Dienstag, April 23, 2024

Antikörper-Wirkstoff-Konjugat MI130110 zeigt antitumorale Aktivität

Das Antikörper-Wirkstoff-Konjugat MI130110 zeigt in-vivo hohe Wirksamkeit und gute Selektivität bei CD13-exprimierenden Tumorzellen.

Das Antikörper-Wirkstoff-Konjugat (ADC) MI130110 konnte in vitro bei einem CD13-Fibrosarkom-positiven Tiermodell eine bemerkenswerte antitumorale Aktivität zeigen. CD13 ist eine Aminoectopeptidase, die an der Modulation verschiedener vasoaktiver Peptide beteiligt ist und von der man weiß, dass sie wichtige biologische Vorgänge wie die Zellproliferation, Zellinvasion und Angiogenese beeinflusst. MI130110 wird durch eine Verbindung marinen Ursprungs (PM050489) gebildet, die mithilfe eines nicht wasserlöslichen Bindeglieds mit einem monoklonalen Anti-CD13-Antikörper konjugiert wurde. Die Ergebnisse der aktuellen Studie wurden bei der internationalen Tagung der EORTC-NCI-AACR vorgestellt, die unter dem Motto „Molekulare Ziele und Krebstherapeutika“ gerade in München stattfindet.

Studie zu MI130110 im Rahmen des Projekts Marinmab durchgeführt

Die aktuellen Daten der Studie wurden unter Titel MI130110 − ein neues ADC, das einen Anti-CD13-Antikörper und eine Ladung marinen Ursprungs kombiniert − zeigt bemerkenswerte in-vivo -Aktivität präsentiert. MI130110 zeigte in vivo eine hohe Wirksamkeit und gute Selektivität bei CD13-exprimierenden Tumorzellen, konkret NB-4 und HT-1080, in Bezug auf andere Zell-Linien, die das Protein nicht exprimieren (RPMI-8226 und Raji).

Die Autoren stellten fest, dass MI130110 die Tubulin-Polymerisation beeinträchtigt und das Mikrotubuli-Netzwerk stört, indem es seine Funktion bei der Zellteilung schwächt. Dies führt zu mitotischen Aberrationen in Tumorzellen, die CD13 exprimieren. Diese Ergebnisse stehen im Einklang mit dem Wirkmechanismus der antitumoralen Verbindung PM050489, die im ADC enthalten ist.

Wirkung von MI130110 auf CD13-positive Tumore nach 24 Stunden bestätigt

CD13-Fibrosarkom-positive HT-1080-Tumorzellen wurden subkutan bei immunsupprimierten Mäusen implantiert und entwickelten Tumore von ca. 180 mm Größe. Nach einer Behandlung mit MI130110 in verschiedenen Dosierungen einmal wöchentlich über zwei Wochen hinweg zeigten die Mäuse mit HT-1080-Tumoren, die die höchste Dosis erhalten hatten, eine signifikante Verringerung der Größe des Tumors, mit kompletter Remission und einer deutlichen Zunahme der medianen Überlebenszeit. Wie erwartet, ergab die Behandlung mit MI130110 keine antitumorale Wirkung bei Tieren, die kein CD13 exprimierten, wie es bei jenen mit subkutan implantierten RPMI-8226-Zell-Linien mit multiplem Myelom der Fall war.

Die Wirkung von MI130110 auf CD13-positive Tumore hat sich 24 Stunden nach der Behandlung durch das Erscheinen von Veränderungen in der Mitose der Tumorzellen bestätigt, was belegt, dass die Antitumor-Aktivität auf einer Störung der Mikrotubuli beruht.

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