Donnerstag, März 28, 2024

Auch bei Osteoporose Knochen trainieren

Knochen trainieren in der Kindheit maximiert die Knochenmasse, im Erwachsenenalter erhält es den dichten Knochen und beugt dem Muskelabbau vor. Das senkt bei Senioren das Sturzrisiko.

Anlässlich eines Pressegesprächs zum 13. Wiener Osteoporosetages am 30. Oktober im Wiener Rathaus beleuchteten Wiener Osteoporose-Experten verschiedene Aspekte dieser weit verbreiteten Knochenerkrankung. Primaria Prof. Elisabeth Preisinger – Vorstand vom Institut für Physikalische Medizin und Rehabilitation am Krankenhaus Hietzing mit Neurologischem Zentrum Rosenhügel –betonte in ihrem Beitrag die Bedeutung von Sport in der Jugend und von regelmässigen Training im Erwachsenenalter, um einem Muskelabbau vorzubeugen.

Sport in Jugendjahren stärkt die Knochen

So sei es unbestritten. dass regelmäßige Spitzenbelastung des Knochens dessen Widerstandsfähigkeit stärkt . Durch Sportarten, die hohe Muskelleistung und muskuläre Spannkraft erfordern, kann in der Wachstumsphase – also in den Kinder- und Jugendjahren – durch ein derartiges Training die individuelle Knochenmasse maximiert werden. Doch reduziert das auch das Knochenbruch-Risiko im höheren Alter? „Prospektive Studie dazu gibt es keine Vergleichsstudien zeigen jedoch bei Senioren, die in ihrer Jugend Leistungssport betrieben haben, eine deutlich geringere Knochenbruchinzidenz,“ erklärt Prof. Preisinger.

Erklärbar ist dies laut Prof. Preisinger durch die vorwiegend periostale – also in der äußerste Schicht der Knochenrinde stattfindenden –Knochenneubildung in der Wachstumsphase, die durch Muskeltraining angeregt wird, wodurch der Knochen insgesamt größer und stärker wird.

Hingegen wird durch Training im höheren Erwachsenenalter vorwiegend der physiologisch endostale – also in der inneren Schicht der Knochenrinde – Knochenabbau gehemmt. Es wird die altersbedingte Verdünnung der Knochenrinde reduziert. Die Dichte der Knochenrinde bietet den größten Widerstand gegen den Knochenbruch. Die Stärke nimmt zudem mit dem Durchmesser des Knochens zu.

Mit täglicher Turnstunde Knochen trainieren

Regelmäßiges Training in der Kindheit – wie mehrmals wöchentlich Schulturnen – ist als Prävention gegen Osteoporose sehr empfehlenswert. Ein regelmäßiges Training im Erwachsenenalter erhält vorwiegend den dichten Knochen und beugt dem Muskelabbau und damit dem Sturzrisiko bei Senioren vor.

Muskulatur und Knochen arbeiten eng zusammen

Einerseits schützt eine gut funktionierende Muskulatur den Knochen und andererseits stimuliert der Muskelzug auf den Knochen dessen Anbauvorgänge. Auch Patienten mit schwerer Osteoporose und mehrfachen Knochenbrüchen sollten die Knochen trainieren. Die Ziele sind jedoch andere.

„Hier gilt es die Immobilität und Inaktivität trotz Schmerzen zu verhindern und die Wirbelsäulenverkrümmung zu minimieren. Unkontrolliertes Training kann bei diesen Patienten zu Verletzungen und nicht selten zu Knochenbrüchen führen. Deshalb muss ein Training bei Patienten mit Osteoporose nach ärztlicher Anordnung kontrolliert durchgeführt werden. Die Kombination mit einer medikamentösen und nicht-medikamentösen Schmerztherapie und der Einsatz zusätzlicher Heilbehelfe und Hilfsmittel ist bei diesen Patienten oft für den therapeutischen Erfolg ausschlaggebend“, meint Prof, Preisinger abschließend.

Weitere Informationen:
http://www.osd-ev.org/osteoporose-therapie/osteoporose-bewegung-sport/index.php
http://www.osteoporose-selbsthilfe.at/

Bild: Knochen trainieren wird von Wiener Osteoporose-Experten empfohlen. v.l.n.r.: Univ.-Prof. Dr. Peter Pietschmann, Univ.-Prof. Dr. Irene Kührer, Prim. Univ.-Prof. Dr. Elisabeth Preisinger, Dr. Janina Patsch und Prim. Dr. Peter M. Berenecker. © MedServices/APA-Fotoservice/Rastegar

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