Donnerstag, März 28, 2024

Androgenetischer Haarausfall – Haarausfall beim Mann

Androgenetischer Haarausfall – androgenetische Alopezie oder Haarausfall beim Mann – galt früher als Zeichen für Klugheit und Potenz. Es gibt effektive Therapien, aber keine Wundermittel.

Androgenetischer Haarausfall – Haarausfall beim Mann – haben die Menschen lange Zeit als ein Zeichen besonderer Klugheit oder auch Potenz angesehen. Denn dieser Haarausfall tritt häufig ab einem gewissen, weiseren Alter auf. In den letzten Jahrzehnten leiden aber immer mehr junge Männer an dieser typischen Form von Haarausfall. Es hat sich herausgestellt, dass dieser auch als androgenetische Alopezie bezeichneter Haarausfall in zwei Alters­perioden besonders rasch fortschreitet. Das ist etwa zwischen 18 und 25 Jahren und um die vierzig.

Genetische Faktoren spielen mitunter eine Rolle. Es ist aber nicht zwingend erforderlich, dass Vaters Kopf oder der Kopf der Brüder der Mutter auch schon früh schütter oder gar kahl geworden waren. Meist sind auch die Serumhormonspiegel im Normbereich.


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Bockshornklee © Swapan Photography / shutterstock.com
Bockshornklee © Swapan Photography / shutterstock.com

Warum Haarausfall beim Mann auftritt

Die Haarentwicklung beginnt im 3. Embryonalmonat, also lange vor dem ersten Schrei. Am ganzen Integument, außer an Handflächen und Fußsohlen, bilden sich Haarfollikel aus denen Lanugo-Haare wachsen. So ist zum Beispiel auch das Gesicht eines Fötus in dieser frühen Entwicklungsphase von feinen Härchen übersät.

Die Wuchsrichtung der einzelnen Haare ist schon festgelegt und jeder Haarfollikel ist mit einem genetischen Programm aufgeladen, das ihm im Laufe des Lebens mitteilen wird, an welcher Körperstelle, wann, in welchem Alter, auf welchen Reiz hin, Haare welcher Qualität (Lanugo-, Vellus- oder Terminalhaare) wachsen – oder andersherum eben ausfallen – werden.

Schon vor der Geburt fallen die meisten Lanugo-Haare aus, um dann dem Programm jedes einzelnen Haarfollikels freien Lauf zu lassen.

Das heißt, dass sich während der ersten Lebensjahre zuerst die Augenbrauen bilden. Und dann nach und nach am Kapillitium Terminalhaare. Während der Pubertät bildet sich früher oder später eine mehr oder weniger ausgeprägte Körper- und Schambehaarung. Und zwar je nach genetischem Code und geschlechtsspezifisch.

Und dann kommt es – vorbestimmt – zum Ausfall der ersten Haare, typischerweise im Frontalbereich. Der kindliche Haaransatz formiert sich sowohl bei Männern als auch bei Frauen ­etwas um: die bei Kindern runde vordere Haaransatzlinie wird beim Adoles­zenten geschwungen.

 

Was androgenetischer Haarausfall bewirkt

Androgen bewirkt am Haarfollikel – je nach genetisch determinierter Sensibilität – eine langsam fortschreitende Miniaturisierung, das bedeutet eine langsame Rückentwicklung der Terminalhaare zu Vellushaaren, und letztlich die »Pensionierung« der Haarfollikel – eine andauernde Ruhephase. Diese tritt aber nicht generalisiert am gesamten Kopf gleichmäßig diffus auf, sondern nur in Androgen sensiblen Arealen – das sind typischerweise temporo-frontal die sogenannten »Geheimratsecken« und/oder der obere Scheitelbereich, die sogenannte »Tonsur«.


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Schöne Haut / Syda Productions © shutterstock.com
Schöne Haut / Syda Productions © shutterstock.com

Die Androgen-Spiegel sind dabei im Normbereich, nur in einer verschwindend kleinen Zahl von Ausnahmefällen sind sie messbar erhöht (bei adrenogenitalem Syndrom = AGS oder bei Androgen produzierenden Tumoren). Darüber hinaus unterliegt das Haarwachstum gewissen Wachstumszyklen. Am Kapillitium sind normalerweise etwa 80 % der Haarfollikel in der aktiven Wachstumsphase (Anagen-Phase) und ca. 20 % in einer Ruhephase (Telogen-Phase).

Durch Androgen-Wirkung kann das Verhältnis von wachsenden zu ruhenden Haarfollikeln zugunsten der ruhenden verschoben sein.

 

Haarausfall beim Mann kann man nicht wirklich stoppen

Haarausfall beim Mann kann man prinzipiell mit topischen und systemischen Mitteln stoppen. Dabei ist sicher die Kombination beider Behandlungsstrategien ideal. Wobei man aber eindeutig festhalten muss, dass es ein sprichwörtliches Haar­wuchsmittel, das in kurzer Zeit aus einem Glatzkopf einen Struwwelpeter zu machen vermag, vermutlich noch lange nicht zur Verfügung stehen wird.

Dennoch sind beispiesweise einige von dermatologischer Seite erwiesenermaßen wirksame Therapeutika auf dem pharmazeutischen Markt. Dazu gehören Minoxidil, Aminexil, Finasterid, Aminosäuren, Gelatine, Isoflavone sowie Haarstrukturverbesserer.

Eine aktuelle Metaanalyse legt nahe, dass Minoxidil, Finasterid sowie eine Low-Level-Laserlichttherapie das Haarwachstum wirksam fördern kann, wenn Männer ihren Haarausfall durch androgenetische Alopezie behandeln wollen.


Gegen Haarausfall: Androgenetische Alopezie mit Minoxidil behandeln

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Minoxidil lässt sich bei praktisch allen Haarwachstumsstörungen einsetzen.
Minoxidil lässt sich bei praktisch allen Haarwachstumsstörungen einsetzen.

Literatur:

Chin H. Ho; Patrick M. Zito. Androgenetic Alopecia. StatPearls [Internet]. Last Update: November 5, 2019.

Adil A, Godwin M. The effectiveness of treatments for androgenetic alopecia: A systematic review and meta-analysis. J Am Acad Dermatol. 2017 Jul;77(1):136-141.e5. doi: 10.1016/j.jaad.2017.02.054. Epub 2017 Apr 7.


Quelle:

Strategien zur Erhaltung der Haare des Mannes. Univ.-Prof. Dr. Daisy Kopera. MEDMIX 03/2005

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