Donnerstag, März 28, 2024

Depression und Angst: Angsterkrankungen als häufige Komorbidität

Angsterkrankungen sind neben der Depression die häufigsten psychiatrischen Erkrankungen. Wobei Depression und Angst eine häufige Komorbidität sind.

Angsterkrankungen und Depressionen werden laut WHO zukünftig an Häufigkeit und Beeinträchtigung kardiovaskulären Erkrankungen übertreffen. Das ist jedenfalls auch bezüglich möglicher Gesundheitskosten von großer Bedeutung. Denn beides sind sind sehr teure Erkrankungen. Allerdings hat man ihnen bis heute weder in Diagnostik noch Therapie den nötigen Stellenwert eingeräumt. Depression und Angst bzw. Angsterkrankungen sich jedenfalls auch eine häufige Komorbidität.

 

Symptome von Angsterkrankungen

Angsterkrankungen treten häufig zu anderen körperlichen oder psychischen Erkrankungen auf und erschwerden dann die Behandlungsmöglichkeiten. Ausprägung und Verlauf der Angsterkrankungen umfassen ein breites Spektrum bis hin zu einem chronischen Leiden und sogar zur Invalidisierung.




Depression und Angst

  • Angst – sehr oft eine Zukunftsangst bei zwei Drittel der Depressionen – ist häufig ein wesentlicher Bestandteil der Depression.
  • Angst tritt auch im Rahmen spezifischer Angststörungen wie Panikstörung und Generalisierte Angststörung auf.
  • Angststörungen gehen mit der Zeit häufig in Depressionen über.
  • Bei Komorbidität von Angst und Depression sind schwere und chronifizierte Verlaufsformen zu befürchten.

 

 

Panikstörung

Die Panikstörung gehört zu den wichtigsten Symptomen bei Angststörungen. Es können sich jedenfalls sowohl psychische als auch körperliche Auswirkungen ergeben. Es gibt beispielsweise die Panikstörung und die sogenannte generalisierten Angststörung (GAD). Jedenfalls ist bei der Panikstörung und bei der generalisierten Angststörung das vorherrschende Symptom die Angst selbst. Hingegen kommt es bei Angsterkrankungen (Phobien) oft zu einem Vermeidungshalten. Das heisst, dass man jene unangenehme Angst vermeiden will, die bei der Konfrontation mit angstauslösenden Objekten bzw. Situationen auftritt. Bei einer Panikstörung kommen vor allem Panik­attacken vor.



 

Angststörungen als Begleiterkrankung

Wie erwähnt tritt das Symptom Angst jedenfalls meistens bei depressiven Erkrankungen begleitend auf. Sehr oft sind Angst und Depression gleich stark ausgeprägt. Und zudem treten sie häufig auch als Begleiterkrankung bei einer Reihe von zerebralen und allgemein-körperlichen Erkrankungen auf. Dazu zählen vor allem der Morbus Parkinson und endokrine Psychosyndrome. Häufig treten sie auch bei Entgiftung beziehungsweise Entzug von Drogen und Alkohol sowie diversen anderen Suchterkrankungen auf.

 

Behandlung

Angsterkrankungen treten immer wieder auf und kommen immer wieder. Das ist eher normal und nicht die Ausnahme. Nicht zuletzt wegen dem häufigen Auftreten von Angst als Begleiterkrankung ist eine wirksame Behandlung sehr wichtig. Hierzu haben Antidepressiva mit nachgewiesener angstlösender Wirksamkeit eine sehr große Bedeutung. Aktuelle Richtlinien empfehlen selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer und selektive Serotonin-Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmer als Erstbehandlung. Die Psychotherapie ist in Verbindung mit den Medikamenten aber noch viel besser wirksam.




Literatur:

Florence Thibaut. Anxiety disorders: a review of current literature. Dialogues Clin Neurosci. 2017 Jun; 19(2): 87–88.

Borwin Bandelow, Sophie Michaelis, Dirk Wedekind. Treatment of anxiety disorders –Anxiety disorders: a review of current literature. Dialogues Clin Neurosci. 2017 Jun; 19(2): 93–107.

Pignon B, Sescousse G, Amad A, Benradia I, Vaiva G, Thomas P, Geoffroy PA, Roelandt JL, Rolland B. Alcohol Use Disorder Is Differently Associated With Psychotic Symptoms According To Underlying Psychiatric Disorders. A General Population Study. Alcohol Alcohol. 2019 Oct 11. pii: agz077. doi: 10.1093/alcalc/agz077.

Chuquilín-Arista F, Álvarez-Avellón T, Menéndez-González M. Prevalence of Depression and Anxiety in Parkinson Disease and Impact on Quality of Life. A Community-Based Study in Spain. J Geriatr Psychiatry Neurol. 2019 Oct 9:891988719874130. doi: 10.1177/0891988719874130.

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