen vor allem junge Erwachsene als potentielle Risikogruppe sensibilisiert und zum Fünf-Fragen-Test auf www.rückenckeck.at bewegt werden. Der Symptom-Check wurde von Experten zur Früherkennung entwickelt und ermöglicht jedem Teilnehmer innerhalb einer Minute eine erste Einschätzung eines Erkrankungsrisikos. Die Ergebnisse sollten dann mit einem Rheumatologen besprochen werden. Ziel ist es, den Zeitraum zwischen Ausbruch und Diagnose erheblich zu verkürzen.

Paul Pocek, Präsident der Österreichischen Morbus Bechterew Vereinigung: „Als Betroffener weiß ich aus eigener Erfahrung, wie sehr die Krankheit die Lebensqualität beeinträchtigen kann. Deshalb ist es uns als Patientenvereinigung ein großes Anliegen, die wichtige Zielgruppe der jungen Erwachsenen auf die Krankheit und die Bedeutung der Früherkennung aufmerksam zu machen. Diese jungen Menschen stehen mitten im Leben. Beruf, Freunde, Partner und Familie sind wichtig für sie. Damit sie weiterhin aktiv bleiben können, hat neben der Therapie besonders Bewegung einen entscheidenden Einfluss auf den Krankheitsverlauf.“

Offiziell gestartet wurde die Kampagne heute in Wien vor der Hauptuniversität. Beim „Zeig Rückgrat“-Zelt standen Doz. Johannes Grisar, Rheumatologe, Paul Pocek, Präsident ÖVMB, Alexander Baillou, Physiotherapeut, sowie ein Expertenteam von AbbVie als kompetente Ansprechpartner zur Verfügung.

Studenten und Passanten wurden aktiv zum Thema angesprochen, aufgeklärt und angeregt, den Symptom-Test auf www.rückenckeck.at zu machen. Dazu zeigte Physiotherapeut Alexander Baillou effektive Übungen für Rückengesundheit im Arbeits- und Studienalltag, die Interessierte unter seiner Anleitung gleich vor Ort ausprobieren konnten.

„Als forschendes Unternehmen stellen wir innovative Behandlungsmöglichkeiten bereit. Doch unser Engagement geht weit darüber hinaus. Wir wollen Betroffene dabei unterstützen, mehr Lebensqualität zu bekommen. Dafür ist es entscheidend, die Erkrankten und ihr Umfeld zu informieren und aufzuklären“, erklärt Ingo Raimon, General Manager von AbbVie die Gedanken hinter der Kampagne. „Die Initiative „Zeig Rückgrat“ wurde gemeinsam mit der ÖVMB entwickelt und umfasst neben Aufklärung an öffentlichkeitswirksamen Plätzen und bei Events auch Trainings-Videos und Online-Aktivitäten. Fluoreszierende Rückgrat-T-Shirts legen auf kreative Weise das Augenmerk auf die Problemzone des „tiefsitzenden Rückenschmerzes“.

 

Über AbbVie

AbbVie (NYSE:ABBV) ist ein globales, forschendes BioPharma-Unternehmen, das 2013 aus der Aufteilung von Abbott entstanden ist. AbbVie verbindet die Dynamik und die Fokussierung eines Biotech-Unternehmens mit der Erfahrung und Organisation eines etablierten und führenden Pharmaunternehmens. Ziel von AbbVie ist es, mit seiner Expertise, seinem einzigartigen Innovationsansatz und engagierten Mitarbeitern innovative Therapien für einige der komplexesten und schwerwiegendsten Krankheiten der Welt zu entwickeln und bereitzustellen. AbbVie möchte Patienten helfen, ein gesünderes Leben zu führen und mit anderen zusammenarbeiten, um nachhaltige Gesundheitslösungen zu schaffen. Aktuell beschäftigt AbbVie weltweit etwa 25.000 Mitarbeiter und vertreibt seine Medikamente in über 170 Ländern. In Österreich ist AbbVie in Wien vertreten und beschäftigt rund 120 Mitarbeiter.

Websites: www.rückencheck.at | www.abbvie.at

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