Donnerstag, März 28, 2024

Steigende Bedeutung von Demenzen und der Alzheimer-Krankheit

Die Alzheimer-Krankheit ist häufigste Ursache für Demenzen, ihre Bedeutung wird mit höherer Lebenserwartung der Bevölkerung weiter steigen.

Vieles weist darauf hin, dass die Alzheimer-Krankheit mit Gefäßveränderungen assoziiert ist. Dabei scheinen die zerebralen Mikrogefäße eine Rolle bei der Krankheitsentstehung zu spielen. ­

Vaskuläre Demenzen können im Gegenzug auch Alzheimersymptomatik aufweisen, weshalb sich eine Notwendigkeit für neue Denkansätze bezüglich der symptomatischen Einordnung und Diagnosekriterien ergibt. Was den klinischen Verlauf angeht, so sind der schleichende Beginn und das kontinuierliche Fortschreiten bei der Alzheimer-Krankheit nur eines der möglichen Gesichter.

Ähnlich wie bei Demenzen als Folge von Schlaganfällen können bei der Alzheimer-Krankheit auch wechselhafte Verläufe – sogar mit ­deliranten Episoden – auftreten.

Auch andere Krankheitsmerkmale – Aphasie, Apraxie, Störung des Kurzzeitgedächtnis usw. – sind nicht pathognomonisch für die Alzheimer-Krankheit. Die Diagnose der Demenz ist klinisch zu stellen.

Für die Differentialdiagnose sind zusätzliche Untersuchungen einzusetzen. Dabei werden funktionell-bildgebende Verfahren sowie biochemische Diagnostik – Phospho-Tao-Protein, Amyloid Beta 42 Peptid – und genetische Parameter zunehmend an Wichtigkeit gewinnen.

 

Therapeutische Optionen der Alzheimer-Krankheit

Zu den allgemeinen therapeutischen Maßnahmen der Alzheimer-Krankheit gehören die Schaffung einer patientengerechten Umgebung und bei Bedarf eine anxiolytische, antidepressive, antipsychotische Begleittherapie oder die Behandlung von Schlafstörungen.

In der gegenwärtigen Alzheimer-Forschung stehen die pathogenethischen Prozesse der Erkrankung im Zentrum (Neuronale Degeneration, Synapsenschwund, Amyloidablagerungen, immunologische Mechanismen, Änderung der Neurotrophischen Aktivität). Wirkstoffe, die direkt in diese Prozesse eingreifen, sollen gefunden und evaluiert werden.

Als mögliche zukünftige Behandlungsstrategien bei Alzheimer könnten neben weiteren medikamentösen Therapieformen auch Impfungen oder Stammzelltransplantationen in Frage kommen. Auch die Risikobewertung bei asymptomatischen Patienten vor Krankheitsausbruch wird an Wichtigkeit gewinnen.

Familienanamnese, kognitive Leistungen sowie der Genotyp, aber auch Bildgebende Verfahren und Biomarker sollen frühzeitig auf ein erhöhtes Demenzrisiko hinweisen und eine rechtzeitige Umstellung des Lebenswandels und eine adäquate Therapie garantiert.


Literatur:

Tellechea P, Pujol N, Esteve-Belloch P, Echeveste B, García-Eulate MR, Arbizu J, Riverol M. Early- and late-onset Alzheimer disease: Are they the same entity? Neurologia. 2018 May;33(4):244-253. English, Spanish. doi: 10.1016/j.nrl.2015.08.002. Epub 2015 Nov 3. PMID: 26546285.


Quelle:

Alzheimer-Krankheit: ­Eine Krankheit, die wir nicht vergessen sollten. MEDMIX 05-2007. S71.

Related Articles

Aktuell

Steviosid: Eine revolutionäre Alternative zu Zucker

Mit seiner Süßkraft, die deutlich stärker ist als die von Zucker, hat Steviosid (ohne jegliche Kalorien) die Welt der Süßstoffe revolutioniert. Mit einer Süßkraft, die...
- Advertisement -

Latest Articles

Digital Detox: Der Weg zu einer besseren Männergesundheit

Die Entscheidung für einen Digital Detox ist ein Schritt hin zu bewussterem Leben und Arbeiten. In unserer heutigen, digital dominierten Welt ist es kaum noch...

Gartenmelde und seine Heilwirkung

Die Gartenmelde kommt in der Volksmedizin mit seiner diuretischen (harntreibenden) Heilwirkung als Brechmittel und als Abführmittel zum Einsatz. Gartenmelde ist ein vielseitiges Kraut in Küche...

Biosimilars in der Therapie der Psoriasis

Vergleich der Wirksamkeit und Sicherheit von Biosimilars mit Original-Biologika für die Behandlung von Psoriasis lässt Fragen offen. Bei der Behandlung von mittelschwerer bis schwerer Psoriasis...